BP Nr2
25. August 2014

Hyundai ganz vor

foto: m. butschell

Das Hyundai Shell World Rally Team hat gestern einen sensationellen ersten Sieg
bei der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) errungen. Thierry Neuville und sein
Teamkollege Dani Sordo fuhren bei der erst neunten WRC-Veranstaltung des
Teams die Hyundai i20 WRCs zu einem historischen Doppelsieg ins Ziel.
Das Team, das von Hyundai Motorsport von seinem Werk in Alzenau - rund 225 km
vom Servicepark der Rallye Deutschland in Trier entfernt - geführt wird, existiert
gerade erst seit 18 Monaten, weshalb das heutige Ergebnis umso überwältigender
ist.
Das Drehbuch für die Rallye an diesem Wochenende stammte direkt aus einem
Märchen: von einem schweren Unfall beim Shakedown am Donnerstag, der
Neuvilles Teilnahme an der Veranstaltung gefährdete, über die Mechaniker, die in
einer bemerkenswerten 18-Stunden-Schicht das Auto rechtzeitig zum Start am
Freitagmorgen reparierten, bis zum ersten WRC-Sieg des Teams am
Sonntagnachmittag. Es war eine dramatische Rallye, aber eine, aus der das
Hyundai Shell World Rally Team siegreich hervorging.
Thierry Neuville (Hyundai i20 WRC #7, Beifahrer Nicolas Gilsoul) ließ das Drama
des Shakedown ganz hinter sich, als die Etappen am Freitagmorgen begannen. Der
Belgier hat seitdem keinen falschen Schritt getan und bahnte sich seit dem
Eröffnungstag entschlossen seinen Weg durch die Klassifikation. Er war beim Start
am Sonntag ein absoluter Anwärter für das Podium, in einen engen Kampf um den
zweiten Platz verwickelt, aber der Ausstieg der beiden führenden Autos auf
einander folgenden Etappen beförderte den Belgier in die führende Position bei
der Rallye. Neuville konzentrierte sich dann darauf, den Hyundai i20 WRC #7 für den Sieg ins Ziel zu bringen - sein erster in der WRC. Der Belgier bringt außerdem
zwei Zusatzpunkte nach Hause, da er auf der Power Stage - der letzten Etappe
der Rallye - der Zweitschnellste war.
Neuville: „Ich freue mich echt für das gesamt Hyundai Shell World Rally Team und
alle zuhause im Werk in Alzenau. Alle haben im letzten Jahr so hart gearbeitet, um
uns dahin zu bringen, wo wir in dieser Saison sind; somit ist die Feier meines ersten
WRC-Sieges mit ihnen etwas ganz Besonderes. Noch besser ist, dass wir bei
unserer Heimatveranstaltung einen Doppelsieg errungen haben. Ich bin besonders
dankbar für die harte Arbeit des Teams an diesem Wochenende. Sie leisteten nach
unserem Überschlag am Donnerstag fantastische Arbeit bei der Reparatur des
Autos, was dieses Ergebnis noch unglaublicher macht. Wir hatten drei
Wettkampftage und wir waren in der Lage, Druck zu machen. Natürlich ist es
schade zu sehen, dass Jari Matti (Latvala) und Kris (Meeke) heute Morgen
aufgeben mussten, aber das stärkte unser Bewusstsein, fokussiert und
konzentriert zu bleiben. Die Bedingungen waren sehr schwierig, so dass wir es am
Ende ruhig angehen mussten. Es ist ein großartiges Ergebnis und eins, das wir
bestimmt nie vergessen werden.“
Dani Sordo (Hyundai i20 WRC #8, Beifahrer Marc Martí) fuhr ebenfalls eine
konkurrenzfähige Rallye in Deutschland. Der Spanier, der seine erste WRC-Rallye
seit Argentinien im Mai fuhr, gewöhnte sich schnell an das Auto und das Team, um
vom Start der Rallye weg beeindruckende Etappenzeiten zu liefern. Er war am
Freitagabend auf der Jagd nach einem Podiumsplatz, verlor aber am
Samstagnachmittag viel Zeit, als er sich aufgrund von Aquaplaning drehte.
Nichtsdestotrotz fuhr er weiter und errang den zweiten Platz hinter seinem
Teamkollegen. Er fuhr dann meisterhaft, um nicht nur sein Auto auf der Straße zu
halten, sondern auch zur Verteidigung seines zweiten Platzes - sein erster
Podiumsplatz 2014 und Beitrag zum unglaublichen Doppelsieg des Teams.

