BP Nr2
11. Jänner 2013

VW ist startklar

foto: vw motorsüort

Wenn am Mittwoch, 16. Januar, um 9 Uhr morgens das erste World Rally Car die Auftaktprüfung der Rallye Monte Carlo von Moulinon nach Antraigues in Angriff nimmt, hat sie begonnen: die erste Saison von Volkswagen in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). 20.000 Testkilometer, knapp 1.700 von Grund auf neu konstruierte Einzelteile, 17 Monate Vorbereitung – für genau diesen Moment, für den Start in eine neue Ära. Für Volkswagen beginnt in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft mit dem Polo R WRC ein neues Zeitalter im Motorsport – bei der legendären Rallye Monte Carlo. Mit Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) sowie Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) schickt das Werksteam aus Wolfsburg zwei junge, aber bereits sehr erfahrene und erfolgreiche Fahrer-Paarungen zum Saisonauftakt der Rallye-WM. Vom 15. bis 20. Januar stellt sich Volkswagen damit starken Gegnern und einer neuen technologischen Herausforderung. Die WRC gilt als vielseitigste Prüfung im weltweiten Motorsport und als traditionsreichste FIA Automobil-Weltmeisterschaft neben der Formel 1.
„Ich freue mich, dass es nun endlich losgeht. Und das gesamte Volkswagen Team fiebert der Rallye-WM-Premiere des Polo R WRC entgegen“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Für das Team sind WM-Rallyes in der Top-Klasse WRC ein neues Metier, der Polo R WRC ist zudem ein von Grund auf neu entwickeltes Fahrzeug mit vielen innovativen Ideen, das seine Wettbewerbspremiere feiert. Bei der ‚Monte‘ werden wir erstmals sehen, wie wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen – unsere Gegner haben bereits zwei Jahre Erfahrung mit dem 2011 in Kraft getretenen Reglement und fahren seit vielen Jahren in der WRC. Für die Rallye Monte Carlo haben wir uns vorgenommen, möglichst viel Erfahrung zu sammeln und mit beiden Autos ins Ziel zu kommen.“

Zeit für Premieren: Volkswagen, die Rallye-WM und die Rallye Monte Carlo

Die Rallye Monte Carlo bildet für Volkswagen in mehrfacher Hinsicht eine Premiere: Erstmals stellt sich die Mannschaft in der Top-Kategorie für World Rally Cars einer WM-Rallye. Erstmals setzt sie dabei den Polo R WRC im Wettbewerb ein, erstmals arbeitet das Team während einer Rallye mit einer neuen Fahrer-Paarung zusammen. Der Finne Jari-Matti Latvala sowie sein Landsmann und Co-Pilot Miikka Anttila gehören seit der Jahreswende offiziell zum Volkswagen Kader. Dem Auftritt bei der „Monte“ gingen für die siebenmaligen Laufsieger der Rallye-WM Testfahrten mit dem Polo R WRC voraus.

Latvala/Anttila starten in der Saison 2013 im Polo R WRC mit der Startnummer 7. Im Schwesterauto mit der Startnummer 8 treten Sébastien Ogier/Julien Ingrassia aus Frankreich an. Sie sind bereits seit Ende 2011 als Werksfahrer bei Volkswagen unter Vertrag und haben die Entwicklungs- und Testarbeit des Polo R WRC maßgeblich vorangetrieben. Gemeinsam mit seinem Co-Piloten Ingrassia kann der in Gap (F) geborene Ogier bereits auf einen Sieg bei seiner Heimrallye verweisen. 2009 gewann das französische Duo als Gaststarter in der Intercontinental Rally Challenge (IRC) den Klassiker. Wie bei Latvala/Anttila schlagen sieben Laufsiege in der Rallye-WM bei Ogier/Ingrassia zu Buche.

Einfach Legende: die Herausforderung „Monte“ bei Eis und Schnee im Gebirge

Die Herausforderung könnte für das Team von Volkswagen Motorsport kaum größer sein, schließlich ist die 1911 zum ersten Mal ausgetragene „Monte“ die älteste Rallye der Welt – und somit die „Mutter aller Rallyes“. Die Rallye Monte Carlo führt mehrheitlich über enge Asphaltstraßen in den französischen Seealpen nördlich des Fürstentums Monaco. Während die Straßen in den niedrigeren Lagen in der Nähe des Mittelmeers häufig trocken sind, erwartet die Fahrer auf den vielen zu überquerenden Gebirgspässen oftmals Glatteis und Schnee. Das macht die Wahl der richtigen Reifen zum Pokerspiel – und die „Monte“ zur schwierigsten und komplexesten Rallye im WM-Kalender.



