BP Nr2
20. August 2012

Volkswagen mit großem Aufgebot beim WM-Heimspiel

Nur noch wenige Tage, dann steigt für Volkswagen das große Saison-Highlight in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft: die ADAC Rallye Deutschland. Vom 24. bis 26. August rückt das Werksteam zu seinem Heimspiel mit dem bisher größten Fahrerkader bei einem WM-Lauf an: Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) und Sepp Wiegand/Timo Gottschalk (D/D) werden jeweils einen Fabia S2000 der Konzernmarke Škoda lenken.

Die neunte Station der Rallye-WM rund um den Austragungsort Trier ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg von Volkswagen in die Rallye-WM im Jahr 2013. Bis dahin heißt es vor allen Dingen: Erfahrung sammeln. Und da bietet sich die ADAC Rallye Deutschland bestens an. Auf die Piloten warten 15 Wertungsprüfungen über insgesamt 1.110,25 Kilometer durch die Weinbauregionen der Mosel und das nördliche Saarland. Eine abwechslungsreiche Streckenführung mit schnellen und verwinkelten Weinbergpisten auf rauen und staubigen Oberflächen verlangt den Fahrern ihr ganzes fahrerisches Können ab.

„Die Rallye Deutschland ist unser Heimspiel und ein absoluter Höhepunkt in unserer Vorbereitung auf den WM-Einstieg mit dem Polo R WRC im kommenden Jahr“, sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Wir treten erstmals in dieser Saison mit drei Fahrzeugen bei einem WM-Lauf an. Die anspruchsvollen Wertungsprüfungen rund um Trier werden den Fahrern und unserer ganzen Mannschaft weitere wichtige Erfahrungen für die Zukunft bringen. Und natürlich freuen wir uns auf den Auftritt vor vielen Zuschauern und wollen den Rallye-Fans in Deutschland eine tolle Show bieten.“

Mit Sébastien Ogier, der wie seine beiden Markenkollegen in der leistungsschwächeren Klasse S2000 antreten wird, weiß Volkswagen einen echten Rallye-Deutschland-Spezialisten in seinen Reihen. „Der Sieg im vergangenen Jahr war etwas ganz Besonderes für mich, vor allem weil Sébastien Loeb hier zuvor acht Mal in Folge gewonnen hatte“, so der 28-jährige Volkswagen Werkspilot und letztjährige Rallye-WM-Gesamtdritte. „Die Rallye ist nicht einfach, vor allem wegen der vielen engen Kurven in den Weinbergen. Als Fahrer benutzt man hier so oft die Handbremse wie sonst nirgendwo in der ganzen Saison. Dabei kann man viel Zeit verlieren. Die Wertungsprüfungen sind sehr abwechslungsreich und spektakulär. Eine besondere Atmosphäre bietet die letzte Super Special ‚Circus Maximus’ mitten durch Trier.“

Zwar erst 23 Jahre alt, aber schon seit 2006 im Rallye-Sport aktiv ist der zweite Pilot im Volkswagen Team, Andreas Mikkelsen. Der aktuelle Champion der Intercontinental Rally Challenge (IRC) weiß, wo bei der ADAC Rallye Deutschland die Tücken sind: „Baumholder bietet sehr rauen Asphalt, der die Reifen sehr hart rannimmt, dazu kommen die gefürchteten Hinkelsteine am Streckenrand und unzählige Abzweige, die man leicht verpassen kann. Ganz anders sind die engen Prüfungen in den Weinbergen, auf die ich mich schon sehr freue. Die Deutschland-Rallye ist für das Volkswagen Team ein Heimspiel und damit etwas Besonderes. Unsere Super-2000-Klasse ist dieses Mal ganz gut besetzt, was viel Spannung in der Gesamtwertung verspricht“, so der Norweger, der wie gewohnt von seinem Landsmann Ola Fløene navigiert wird.

Das „Küken“ im Volkswagen Team ist der erst 21 Jahre alte Sepp Wiegand. Nach mehreren Jahren im Enduro-Sport wechselte er erst im Jahr 2010 mit 19 Jahren in den Rallye-Sport. Bereits eine Saison später gewann er den ADAC Rallye Junior Cup. Trotz seines schnellen Aufstieges ist der Respekt vor der Deutschland-Rallye groß: „Meine Teamkollegen Sébastien Ogier und Andreas Mikkelsen gehören zu den besten Rallye-Fahrern der Welt. Mit ihnen in einem Team zu sein, ist ein tolles Gefühl. Ich werde mir bestimmt den einen oder anderen Tipp holen können. Auf der anderen Seite liegt die Messlatte dadurch für mich ganz schön hoch. Die Rallye Deutschland ist mit ihren engen Passagen in den Weinbergen sehr speziell. Dort ist kein Platz für Fehler, zudem ist der Asphalt oft verschmutzt und dadurch rutschig“, blickt der Sachse voraus.

Die ADAC Rallye Deutschland erlebte ihre Premiere vor 30 Jahren und zählt seit zehn Jahren zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft. Nach mehreren Umzügen von Frankfurt über Mainz nach Koblenz, St. Wendel und Adenau befindet sich das Rallye-Zentrum seit 2000 inmitten der alten Römerstadt Trier. Mit Ausnahme des Jahres 2009 stand die Veranstaltung ab 2002 stets im WM-Kalender. Neben dem Feld der aktuellen Rallye-Autos stehen bei der Rallye Deutschland auch Legenden und Klassiker am Start: So tritt Volkswagen Repräsentant Jacky Ickx mit einem Porsche 911 Carrera 4x4 an, wie er ihn 1984 bei der Rallye Dakar pilotierte. Navigiert wird er von seinem belgischen Landsmann Frédéric Miclotte, sonst Co-Pilot von Volkswagen Junior Kevin Abbring.

Die 30. Auflage der Rallye Deutschland beginnt am Donnerstag, den 24. August um 20 Uhr mit dem zeremoniellen Start vor der antiken Porta Nigra im Herzen von Trier. Die erste Wertungsprüfung „Mittelmosel 1“ (24,9 Kilometer) steht am Freitagmorgen auf dem Programm, den Abschluss bildet am Sonntag die Sonderprüfung „Circus Maximus“ (4,37 Kilometer), wiederum in Trier.

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