Ein Wimpernschlag entschied für Felix Wimmer
Der Slovakiaring ist dieses Wochenende Schauplatz des dritten und vierten Saisonlaufs im Suzuki Motorsportcup für die Rundsteckenpiloten.
12 Österreicher kämpfen auf der 5,8 Kilometer langen, nagelneuen Rennstrecke nahe Dunajska Streda um Meisterschaftspunkte.
Damian Izdebski in der Poleposition vor Überraschungsmann Rudolf Degenbeck aus Deutschland. Felix Wimmer, Jörg Rigger und dem mit Motorproblemen kämpfenden Gesamtführenden “Terssitore”, so lautete die Spitze der Startreihenfolge zum heutigen Rennen, das sich zum munteren Schlagabtausch entwickeln sollte. Als Zwölfter und somit Schlusslicht musste Pirmin Roth ins Rennen gehen. Der Oberösterreicher war von der der Rennleitung mit diesem Startplatz bestraft worden, weil er er im Qualifying nach einem Unfall eines ungarischen Piloten die rote Flagge zu spät registriert hatte und nicht wie vorgeschrieben gleich in die Box gefahren war.
Nach verhautem Start passierte Pole-Mann Izdebski die Start-Zielgerade nach Runde eins nur als Achter. Degenbeck hatte die Führung vor Wimmer übernommen und Schlusslicht Pirmin Roth sich sensationell auf Platz fünf nach vorne katapultiert. Nach drei Runden hatte Felix Wimmer Degenbeck ausgebremst und lag in Front. Unbeeindruckt davon zog Pirmin Roth seine schnellen Runden, verbesserte sich weiter auf Platz drei. An der Spitze lieferten sich Wimmer und Degenbeck ein faszinierendes Hochgeschwindigkeits-Spielchen um die Führung, die fast mit jedem Umlauf (insgesamt vier Mal) wechselte. Izdebski fand nach seinem Missgeschick in Runde eins wieder den Rhythmus. Mit der schnellsten Rundenzeit von 2:40,033 Minuten startete der in Wien lebende Pole seine persönliche Aufholjagd, holte vorerst Roth vom dritten und in Folge sogar Degenbeck vom zweiten Platz. Mit lediglich zwei Zehntelsekunden Rückstand auf Leader Felix Wimmer ging es schließlich in die letzte Runde. Diesen Mini-Vorsprung konnte Wimmer jedoch erfolgreich verteidigen. Er fuhr den Hauch von einer Zehntelsekunde vor Izdebski und sechs Zehntel vor Degenbeck ins Ziel und landete damit in seiner ersten Saison gleich seinen ersten Sieg im Suzuki Motorsport Cup.
Zum Pechvogel des Rennens mutierte “Tessitore”. Hatte er zum Saisonauftakt in Spielberg noch zwei Mal als Sieger vom Podest lachen dürfen, schleppte er sich diesmal mit lädiertem Motor durchs Gefecht, um schließlich doch nicht dafür belohnt zu werden. An fünfter Stelle liegend musste “Tessitore” seinen überhitzten Suzuki mitten in der Schlussrunde abstellen. Ebenso glücklos und deshalb nicht im Ziel: Jörg Rigger, der als anfänglich sogar Drittplatzierter in Runde 10 mit Motorschaden aufgab, Christian Stranzl sowie Johannes Maderthaner. Weil “Tessitore” und Rigger jedoch mehr als 75 Prozent des Rennens absolviet haben, werden diese beiden Piloten trotzdem in der Gesamtwertung und somit auch der Punktewertung berücksichtigt.
Das Ergebnis des heutigen dritten Rennens im Suzuki Motorsport Cup:
1. Felix Wimmer (Wien) 35:10,007 Min.
2. Damian Izdebski (Wien) + 0,190 Sek
3. Rudolf Degenbeck (Deutschland) + 0,623
(Damit ist Degenbeck auch Sieger der SPARCO-Gentlemen-Wertung)
4. Pirmin Roth (Oberösterreich) + 4,426
5. Nicole Rigger (Oberösterreich) + 23,064
6. Cornelia Hütter*) (Steiermark) + 34,429
7. Günther Wiesmeyer (Oberösterreich) + 34,689
8. Thomas Fischer*) (Oberösterreich) +2:32,077 Min.
9. “Tessitore” (Steiermark) + 1 Runde
10. Jörg Rigger (Oberösterreich) + 3 Runden
*) Hütter und Fischer sind Gaststarter und bekommen daher keine Punkte
Ausgefallen:
Johannes Maderthaner (Getriebneschaden 1. Runde), Christian Stranzl (Unfall 3. Runde)
Die Stimmen der drei Erstplatzierten:
Felix Wimmer: Ich habe morgen Geburtstag und habe mir mit diesem Sieg mein schönstes Geschenk bereits selber gemacht. Es ist einfach Wahnsinn. Ich kann es noch immer nicht fassen. Auschlaggebend war ein irrer Start von mir und im Verlauf des Rennens im Duell mit Degenbeck immer rechtzeitig die Augen zugemacht zu haben.
Damian Izdebski: Normlerweise müsste ich mich über so einen verhauten Start nur ärgern. Aber diese Aufholjagd hat mir soviel Spaß bereitet, dass der Ärger damit mehr als verflogen ist. Im Verlauf des Rennens ist es mehrmals nur um wenige Zentimeter gegangen.
Rudolf Degenbeck: Für mich war es ein sehr interessantes Rennen, das viel Freude bereitet hat. Der Kampf mit Felix und Damian war mehr als heiß. Das sieht man schon an dem Resultat – drei Autos innerhalb von sechs Zehntelsekunden.
Der Punktestand in der Gesamtwertung des Suzuki Motorsport Cup (Rundstreckenwertung) nach drei Rennen:
1.”Tessitore” 35 Punkte
2. Felix Wimmer 29,5
3. Jörg Rigger 26,5
4. Damian Izdebski 26
5. Pirmin Roth 25
6. Nicole Rigger 22
7. Rudolf Degenbeck 19,5
8. Christian Stranzl 16,5
9. Johannes Maderthaner 15
10. Günther Wiesmeier 13,5
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