Stimmen vor der Rallye Monte Carlo

Jari-Matti Latvala, Polo R WRC #7
„Ich kann den Saisonstart kaum noch erwarten. Zwar bin ich schon seit fünf Jahren als Werksfahrer in der Rallye-Weltmeisterschaft am Start, aber das Team von Volkswagen Motorsport ist ebenso neu für mich wie der Polo R WRC. Ich stehe also gleich in doppelter Hinsicht vor einer Premiere. Bei den bisherigen Tests haben wir gesehen, dass der Polo R WRC sehr zuverlässig ist. Das ist womöglich die bislang wichtigste Erkenntnis – und außerdem eine gute Grundlage für die weitere technische Entwicklung im Laufe der Saison. Ich habe schon ein gutes Gefühl für das Auto auf Asphalt und Schnee entwickelt, was im Hinblick auf die Rallye Monte Carlo ein gutes Zeichen ist. Es macht mir sehr viel Spaß, den Polo R WRC zu fahren. Er liegt sehr stabil und die Fahrbarkeit des Motors ist ebenfalls sehr gut. Bei der ‚Monte‘ möchte ich einen guten Start in die Saison hinlegen. Das Ergebnis steht zunächst nicht im Vordergrund, wobei ich mich über WM-Punkte natürlich freuen würde.“

Sébastien Ogier, Polo R WRC #8
„Die ‚Monte‘ ist für mich eine ganz besondere Rallye, schließlich ist sie meine Heimrallye. Der Saisonauftakt nahe meiner Heimat wird aber auch für das gesamte Team eine außergewöhnliche Erfahrung werden, schließlich ist dies die erste Rallye mit dem neuen Polo R WRC. Wir arbeiten mit Volkswagen seit über einem Jahr auf diesen Moment hin. Wir können es kaum abwarten, endlich richtig loszulegen. Es ist allerdings schwierig einzuschätzen, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen, ehe wir nicht gegen die anderen Teams im Wettbewerb angetreten sind. Mit einem komplett neuen Auto in einer Weltmeisterschaft zu debütieren, ist eine große Herausforderung, schließlich sind uns die anderen Hersteller in Sachen Erfahrung mehrere Jahre voraus. Wir müssen deshalb geduldig sein und uns zunächst darauf konzentrieren, ohne Probleme ins Ziel zu kommen. Das ist bei der Rallye Monte Carlo erfahrungsgemäß alles andere als einfach, denn bei diesem Event kann immer alles passieren.“



Volkswagen in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC)

Mit dem Start in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) schreibt Volkswagen seine erfolgreiche Geschichte im Motorsport fort. Mit dem Race Touareg holte Volkswagen bei der Rallye Dakar 2009, 2010 und 2011 jeweils den Gesamtsieg – und feierte den Titel-Hattrick bei der härtesten Marathon-Rallye der Welt. Der Polo R WRC ist das erste World Rally Car der Wolfsburger, die nun erstmals mit einem eigenen Werksteam in der Königsklasse des Rallye-Sports antreten. Dort bietet sich für Volkswagen die Möglichkeit, sich im direkten sportlichen Wettstreit global zu beweisen. Kein Modell eignet sich dafür besser als der Polo, einem der weltweit hergestellten und vertriebenen Modelle von Volkswagen.



Drei Fragen an ... Jost Capito

Wenn Sie sich aussuchen könnten, bei welcher Rallye der Polo R WRC debütiert – würden Sie die Rallye Monte Carlo nehmen?
Jost Capito: „Die Rallye Monte Carlo ist nicht nur die berühmteste, sondern sicher auch die schwierigste und komplexeste Rallye im WM-Kalender. Eis, Schnee, Regen und trockener Asphalt wechseln sich häufig ab, was die Strategie schwer und die Reifenwahl zur Lotterie machen kann. Dass der Polo R WRC gerade bei diesem Highlight sein Debüt geben wird, freut uns natürlich sehr.“

Mit Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala haben Sie zwei enorm schnelle Fahrer verpflichtet. Wen schätzen Sie stärker ein?

Jost Capito: „Grundsätzlich halte ich sie beide für gleich stark. Als Skandinavier ist Latvala auf Schotter groß geworden – er hat sich aber in den zurückliegenden Jahren auf Asphalt enorm weiterentwickelt. Gleiches gilt für Ogier, der ebenfalls auf allen Untergründen ein Siegkandidat ist. Beide haben bislang sieben WM-Siege eingefahren – am Ende dürfte die Tagesform den Ausschlag darüber geben, wer der Schnellere ist.“

Welche Zielsetzung hat Volkswagen für die Saison 2013?
Jost Capito: „Uns ist bewusst, dass wir gegen starke Konkurrenten antreten, die über jahrzehntelange Erfahrung in der Rallye-WM verfügen. Der Polo R WRC erlebt hingegen sein Debütjahr und auch das Team ist in dieser Zusammensetzung neu, dementsprechend müssen wir unsere Ziele realistisch setzen. Wir möchten in der zweiten Hälfte des Jahres aus eigener Kraft um Podiumsplätze fahren.“


