BP Nr2
29. März 2011

Fordi verteidigt in Portugal die Führung in beiden WM-Wertungen

Das Werksteam Ford Abu Dhabi hat auch bei der Rallye Portugal, dem dritten Lauf zur diesjährigen Rallye-Weltmeisterschaft, seine Führung in der Hersteller- und Fahrerwertung erfolgreich verteidigt. Mit Rang drei für Jari-Matti Latvala und Platz vier für Mikko Hirvonen führt Ford die Konstrukteurstabelle weiterhin mit einem Zehn-Punkte-Vorsprung an.

Die beiden Finnen behaupteten mit ihren Fiesta RS WRC am Ende der ersten Etappe die ersten beiden Positionen des Zwischenergebnisses, nachdem Latvala am Freitagnachmittag gleich alle drei Wertungsprüfungen (WP) für sich entschieden hatte. Damit musste der 25-Jährige allerdings am Samstag auch als erster auf die Strecke – eine Startposition, die angesichts der rutschigen Staubschicht als oberstem Fahrbahnbelag von Nachteil ist. Eine gebrochene Antriebswelle vorne rechts und ein Reifenschaden kosteten den Youngster zusätzlich wertvolle Zeit, warfen ihn auf Rang drei zurück sowie aus dem Kampf um den Sieg.

Ähnliches Ungemach widerfuhr auch seinem Teamkollegen Mikko Hirvonen. Der 30-Jährige handelte sich einen Reifenschaden ein und beschädigte anschließend eine Radaufhängung seines Fiesta RS WRC. In der Summe kostete ihn dies rund fünf Minuten und ebenfalls alle Chancen auf den mittleren Platz auf dem Treppchen. Am Sonntagmorgen hatte sich Hirvonen bereits wieder auf die vierte Position nach vorne gearbeitet, als ein neuerliches Problem mit einer Antriebswelle auftrat und ihn wieder einbremste. Dennoch gelang es ihm, das Ziel als Vierter zu erreichen.

Da beide Werksfahrer kaum noch realistische Chancen besaßen, sich aus eigener Kraft in der Gesamtwertung zu verbessern, konzentrierten sie sich komplett auf die sogenannte „Power Stage“ – die letzte Wertungsprüfung wird seit dieser Saison stets live im Fernsehen übertragen, die drei Schnellsten werden mit bis zu drei WM-Punkten zusätzlich belohnt. Dabei entpuppte sich die WP 17, mit über 31 Kilometern außergewöhnlich lang, zugleich auch als schwierigste der ganzen Rallye. Zumal ein heftiger Wolkenbruch in der Mittagszeit die Bedingungen zusätzlich erschwerte.

Hirvonens Hoffnungen auf Bonuspunkte endeten, als kurz vor dem Ziel der hintere linke Stoßdämpfer kollabierte. Latvala legte die zweitschnellste Zeit vor und durfte seinem WM-Konto damit zwei weitere Zähler gutschreiben.

„Heute morgen während der ersten Passage dieser Prüfung haben wir unseren Aufschrieb speziell in den engen und besonders rutschigen Kurven, in denen sich der Regen noch negativer auswirkte, nochmals präzisiert“, erläuterte der 25-Jährige. „Die ,Power Stage‘ war eine schwierige Aufgabe, wir haben wirklich hart attackiert. Dabei erwischte ich einen großen Stein und war mir eigentlich sicher, dass wir dabei einen Reifen beschädigt haben – aber der Michelin hat gehalten, unser Glück. Ich freue mich sehr über die beiden zusätzlichen WM-Punkte. Damit habe ich hier in Portugal zum bereits dritten Mal in dieser Saison den Sprung aufs Treppchen geschafft – nach meinen Problemen vom Samstag ein durchaus annehmbares Ergebnis. Ich besitze jetzt großes Vertrauen in den neuen Fiesta RS WRC und bin mir sicher, dass wir ihn in den kommenden Monaten noch weiter verbessern können.“

Nach den Rückschlägen des Vortages zeigte sich auch Mikko Hirvonen mit dem vierten Platz zufrieden: „Das war das beste Resultat, das für mich noch in Reichweite lag, nachdem ich gestern und heute morgen so viel Zeit verloren habe. Ich wollte mir unbedingt die Extrapunkte auf der ,Power Stage‘ sichern, aber es sollte nicht sein. Ich reise aus Portugal weiterhin als Tabellenführer ab. Der Kampf um die Meisterschaft ist sehr eng, aber faszinierend. Ich denke, so wird es für den Rest der Saison weitergehen. Mit dem neuen Fiesta RS WRC bin ich sehr zufrieden. Seine dritte Rallye war zugleich die materialmordendste. Die Grundschnelligkeit ist gut, jetzt werden wir hart an der Zuverlässigkeit arbeiten.“

Khalid Al Qassimi erreichte das Ziel in Faro am Steuer des dritten Fiesta RS WRC des Werksteams Ford Abu Dhabi auf Rang 14. Nach einem Fahrfehler am Samstag nahm er die Rallye erst am Sonntagmorgen wieder auf. Sein Beifahrer Michael Orr ließ sich dabei auch von zwei gebrochenen Rippen nicht beirren.

„Die Rallye Portugal war hart und anstrengend“, zieht Malcolm Wilson, der Direktor des Teams Ford Abu Dhabi, ein Resümee. „Die Schnelligkeit unserer Fahrer lag auf dem Niveau, das wir erwartet haben. Nur technische Probleme haben es vereitelt, dass wir hier um den Sieg kämpfen konnten. Aber wir wissen, wie wir dies bis zur nächsten WM-Rallye abstellen können.“

„Hier in Portugal haben wir einen Schritt auf unbekanntes Terrain gewagt“, betont Gerard Quinn, der Motorsportchef von Ford Europa. „Dies war die erste klassische Schotter-Rallye des Jahres und eine Blaupause für die meisten Veranstaltungen, die noch vor uns liegen. Damit dient sie auch als Indikator für den weiteren Verlauf der Saison. Die Zeiten, die unsere Fahrer mit dem neuen Fiesta RS WRC vorgelegt haben, beweisen seine Konkurrenzfähigkeit. Bis zum nächsten WM-Lauf liegt noch eine Menge Arbeit vor uns, aber wir blicken dem sehr zuversichtlich entgegen.“

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