Rallye-Weltmeisterschaft weiter im Aufwind
Die Rallye-Faszination bleibt ungebrochen – global und altersunabhängig. Millionen von Fans – nicht nur zwischen 6 und 66 Jahren – pilgern in jedem Jahr von Februar bis November weltweit an die Rallyepisten. 2011 – übrigens im 39. Jahr der Rallye-Weltmeisterschaft – stehen 13 Läufe in Europa, Amerika, Asien und Australien auf dem reizvollen Programm, dem die Zuschauermassen oftmals das Flair eines Volksfestes verpassen.
Allein bei der heimischen Weltmeisterschaftsrunde, der ADAC Rallye Deutschland (18. – 21. August 2011), werden wie im Vorjahr wieder zahlreiche Zuschauer erwartet, die sich dank des ausgeklügelten Leitkonzepts optimal entlang der 1.220 Kilometer langen Gesamtstrecke in den Mosel-Weinbergen und auf Baumholder bewegen können. ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk betont: „Das gewaltige Zuschaueraufkommen bei der letztjährigen ADAC Rallye Deutschland mit knapp 220.000 Besuchern hat mich wieder einmal sehr beeindruckt. Der An-teil der ausländischen Zuschauer ist zudem wieder einmal angestiegen, was insbesondere der gesamten Region Trier als Image- und Wirtschaftsfaktor zu Gute kommt.“
Die Motorsportweltbehörde FIA und ihr Präsident Jean Todt – früher selbst erfolgreicher Rallye-Copilot und Peugeot-Teammanager – möchten diesem Championat sogar noch mehr Feintuning verschreiben. Die einzelnen WM-Runden sollen mehr individuellen Charakter be-kommen und durchaus länderübergreifend realisiert werden können. Hier ist für 2012 zum Bei-spiel die Nordic-Rallye zwischen Schweden und Norwegen geplant. Als Promoterin für Rallye-Innovationen oder auch WRC-Managerin agiert seit Anfang 2011 die Französin Michelle Mouton, die vor rund 25 Jahren selbst vier WM-Läufe gewann. Laut nachgedacht hat die FIA über die Variante, wieder in Afrika zu starten. Die Werksteams in der Rallye-Weltmeisterschaft halten Überseeläufe für wichtig, setzen aber aus Marketinggründen oft auf neue Märkte wie China oder Russland.
Bereits in diesem Jahr griffen aber schon die von der FIA verordneten Kostensenkungsmaß-nahmen, mit denen weitere Hersteller in die Szene gelockt werden. Hermann Tomczyk freut sich: „Mit MINI gibt es bereits seit diesem Jahr einen deutschen Hersteller in der Rallye-Weltmeisterschaft. Dass 2013 mit VW nun ein weiterer deutscher Automobilhersteller einsteigt, wird die Rallye-WM noch interessanter machen. Ich bin mir sicher, dass sich dabei das Inte-resse für den Rallye-Sport bei Fans, Partnern und anderen Herstellern weiter steigern wird.“
Durch die 2011 erfolgte Einführung des so genannten 1,6-Liter-Weltmotors mit Turbolader und Benzindirekteinspritzung, aber auch mit Maximaldrehzahl (8.500/min) und Luftmengenbegren-zer (33 mm) bei dann maximalen 300 PS Motorleistung sowie der Verzicht auf ABS, ESP, Mitteldifferenzial und elektronische oder pneumatische Elemente führten nach Expertenmei-nung zu rund 30 Prozent Kostenersparnis. So wird im WRC wieder mechanisch per Schalt-knüppel geschaltet und nicht mehr über elektronische Schaltwippen am Lenkrad.
Rund 450.000 Euro soll der MINI-WRC laut Team-Direktor David Richards kosten, und der WRC-Stückpreis vom Citroen DS3 WRC oder Ford Fiesta RS WRC pendelt sich auf ver-gleichbarem Niveau ein. Der noch bis 2010 werksseitig eingesetzte Focus RS WRC mit HighTech-Elektronik-Paket schlug dagegen noch mit etwa 750.000 Euro zu Buche. Darüber hinaus werden die Jahresbudgets der Werksteams (ca. 50-70 Millionen Euro) auch durch die Tatsache entlastet, dass nach dem vierten Saisonlauf für die restlichen neun nur noch zwei Motoren pro WRC eingesetzt werden dürfen. Das Motto der Zukunft könnte daher „Zurück zu den Wurzeln“ lauten. Es geht im Rallyesport also wieder um mehr Ausdauer und Haltbarkeit.
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