Platrz vier für Saibel
Die Bilanz des Team MCC beim zweiten Rallye-Staatsmeisterschaftslauf der Saison 2011 fällt zwiespältig aus: Während Mario Saibel nach einem durchwachsenen ersten Tag mit einer starken Leistung auf der zweiten Etappe noch bis auf den vierten Gesamtrang nach vorne fahren konnte, musste Jörg Rigger nach einer bis dahin tollen Rallye vor der neunten Sonderprüfung vorzeitig aufgeben. Dennoch darf man zufrieden sein, immerhin belegt Teamchef Mario Saibel nun den dritten Platz in der Gesamtwertung der Rallye-ÖM!
Dabei hatte der Freitag für den Wiener alles andere als gut begonnen: Ab dem ersten Meter verweigerte das Mitteldifferential seinen Dienst, Saibel und Co-Pilotin Ursula Mayrhofer kamen „wie mit einem billigen Go-Kart“ schon beim Anbremsen quer, in den Kurven selbst war es noch viel schlimmer. Im Schlussservice nahm’s Mario Saibel – zu diesem Zeitpunkt auf Platz sechs – mit Galgenhumor: „Wenigstens für die Fans sind wir gefahren, in jeder Kurve quer… Aber ernsthaft: Für diese argen Probleme dürfen wir mit der Platzierung nicht unzufrieden sein.“ Chefingenieur Martin Lattner kämpfte indes verzweifelt gegen die unwillige Technik: „Wir können die alte Software-Version nicht mehr draufspielen, das geht beim Evo X leider nicht mehr. Und auf die Schnelle den Fehler zu finden funktioniert auch nicht.“ Dennoch hatte er für Tag zwei eine interessante Lösung parat: Die Kühlung der Differential-Elektronik übernahm ein „Coolpack“ – und von da an klappte es auch mit dem Mitteldiff.
Mario Saibel: „Anscheinend war’s wirklich ein thermisches Problem, denn ich hatte den ganzen Tag keinerlei Schwierigkeiten mehr. Es ist einfach toll gelaufen, wir hatten viel Spaß und sind mit Platz vier hochzufrieden. Mehr war sowieso nicht drin, den Patrick (Winter, Anm.) hätten wir auch ohne die gestrigen Probleme nicht erwischt, so ehrlich muss man sein. Darüber hinaus haben wir wieder sehr viel Erfahrung in Sachen Abstimmung des Evo X gesammelt. Ich denke, wir sind für die Bosch Rallye in drei Wochen gut gerüstet, ich freu’ mich darauf!
Ebenfalls gut gelaunt – wenn auch ohne zählbares Resultat geblieben – war Hauptsponsor Jörg Rigger, der die BP Ultimate Rallye im Lavanttal nach der achten Sonderprüfung vorzeitig beenden musste. „Wir hatten einfach Pech. Auf der SP 8 gab’s unzählige Reifenschäden, weil du dort beim Cutten furchtbar schnell einen Stein erwischt. So war das auch bei uns, noch dazu hat’s uns das Fahrwerk verbogen, die Lenkung stand nicht mehr gerade. Da hab’ ich lieber aufgehört, bevor noch mehr kaputt wird.“ Dennoch fällt die Bilanz des „Wohnbau 2000“ Bosses äußerst positiv aus: „Ja, ich bin wirklich happy, weil ich mich auf Anhieb gut mit dem Evo X zurechtgefunden habe, auch die Umstellung auf die Dogbox-Schaltung war kein Problem. Vor allem aber freu’ ich mich über die tolle Zusammenarbeit mit meiner neuen Co-Pilotin. Mit der Gabi Ölsinger zu fahren ist wirklich super, wir waren schon am Beginn der zweiten Etappe fast perfekt aufeinander abgestimmt. Die nächsten Rallyes können kommen!“
Endstand nach der 2. Etappe (12 von 12 Sonderprüfungen):
1. Beppo Harrach/Andreas Schindlbacher, Mitsubishi Evo IX, + 1:48:39,8 Stunden
2. Raimund Baumschlager/Thomas Zeltner, Škoda Fabia S2000, + 50,4 Sekunden
3. Patrick Winter/Gerald Winter, Peugeot 207 S2000, + 3:45,9 Minuten
4. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer, Mitsubishi Evo X, + 4:52,6
5. Gerwald Grössing/Barbara Watzl, Mitsubishi Evo IX, + 5:04,5
6. Aleks Humar/Darko Lah, Skoda Fabia S2000, 7:13,1
7. Darko Peljhan/Igor Kacin, Mitsubishi Evo V, + 7:40,4
8. Rok Turk/Enej Ložnar Kranjc, Peugeot 207 S2000, + 8:02,7
9. Hermann Neubauer/André Kachel, Suzuki Swift S1600, + 10:22,2
10. Asja Zupanc/Blanka Kacin, Mitsubishi Evo IX, + 11:19,4
Zwischenstand Österreichische Rallye Staatsmeisterschaft (nach 2 von 8 Läufen):
1. Beppo Harrach, Mitsubishi Evo IX 40 Punkte
2. Raimund Baumschlager, Škoda Fabia S2000, 36
3. Mario Saibel, Mitsubishi Evo X, 24
4. Patrick Winter, Peugeot 207 S2000, 23
5. Jaroslav Orsák, Mitsubishi Evo IX, 16
6. Jan ?erný, Mitsubishi Evo IX, 14
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