BP Nr2
25. Oktober 2005
toni

Rallye Spanien: Katalanische Asphalt-Fiesta

Nur eine Woche nach der Rallye Frankreich steht mit dem Saisonlauf in Spanien die nächste Asphalt-Veranstaltung auf dem Programm der Rallye-Weltmeisterschaft.



Anders als in den vergangenen Jahren befindet sich das Rallye-Zentrum in diesem Jahr nicht in der Touristenhochburg Lloret de Mar an der Costa Brava, sondern im rund 200 Kilometer entfernten Salou in der Region Tarragona. Die Streckenführung stellt für den Großteil der Piloten daher absolutes Neuland dar. Am grundsätzlichen Charakter des katalanischen Events ändert dies allerdings nichts: Die WRC-Piloten werden am kommenden Wochenende ihre rund 300 PS starken Turbo-Allradler wieder mit wahnwitzigen Geschwindigkeiten über breite, gewundene Asphaltstraßen treiben. Gemeinsam mit seinen Partnerteams Citroën, Ford und Skoda möchte Michelin die Erfolgsgeschichte von zuletzt acht Spanien-Siegen in Folge weiter fortsetzen.

Die Rallye Spanien zählt seit jeher zu den schnellsten Veranstaltungen im Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft. Daran ändert auch der diesjährige Umzug des Rallye-Zentrums von Lloret de Mar an der Costa Brava nach Salou in der Region Tarragona nichts. Denn in ihrem grundlegenden Charakter unterscheiden sich die Straßen der beiden Landstriche nordöstlich und nordwestlich der Metropole Barcelona kaum. So führen die 15 Wertungsprüfungen der diesjährigen Rallye Spanien auch in diesem Jahr wieder über verhältnismäßig breite Asphaltbänder mit ausgesprochen harmonischen Kurvenkombinationen. Dies ermöglicht den Piloten am Steuer ihrer nominell 300 PS starken Turbo-Allradler, schnell einen guten Rhythmus zu finden. Der relativ raue Asphalt bietet auch dank der wenigen Belagwechsel ein gleichbleibend sehr hohes Grip-Niveau, das enorm hohe Kurvengeschwindigkeiten erlaubt. "Einige der Streckenabschnitte kenne ich noch aus früheren Jahren", berichtet Michelin- und Skoda-Pilot Armin Schwarz. "Aber die werden am kommenden Wochenende in umgekehrter Richtung gefahren. Somit fangen alle Teilnehmer im Training bei Null an."

Alles in allem weist die Rallye Spanien Ähnlichkeiten mit dem Rundstreckensport auf - zumindest bei der jeweils ersten Durchfahrt der Wertungsprüfungen. Auf der Jagd nach den letzten Zehntelsekunden beziehen die Piloten in manchen Kurven - einen ausgesprochen akkuraten Aufschrieb vorausgesetzt - gerne den Seitenstreifen mit in die Ideallinie mit ein. Dabei werfen sie allerdings viel Dreck auf die Straße, der für nachfolgende Fahrer in puncto Haftung durchaus zum Problem werden kann. Vor allem, wenn die Verhältnisse durch Regenschauer weiter erschwert werden. Eine Möglichkeit, die Ende Oktober selbst an der sonnenverwöhnten katalanischen Küste besteht.

Für Citroën kommt es beim vorletzten Saisonlauf darauf an, die noch fehlenden Punkte einzufahren, um zum dritten Mal in Folge in der Marken-Weltmeisterschaft zu triumphieren. Nicht zuletzt Sébastien Loebs eindrucksvolle Vorstellung auf Korsika - der Weltmeister setzte auf allen zwölf Wertungsprüfungen jeweils die Bestzeit - unterstrich die derzeitige Formstärke der Marke mit dem Doppelwinkel. Auch François Duval kam bei der Rallye Frankreich bis zu seinem Ausfall bestens zurecht. Am kommenden Wochenende möchte er eine ähnlich gute Leistung mit einem Punkteergebnis krönen.

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