Down under in Austrialien
foto: Micehlin/Ford
Ford profitierte von den Citroën-Unfällen und fuhr einen Doppelsieg ein. Sébastien Loeb hielt den Schaden durch die Bestzeit in der „Power Stage“ gering.
Durch einen Doppelsieg bei der Rallye Australien hat sich Michelin Partner Ford mit einem Paukenschlag in der Rallye-Weltmeiserschaft zurückgemeldet. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen gewannen vor ihren Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila. Das ebenfalls von Michelin unterstützte Werksteam von Citroën fiel nach Unfällen von Sébastien Loeb/Daniel Elena und Sébastien Ogier/Julien Ingrassia früh zurück.
Die ersten beiden Vorentscheidungen bei der Rallye Australien waren bereits vor der Mittagspause der ersten Etappe gefallen: Titelverteidiger und Michelin Partner Sébastien Loeb verlor auf der vierten von insgesamt 26 Wertungsprüfungen (WP) für einen Moment die Konzentration und verpasste den Einlenkpunkt in eine Kurve. Die Folge: ein fünffacher Überschlag, der eine Weiterfahrt des Citroëns DS3 WRC zunächst verhinderte. Dies händigte die Führung an Loebs Teamkollegen Sébastien Ogier aus. Doch auch der Sieger der Rallye Deutschland patzte: Als einsetzender Regen die Schotterpiste in „Down under“ in eine schlammige Rutschpartie verwandelte, traf Ogier auf der WP 6 einen Baum und musste für den Rest des Tages ebenfalls zuschauen. Zwar konnten die beiden Franzosen ab dem Samstagmorgen dank des SupeRally-Reglements wieder in den Wettbewerb einsteigen, eine Chance auf den Sieg besaßen sie jedoch nicht mehr.
Ford nahm dieses Geschenk dankbar an und verwandelte zum Doppelsieg.
Das Missgeschick der beiden Citroën-Piloten spielte dem ebenfalls auf Reifen von Michelin vertrauenden Werksteam von Ford in die Hände. Zunächst war es Fiesta RS WRC-Pilot Mikko Hirvonen, der in die Lücke stieß und die Führung an sich riss. Der 31-jährige Finne beendete die erste Etappe mit einem Vorsprung von exakt sieben Sekunden auf seinen Teamkollegen Jari-Matti Latvala. Am Samstag musste Hirvonen deswegen jedoch als Erster auf die nun schnell abtrocknenden, von einer dicken Staubschicht bedeckten Schotterpisten – eine Startposition, die ihn viel Zeit kostete. Die Folge: Latvala übernahm bereits nach nur einer WP die oberste Position in der Ergebnisliste und baute seinen Vorsprung mit einer Serie von vier Bestzeiten in Folge aus. Am Ende der ersten Etappe lag er 22,7 Sekunden vor Hirvonen.
Das Endergebnis jedoch wurde von taktischen Überlegungen geprägt. Um seinem Teamkollegen im Kampf um den Fahrertitel eine bessere Ausgangsposition zu ermöglichen, hielt Latvala kurz vor dem Ziel der 30 Kilometer langen WP 25 an und überließ Hirvonen den ersten Platz. Auf diese Weise rückte der Finne in der aktuellen Tabelle nach zehn von 13 Läufen wieder auf den zweiten Rang vor. Auch Citroën griff zu strategischen Maßnahmen, als sich Ogier ebenfalls zurückfallen ließ und Loeb dadurch auf die zehnte Position beförderte. Der siebenfache Weltmeister hielt den Schaden durch die Bestzeit auf der abschließenden „Power Stage“, für die er drei Extrapunkten erhielt, klein. Sein Vorsprung vor den beiden Asphalt-Rallyes im Elsaß und in Spanien schmolz dennoch auf 15 Zähler zusammen.
Platz drei ging in Australien an Petter Solberg im privat eingesetzten Citroën DS3 WRC vor zwei weiteren Fiesta RS WRC, die von Matthew Wilson sowie Khalid Al Qassimi pilotiert wurden.
Rallye Finnland, zehnter von 13 Läufen zur Rallye-WM 2011:
1. Hirvonen / Lehtinen Ford Fiesta RS WRC Michelin 3:35.49,0 Stunden
2. Latvala / Anttila Ford Fiesta RS WRC Michelin 14,7 s. zurück
3. P. Solberg / Patterson Citroën DS3 WRC Michelin 44,8 s. zurück
4. Wilson / Martin Ford Fiesta RS WRC Michelin 8.45,2 min. zurück
5. Al Qassimi / Orr Ford Fiesta RS WRC Michelin 12.33,3 min. zurück
6. Paddon / Kennard Subaru Impreza (1. N) 17.29,3 min. zurück
7. Kosciuszko / Szczepaniak Mitsubishi Lancer 19.01,3 min. zurück
8. Saliuk / Cherepin Mitsubishi Lancer 21.08,5 min. zurück
9. Guerra / Rozada Mitsubishi Lancer 22.48,9min. zurück
10. Loeb / Elena Citroën DS3 WRC Michelin 30.02,9min. zurück
WM-Zwischenstand Fahrerwertung nach zehn von 13 WM-Läufen:
Fahrer Marke Reifenpartner Punkte
1. Sébastien Loeb Citroën Michelin 196
2. Mikko Hirvonen Ford Michelin 181
3. Sébastien Ogier Citroën Michelin 167
4. Jari-Matti Latvala Ford Michelin 116
5. Petter Solberg Citroën Michelin 110
6. Mads Ostberg Ford Michelin 56
7. Matthew Wilson Ford Michelin 52
8. Kimi Räikkönen Citroën Michelin 34
9. Henning Solberg Ford Michelin 32
10. Dani Sordo MINI Michelin 23
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