Sordo dazu: „Das ist ein hervorragendes Ergebnis für das ganze Team und ein
Beweis für alle die Leute, die im Team und im Werk so hart arbeiten. Unser erster
Doppelsieg ist fantastisch. Normalerweise würde ich es vorziehen, der Sieger zu
sein, aber ich bin mit dem zweiten Platz glücklich und freue mich sehr für Thierry.
Es war eine harte Rallye, weshalb wir darauf fokussiert waren, das Ziel sicher zu
erreichen. Ich muss sagen, dass sich das Team sehr entwickelt hat, seit ich zuletzt
am Wettkampf teilnahm, sowohl in Bezug auf den Ablauf als auch auf die Leistung
des Autos. Wir können dieses Ergebnis nutzen, um den Schwung und unsere
Erfahrungen in unserem ersten Jahr fortzuführen.“
Bryan Bouffier (Hyundai i20 WRC #20, Beifahrer Xavier Panseri) schloss die Rallye
Deutschland nach dem Rally 2-Reglement ab, nachdem er in der letzten Etappe am
Samstag eine Begegnung mit einem Hinkelstein hatte. Die Mechaniker setzten
wieder ihre Zauberkräfte ein, um dem Franzosen am Sonntag die weitere
Teilnahme an der Rallye zu ermöglichen, aber leider fiel er am Start der Power
Stage aus und konnte die Veranstaltung nicht abschließen.
Bouffier kommentiert: „Ich bin enttäuscht, dass ich diese Rallye nicht abschließen
konnte. Die Bedingungen waren nicht einfach und ich hatte in der letzten Etappe
einfach Pech. Die positive Tatsache ist, dass das Team mit einem fantastischen
Doppelsieg belohnt wurde; daher Glückwünsche an Thierry für den Sieg und an
Dani für den zweiten Platz. Dieses Ergebnis stellt für das gesamte Team, das in
den letzten anderthalb Jahren so hart gearbeitet hat, einen riesigen
Motivationsschub dar. Nachdem ich seit dem letzten Jahr an dieser Reise teilhaben
durfte, fühle ich mich sehr eng mit diesem Team verbunden und ich teile die
Freude über dieses Ergebnis mit ihnen.“

Das Hyundai Shell World Rally Team ist verständlicherweise mit dem Doppelsieg
und darüber, so früh in seinem jungen Programm ein siegreicher WRC-Hersteller
zu werden, hocherfreut. Das Team hat seine Absicht in der WRC demonstriert und
hat im Laufe der Saison stetige Verbesserungen aufgezeigt, aber ein Sieg war in
diesem Lehrjahr nie auf der Agenda.
Teamleiter Michel Nandan: „Ich habe immer noch das Gefühl, als würde ich
träumen. Wir konnten uns bei unserer Ankunft hier nie vorstellen, bei unserer erst
neunten WRC-Rallye einen Doppelsieg zu feiern. Es ist sehr bemerkenswert und
etwas ganz Besonderes. Es war ein geschäftiges Wochenende mit einigen harten
Bedingungen und es forderte von allen absolute Spitzenleistungen. Unser Team
war erstklassig und es ist jedem Einzelnen von ihnen - hier und in Alzenau - zu
verdanken, dass wir heute dieses Ergebnis haben. Die Fahrer waren seit der ersten
Etappe in Kampfform und das Ergebnis ist hochverdient. Thierry seinen ersten Sieg
erringen und Dani auf dem Podium stehen zu sehen, ist wunderbar. Wir wollten
dieses Jahr als Lehrjahr nutzen und wir werden uns von diesem Ergebnis nicht
ablenken lassen. Wir haben aber ständig Fortschritte gemacht und unser Hyundai
i20 WRC wird laufend verbessert. Wir profitierten heute vom unglücklichen
Ausstieg anderer Fahrer, aber wir haben wirklich für das Podium gekämpft, und
das spiegelt den Fortschritt, den wir als Team gemacht haben, wider. Jetzt
genießen wir aber den Moment und danken allen für ihre Unterstützung unseres
jungen Teams.“

« zurück | diesen Bericht als PDF

suchen

Berichte Teams Clubs

Mehr Infos rund um's Auto

AUTO aktuell - die österreichische Autozeitschrift

Urlaub schon gebucht?

REISE aktuell - Das österreichische Reisemagazin
Reise-aktuell

© CB-Verlags GmbH, Haydngasse 6, A-1060 Wien | Admin Login