Sanft gerollt – und trotzdem im Ziel
„Einfach nur fahren“ und dabei möglichst viele Kilometer auf Schnee und Eis abspulen – das war das Motto von Evgeny Novikov und Ilka Minor bei der Schweden-Rallye. Das Qatar M-Sport-Werksfahrerduo lieferte am Donnerstagabend bei der Zuschauerprüfung in Karlstad einen erfreulichen Einstieg, denn lediglich Sebastien Loeb konnte um fünf Zehntelsekunden schneller fahren…
Am ersten Tag kämpfte man schließlich gegen den 22-jährigen Jungstar Pontus Tidemand um den fünften Gesamtrang, den man am Ende auch innehatte. Am zweiten Tag belegte man auf den Sonderprüfungen Platzierungen zwischen drei und sieben, womit man den fünften Rang quasi zementieren konnte.
Mit dieser Leistung entsprach Novikov auch den Erwartungen, wie Ilka Minor verrät: „Evgeny kennt die Strecke nicht so gut - da haben jene Piloten, die hier schon öfter gefahren sind, einen klaren Vorteil. Denn wenn du mit den Strecken vertraut bist, kannst du beispielsweise über blinde Kuppen mehr Zeit herausholen.“
Sanft und in Zeitlupe
Am finalen Sonntag blieben Novikov und Minor weiterhin auf dem sicheren fünften Platz, ehe dem Russen auf der rutschigen SP „Kirkener“ ein Fehler unterlief: „Das war eine extrem rutschige und eigentlich sehr langsame Kurve, wir kamen etwas zu weit nach außen und machten eine sanfte Rolle in den Schnee.“ Wer den Überschlagssimulator des ÖAMTC kennt, wie er beispielsweise bei der Racingshow ausprobiert werden konnte, kann sich das Tempo dieser sanften Rolle besser vorstellen…
An der Stelle waren zwar zahlreiche Fans vor Ort, dennoch benötigte man viel Zeit, um den Wagen wieder flott zu bekommen: „Es fanden sich dann doch recht wenige Leute ein, die uns dabei halfen, den Wagen wieder auf die Strecke zu bekommen. Wir mussten das Auto nämlich wieder zurück rollen, damit wir aus dem Graben kommen und weiterfahren können.“ Im Endeffekt haben Novikov und Minor bei dieser Aktion etwas mehr als zehn Minuten verloren. Womit sie von Platz fünf auf Platz neun abrutschten.
„Wir sind nicht traurig“
Ilka sieht es gelassen: „Auch wenn jetzt vielleicht einige Leute traurig sind wegen der Rolle – wir sind es nicht. Wir sind auch mit Platz neun zufrieden – denn unser Ziel besteht darin, dass wir möglichst viele Kilometer abspulen und dabei immer besser werden. Und auf dem Weg dorthin passieren eben auch mal solche Dinge, das ist für uns kein Problem.“
Von 8. bis 10. März findet in Mexiko der dritte Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft statt – dort wollen Evgeny Novikov und Ilka Minor ihre Performance auf Schotter weiter optimieren. Auf dem losen Untergrund konnten die beiden bereits auf Sardinien den zweiten Platz herausfahren.
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