Volkswagen Pilot Ogier in Australien vorn
Acht Wertungsprüfungen, sieben Bestzeiten – das Volkswagen Werksduo Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) hat der Rallye Australien seinen Stempel aufgedrückt. Die Führenden in der Fahrer- und Beifahrerwertung der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) entschieden am Rallye-Freitag des zehnten Saisonlaufs jede einzelne Sonderprüfung für sich und setzten sich damit um 20,0 Sekunden vom ärgsten Verfolger und dreimaligen Australien-Sieger, Mikko Hirvonen (Citroën) ab. Das Volkswagen Duo Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) sicherte sich im ersten Rallye-Drittel die fünfte Position im Gesamtklassement – trotz ihrer ungünstigen Startposition. Sie fegten als eines der ersten World Rally Cars auf den Wertungsprüfungen die Strecke vom losen Staub und Schotter frei. Andreas Mikkelsen/Paul Nagle (N/IRL) beendeten die ersten 94,54 von insgesamt 352,36 Kilometer auf Zeit als Siebte des Gesamtklassements.
Die Rallye Australien erlebt am Samstag den längsten Tag. Auf sechs Wertungsprüfungen stehen insgesamt 132,68 weitere WP-Kilometer auf der Agenda, unter anderem auf der zweimal zu bewältigenden „Nambucca“, die über 49,90 Kilometer verläuft und die längste Sonderprüfung des zehnten Saisonlaufs darstellt.
Stimmen, 02. Tag Rallye Australien
Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #7
„Mit unserer Zielsetzung, auf Nummer sicher zu gehen und in erster Linie Punkte für die Herstellerwertung einzufahren, liegen wir im Moment im Plan. Am Vormittag war unsere frühe Startposition sicher kein Vorteil, es war sehr rutschig und wir mussten für die nachfolgenden Autos die Fahrspur säubern. Der Nachmittag lief viel besser, wir haben uns von Platz acht auf Rang fünf nach vorn gearbeitet, was uns für Samstag eine bessere Startposition ermöglicht. Der Samstag könnte für die Rallye entscheidend werden: Die Prüfung Nambucca ist fast 50 Kilometer lang, dort werden alle sehr auf ihre Reifen achten müssen.“
Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #8
„Das war ein perfekter Tag für uns, ein richtig guter Start in die Rallye. Am Morgen war es extrem rutschig auf den Prüfungen, man musste höllisch aufpassen. Auf den Pisten war sehr viel lockerer Schotter, dadurch war es schwierig eine gute Linie zu finden. Aus dem Grund haben wir auch nicht maximal attackiert, denn wir wollten auf keinen Fall durch einen dummen Fehler früh aus der Rallye ausscheiden. Am Nachmittag war das Grip-Niveau dann wesentlich höher, sodass Julien und ich jede Menge Spaß im Polo R WRC hatten. Ein spezieller Dank an die Organisatoren dafür, dass sie den Startabstand auf vier Minuten ausgeweitet haben, denn der Staub der vorausfahrenden Rallye-Autos war heftig. Morgen werden die Karten wieder neu gemischt, denn heute Nacht erwarten die Wetterexperten Regen.“
Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
„Ein absolut ereignisreicher Tag für uns. Auf der Schleife am Morgen lief es wirklich gut, bis wir an eine Stelle kamen, an der unserer Aufschrieb zu optimistisch war. Die Strecke führte über eine blinde Kuppe und anschließend in eine Linkskurve, die immer stärker zumachte – mehr als ich es erwartet hatte. Zum Glück war dort ein Abzweig und ich konnte in den Notausgang abbiegen. Danach standen wir wie blind im Staub. Wir mussten warten, bis er verzogen war, bevor es weiterging. Einen weiteren Schreckmoment erlebte ich am Nachmittag, als ich breitseits ein Erdwall traf. Danach fühlte sich das Auto so an, als habe es einen schleichenden Plattfuß. Zum Glück war das nicht der Fall. Alles in allem sind wir dennoch mit dem Erreichten zufrieden. Doch die Rallye ist noch lange nicht zu Ende.“
Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor
„Ein sehr erfolgreicher und guter Tag für Volkswagen bei der Rallye Australien. Sébastien Ogier und Julien Ingrassia haben heute eine absolute Topform bewiesen. Besser geht es nicht. Auch Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila haben das Beste aus ihren Möglichkeiten gemacht, obwohl sie damit zu kämpfen hatten, dass sie nach ihrem enttäuschenden Qualifying als eines der ersten World Rally Cars heute die Strecke buchstäblich freigefegt haben. Platz fünf in der Gesamtwertung ist unter diesen Umständen ein richtig gutes Ergebnis. Andreas Mikkelsen und Paul Nagle haben heute ebenfalls starke Wertungsprüfungen gezeigt. Alles in allem sind wir nach dem ersten Drittel in Down Under zufrieden. Doch in den kommenden zwei Tagen kommen anspruchsvolle Herausforderungen auf alle Teilnehmer zu. Bis zum Schluss ist höchste Konzentration und für das gesamte Team harte und fehlerfreie Arbeit gefragt.“
Und da war dann noch ...
... die allererste Australien-Rallye von Miikka Anttila – mit einem Volkswagen Polo „made in Hannover“. Anno 1999 startete Anttila, heute Beifahrer von Jari-Matti Latvala, an der Seite seines Landsmanns Janne Tuohino mit einem gerade einmal 120 PS starken Gruppe-N-Polo, der als Kundenauto am heutigen Standort der Volkswagen Motorsport GmbH in der Ikarusallee aufgebaut worden war. Der erste Übersee-Einsatz endete für Tuohino/Anttila leider frühzeitig. Der Polo fand eine neue Heimat, ging nach der Rallye an einen neuen Besitzer und blieb damit in Australien.
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