 
Die Zahl zur Rallye-WM-Premiere des Volkswagen Polo R WRC: Neun

Monte Carlo/Frankreich, Schweden, Spanien, Portugal, Deutschland, Finnland, Griechenland, Frankreich und Mexiko: In neun Ländern hat Volkswagen den Polo R WRC für den Einsatz in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) auf Schotter, Asphalt, Schnee und Eis getestet. 2012 hat das Werksteam aus Wolfsburg mehr als 100 Testtage zur Optimierung des Polo R WRC investiert.



FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC)
Rallye Monte Carlo – Zeitplan

Dienstag, 15. Januar 2013                
Shakedown P1 und P2 (Plateau de Lautagne), 120 min., 3,58 km, 08:00 Uhr
Shakedown P3 und Private (Plateau de Lautagne), 120 min., 3,58 km, 10:00 Uhr
Pressekonferenz (Parc des Expositions, Valence), 13:30 Uhr
Gruppenfoto mit allen WM-Piloten (Parc des Expositions, Valence), 14:30 Uhr
                    
Mittwoch, 16. Januar 2013                
(Verbindung, Prüfung, Verbindung) 
WP 01, Le Moulinon, 45,27 km, 37,10 km, 09:03 Uhr
WP 02, Burzet, 30,15 km, 30,60 km, 92,10 km, 10:21 Uhr
Service A (Valence), 30 min., 12:46 Uhr
WP 03, Le Moulinon, 45,27 km, 37,10 km, 14:21 Uhr
WP 04, Burzet, 30,15 km, 30,60 km, 92,10 km, 15:39 Uhr
Flexi-Service B (Valence), 45 min., 17:59 Uhr
Parc fermé (Valence), 21:30 Uhr
(334,78 km, 135,40 km, (? 471,18 km))
 
                  
Donnerstag, 17. Januar 2013                    
(Verbindung, Prüfung, Verbindung) Service C (Valence), 15 min., 07:55 Uhr
WP 05, La Batie D’Andaure, 64,60 km, 19,08 km, 09:33 Uhr
WP 06, St Bonnet le Froid, 12,63 km, 25,45 km, 10:14 Uhr
WP 07, Lamastre, 42,80 km, 21,72 km, 33,71 km, 11:37 Uhr
Service D (Valence), 30 min., 12.57 Uhr
WP 08, La Batie D’Andaure, 64,60 km, 19,08 km, 14:50 Uhr
WP 09, St Bonnet le Froid, 12,63 km, 25,45 km, 15:31 Uhr
WP 10, Lamastre, 42,80 km, 21,72 km, 33,71 km, 16:54 Uhr
Flexi-Service E (Valence), 45 min., 18:19 Uhr
Parc fermé (Valence), 22:00 Uhr
(308,42 km, 132,50 km, (? 440,92 km))
 

Freitag, 18. Januar 2013                    
(Verbindung, Prüfung, Verbindung) Service F (Valence), 15 min., 07:50 Uhr
WP 11, St Jean en Royans, 46,29 km, 33,19 km, 65,59 km, 09:08 Uhr
Service G (Valance), 30 min., 11:23 Uhr
WP 12, St Nazaire le Desert, 74,90 km, 22,11 km, 13:31 Uhr
WP 13, Sisteron, 74,34 km, 36,70 km, 187,50 km, 15:29 Uhr
Parc fermé (Monaco), 19:32 Uhr
(449,24 km, 92,00 km, (? 541,24 km))
      
            
Samstag, 19. Januar 2013                    
(Verbindung, Prüfung, Verbindung)

Service H (Monaco), 45+3 min., 13:15 Uhr
SS 14, Moulinet, 44,14 km, 23,54 km, 15:11 Uhr
SS 15, Lantosque, 6,72 km, 18,95 km, 15:54 Uhr
SS 16, Moulinet, 41,83 km, 23,54 km, 70,99 km, 17:12 Uhr
Service I (Monaco), 30+3 min., 19:17 Uhr
SS 17, Moulinet, 44,14 km, 23,54 km, 20:58 Uhr
SS 18, Lantosque, 6,72 km, 18,95 km, 21:41 Uhr
Service J (Monaco), 10+3 min., 22:56 Uhr
Parc fermé (Monaco), 23:09 Uhr
(258,59 km, 108,52 km, (? 367,11 km))  
      
            
Sonntag, 20. Januar 2013                    
Siegerehrung (Place du Palais Princier, Monaco), 11:00 Uhr
Pressekonferenz (Quai Antoine 1er, Monaco), 12:30 Uhr




 

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