BP Nr2
25. Juni 2014

Nach fünfjähriger Abstinenz startet die Rallye-WM wieder in Polen

Ford setzt große Erwartungen in Robert Kubica bei dessen Heimrallye. foto: michelin

Der siebte WM-Lauf ersetzt die legendäre Akropolis-Rallye im Kalender und stellt das gesamte Fahrerfeld vor weitestgehend unbekannte Herausforderungen. Denn nur eine einzige Wertungsprüfungen (WP) wird im selben Format gefahren wie vor fünf Jahren. Zudem besucht die Rallye-WM erstmals Litauen, wo am kommenden Wochenende vier Prüfungen auf dem Zeitplan stehen. Wenngleich die Pisten für die Akteure neu sein werden, können sich die Partnerteams von Michelin auf die gewohnten Qualitäten der bewährten MICHELIN Latitude Cross-Schotterreifen verlassen.

Das WM-Teilnehmerfeld trifft in der Masurischen Seenplatte auf extrem schnelle Sandwege. Die vergleichsweise flache, malerische Landschaft im Nordosten Polens entstand während der Eiszeit und ist übersät mit tausenden Gewässern – neben den enorm hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten von voraussichtlich über 120 km/h eine weitere Gemeinsamkeit, die sich dieser WM-Lauf mit der auch „1.000 Seen“ genannten Rallye Finnland teilt.

40 Reifen vom Typ Latitude Cross hält Michelin für jeden Teilnehmer der WRC-Top-Kategorie bereit: 16 Pneus mit der härteren H2-Laufflächenmischung und 24 Exemplare der weicheren S2-Variante. Vier zusätzliche S2-Pneus stehen den Teams ausschließlich für den Shakedown zur Verfügung, der offiziellen Testmöglichkeit vor der Rallye. Während sich der H2 speziell für höhere Temperaturen empfiehlt, bietet sich der S2 insbesondere für lockere oder auch regennasse Straßenbeläge an. Er stellt für die Teilnehmer auf den sandigen Pisten Polens vermutlich die erste Wahl dar, steht aber reglementsbedingt nicht in ausreichender Menge zur Verfügung: Im Laufe der Rallye Polen kommen pro Auto 28 Reifen zum Einsatz. Wer wann zu den Latitude Cross der härteren H2-Sorte greift, bleibt somit eine Frage der Strategie – zumal eine Mix-Bereifung mit beiden Laufflächenmischungen durchaus erlaubt ist …

Für optimale Unterstützung vor Ort schickt Michelin 14 Reifenexperten nach Osteuropa. Wie gewohnt kümmern sich die Fachleute um die kompetente Betreuung der Partner und um die Vorbereitung des Materials. Sie haben 1.300 Reifen im Gepäck – 350 davon stehen allerdings den zwölf Nachwuchsfahrern in der Junior-Weltmeisterschaft (JWRC) zur Verfügung. Die jungen Talente treten in Polen mit baugleichen Citroën DS3 R3T zu ihrem zweiten Saisonlauf an. Michelin ist seit diesem Jahr exklusiver Partner dieses Championats.

Der siebte WM-Lauf beginnt am kommenden Wochenende in Mikolajki, wo er auch am Sonntag nach 24 Wertungsprüfungen mit insgesamt 362,48 Kilometern Länge enden wird. Nur wenige Fahrer waren bereits vor fünf Jahren bei der bisher letzten WM-Rallye in Polen dabei. Allerdings sind in dieser Saison nahezu sämtliche Wertungsprüfungen neu, wodurch alle Piloten ähnliche Voraussetzungen haben – einzig die spektakuläre Zuschauerprüfung in der Arena der 3.500-Seelen-Gemeinde Mikolajki wurde aus 2009 übernommen.

Der Freitag führt den Rallye-Tross am frühen Mittag ins benachbarte Litauen, wo zwei WP auf dem Zeitplan stehen, die jeweils zweimal gefahren werden. Um 22 Uhr empfängt erneut die 2,5 Kilometer lange Zuschauerprüfung die WM-Akteure. Am Samstag haben sie ein noch strafferes Programm vor sich – inklusive der längsten WP „Goldap“, die sich über 35,17 Kilometer erstreckt. Die zweite Etappe hält zehn Wertungsprüfungen bereit, startet um 8 Uhr mit der „Chmielewo“ und schließt in der Nacht wieder mit der Zuschauerprüfung in Mikolajki ab. Vier weitere WP komplettieren am Sonntag das Programm der Rallye Polen 2014.

Im Mittelpunkt des Zuschauerinteresses steht am nächsten Wochenende der Ford Fiesta RS WRC-Fahrer Robert Kubica. Der ehemalige Formel 1-Pilot bestreitet seine erste komplette Saison auf höchster Rallye-WM-Ebene und trifft in seinem Heimatland auf zahlreiche Motorsport-Fans. Zwei Punkteresultate in Folge verleihen ihm genügend Selbstvertrauen für das Gastspiel vor eigenem Publikum.

Mit breiter Brust geht Volkswagen Motorsport die Rallye in Zentraleuropa an: Das deutsche Werksteam liegt mit seinen Fahrern Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala souverän an der WM-Tabellenspitze. Die von Michelin ausgerüsteten Volkswagen Polo R WRC dominieren derzeit das Geschehen auf den Rallye-Pisten. Weltmeister Ogier führt mit 33 Punkten Vorsprung auf seinen Teamkollegen die Fahrerwertung an. Rang drei belegt momentan der Norweger Mads Östberg in einem Citroën DS3 WRC, der ebenfalls auf Pneus aus Clermont-Ferrand rollt. Dahinter folgt sein Landsmann und Volkswagen-Junior Andreas Mikkelsen auf dem vierten Platz vor Ford-Chauffeur Mikko Hirvonen an fünfter Stelle. Der beste Hyundai i20 WRC von Thierry Neuville liegt innerhalb der Top 10 an Position acht. Die Koreaner starten in diesem Jahr erstmals in der Königsklasse des Drift-Sports und setzen auf die erfahrenen Reifenspezialisten von Michelin.

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