Ogier vor Loeb
Ging aus spannendem Finaltag als Sieger hervor: Sébastien Ogier am Steuer des MICHELIN bereiften Citroën DS3 WRC. Foto: redbull-GEPA McKlein
In einem spannenden Finale haben die Citroën-Werksfahrer Sébastien Ogier/Julien Ingrassia und Michelin die „Akropolis“-Rallye Griechenland gewonnen. Nach einer Fahrtzeit von 4:04.44,3 Stunden und gut 350 Kilometern über materialmordende Geröllpisten lagen die Citroën DS3 WRC-Piloten im Ziel nur um 10,5 Sekunden vor ihren Teamkollegen Sébastien Loeb/Daniel Elena. Weitere drei Sekunden dahinter folgte mit Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen bereits der schnellste Ford Fiesta RS WRC auf Platz drei. Die Evolution des MICHELIN Latitude Cross-Schotterpneus überzeugte auch bei der „Akropolis“ wieder mit ihrer herausragenden Kombination aus Schnelligkeit und Robustheit.
Im Kampf um den Sieg bei der Rallye Griechenland, dem siebten von 13 WM-Läufen, galt am letzten Tag nur noch eine Devise: Vollgas über Stock und Stein – ohne Rücksicht auf das Material oder die Reifen von Michelin. Denn die Ausgangslage vor der dritten Etappe versprach einen spannenden Vierkampf um die Podestplätze, nachdem Sébastien Ogier auf der letzten Wertungsprüfung (WP) des Samstags die Taktikkarte gespielt und seinem Teamkollegen Sébastien Loeb um 2,2 Sekunden die Position des Führenden zugeschanzt hatte. Damit musste der siebenfache Weltmeister am Sonntag als Erster auf die noch staubigen Prüfungen – ein klarer Nachteil für ihn.
Tatsächlich drehte Ogier den Spieß am folgenden Morgen wieder um und übernahm nach der WP 14, der ersten des Tages, um 0,1 Sekunden Vorsprung erneut die Spitze. Zugleich geriet Loeb unter Druck von Mikko Hirvonen. Der 30-jährige Finne – als Vierter auf der Piste – jagte Petter Solberg im privat eingesetzten Citroën DS3 WRC den dritten Rang ab und verkürzte seinen 22,4-Sekunden-Rückstand auf den Rekord-Champion mit Riesenschritten. Es blieb weiterhin spannend. Auf der WP 15 revanchierte sich Loeb bei seinem Landsmann und lag jetzt seinerseits um 0,1 Sekunden vorn. Doch Ogier konnte auf den WP 16 und 17 kontern und setzte sich mit 10,5 Sekunden Vorsprung etwas ab, während Hirvonen vor der abschließenden „Power Stage“ nur noch 2,6 Sekunden von Loeb trennten. Die Zuschauer der live im Fernsehen übertragenen, 3,97 Kilometer langen Finalprüfung durften sich auf ein brisantes Finish freuen.
Live im Fernsehen übertragene „Power Stage“ sollte die Entscheidung bringen
Besonderheit der in dieser Saison neu eingeführten „Power Stage“: Die drei Erstplatzierten werden mit Bonus-WM-Punkten belohnt. Entsprechend motiviert gingen die Protagonisten ans Werk. Lange Zeit sah es nach einer Bestzeit für Jari-Matti Latvala im zweiten Werks-Ford Fiesta RS WRC aus, doch am Ende spiegelte sich das Endergebnis der Rallye Griechenland auch im Resultat der WP 18 wider: Ogier ging als Sieger hervor, dahinter Loeb, Hirvonen und Petter Solberg.
Die Reifen:
Die „Akropolis“ ist einer der unbestrittenen Klassiker im Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft. Mit ihren groben, von großen Felsen durchsetzten Schotterpisten genießt sie einen Ruf als extreme Herausforderung für die Standfestigkeit der Rallye-Boliden und insbesondere auch ihrer Reifen. Der neue MICHELIN Latitude Cross H1, den der französische Reifenhersteller bei der Rallye Jordanien erstmals ins Rennen geschickt hat, wurde auch in Griechenland seinem Ruf als ebenso robuster wie leistungsfähiger Schotterpneu gerecht.
„Diese Veranstaltung setzt die Autos unserer Partnerteams und auch unsere Reifen einem besonders harten Belastungstest aus“, betont Nick Shorrock, Direktor der Rennabteilung Michelin Competition. „Der Erfolg von Citroën und die starke Performance von Ford haben einen weiteren Beweis dafür geliefert, wie sehr die jüngste Entwicklungsstufe des MICHELIN Latitude Cross H1 den Erwartungen unserer Partnerteams in punkto Leistungsfähigkeit und Haltbarkeit entspricht. Unsere Reifen leisten einen großen Anteil daran, dass die aktuelle Generation der World Rally Cars auf einigen Prüfungen schnellere Zeiten setzen konnte, als dies noch 2009 mit den leistungsstärkeren Vorgängermodellen möglich war.“
Ein Blick auf die 26,28 Kilometer lange Wertungsprüfung „Ghymno 2“ (WP 11) beweist dies anschaulich. Sie beginnt mit einem steilen Bergaufstück und einer ganzen Reihe von engen Spitzkehren, in denen es besonders auf Traktion ankommt. Mit 18.11,6 Minuten konnte Sébastien Loeb mit seinem Citroën DS3 WRC die bisherige Bestzeit – mit einem deutlich kraftvolleren World Rally Car 2009 bei der vorherigen WM-Ausgabe der Rallye Griechenland gesetzt – um rund 40 Sekunden unterbieten.
„Wir haben mit großem Interesse verfolgt, wie erfreulich sich unser neuer MICHELIN Latitude Cross H1 unter den extremsten Bedingungen der ganzen WM-Saison geschlagen hat“, erläutert Bertrand Doron, bei Michelin zuständig für die Entwicklung der Rallye-Reifen. „Wir werden nun alle Ergebnisse Prüfung für Prüfung, Team für Team, Reifenmischung für Reifenmischung auswerten und in Relation zum gemessenen Abrieb setzen. Dies bietet uns eine hervorragende Basis für die Entwicklung neuer Rallye-Pneus für die kommende Saison."
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