Ein Rallye-WM-Start als „Reise in die Vergangenheit“
Mit dem Sieg von Sébastién Ogier in Monte Carlo ist die Rallye-WM-Saison 2015 eröffnet. Der Tross zieht weiter in Richtung Schweden, wo in der dortigen Provinz Värmland vom 12. bis 15. Februar die zweite WM-Station auf dem Programm steht. Im „Gepäck“ nach Skandinavien befindet sich ein bekannter Rallye-Name aus Niederösterreich. Martin „Max“ Zellhofer erfüllt sich mit dem Start bei der Uddeholm Swedish Rally einen langgehegten Herzenswunsch, den er anlässlich seines letztjährigen 50. Geburtstags ausgesprochen und von den Gratulanten auch erfüllt bekommen hatte.
„Ich bin in meiner Karriere einen einzigen Weltmeisterschaftslauf gefahren. Das war vor 17 Jahren mit Copilot Reinhard Köck und einem 120 PS starken Suzuki Swift in Schweden. Ich hätte mir zwar auch nicht gedacht, dass ich so schnell 50 Jahre alt werde, aber nun habe ich mir gedacht, dieses tolle Erlebnis würde ich wirklich sehr gerne wiederholen“, erklärt der ehemalige österreichische Rallye-Staatsmeister (2004 Gruppe N, 2012 2-WD) seine diesjährigen Start-Ambitionen.
Dabei lief es sportlich damals gar nicht optimal. Zellhofer: „Wir sind leider schon im ersten Drittel der Rallye wegen einem technischen Defekt ausgeschieden. Das wurmt mich heute noch. Deshalb steht für mich diesmal auch die Zielankunft im absoluten Vordergrund – und natürlich auch der Genuss der einmaligen Atmosphäre eines WM-Events. Wenn die nur annähernd so genial ist wie damals, dann wird das eine super Sache.“
Max Zellhofer kommt mit seinem Suzuki Swift Super Sport 1600 nach Schweden. Warum er nicht den Ford Fiesta S2000 zündet, der ebenfalls in seiner Amstettner Garage steht, hat einen logischen Grund. „Der S2000-Einsatz wäre doppelt so teuer, besonders im Schnee mit den schmalen Spike-Reifen ist der Fahrspaß mit dem Suzuki Swift aber genau derselbe.“ Außerdem spekuliert Zellhofer mit dem Swift in der WRC3-Klasse mit einer guten Platzierung. „Da sind unter den zehn, elf Startern zwar einige Schweden und Finnen dabei, aber vom Material her sind wir topausgestattet. Da könnte schon was möglich sein.“
Am Samstag, dem 7. Februar, beginnt mit der Anreise Richtung Norden Zellhofers Schweden-Abenteuer Teil 2. Mit an Bord hat er seinen bewährten deutschen Copiloten Andre Kachel und ist so auch auf diesem Gebiet absolut konkurrenzfähig. Ein Beifahrer-Weltmeister, der die Ansagen bei einem Weltmeisterschaftslauf macht – mehr geht nicht!
Die Trauben für nicht-skandinavische Sieger hängen bei der Schweden-Rallye übrigens unglaublich hoch. Bei bisher 62 Veranstaltungen gelang es erst zwei Mal einem nicht aus einem nordischen Land stammenden Fahrer, die Rallye für sich zu entscheiden – Sébastien Loeb im Jahre 2004 sowie Sébastien Ogier 2013 . . . aber das ist eine andere Geschichte.
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