BP Nr2
25. Mai 2009
toni allen - olbia

Souveräner Doppelsieg für Ford

Mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg schenkten Jari-Matti Latvala / Miikka Anttila dem BP Ford Abu Dhabi-Werksteam in Italien den ersten Saisonerfolg in der Rallye-WM. Den Triumph für das Werksteam von Ford rundeten die Vizeweltmeister Mikko Hirvonen / Jarmo Lehtinen mit Platz zwei ab. Im Ziel der harten und heftig umkämpften Rallye Sardinien lag nicht einmal eine halbe Minute zwischen den beiden finnischen Teamgefährten von Ford.

Bei Lufttemperaturen von bis zu 35 Grad verlangten die 17 Wertungsprüfungen (WP) über zusammen 347,12 Kilometer den Piloten, den Fahrzeugen und den Pirelli-Einheitsreifen alles ab. Die beiden Ford Focus RS WRC des Werksteams funktionierten trotz der schwierigen Bedingungen mustergültig - sie überstanden den Härtetest in den sardischen Bergen ohne technische Probleme.
Dennoch musste der noch junge Latvala für den zweiten WM-Laufsieg seiner Karriere hart kämpfen. Nachdem er die erste Etappe mit vier von sechs möglichen WP-Bestzeiten dominiert und seinen Vorsprung auch am Samstag verteidigt hatte, ging der 24-Jährige am Schlusstag wieder als Erster auf die Strecke - ein Nachteil, da er den losen Schotter für die nachfolgenden Piloten wegräumen musste, selbst aber weniger Grip vorfand. Die Befürchtung, sein nur zehn Sekunden zurückliegender Teamkollege Hirvonen würde ihn überholen, erwies sich jedoch als unbegründet: Dichte Staubfahnen verhinderten schnelle Zeiten von Latvalas Verfolgern.
„Voriges Jahr wurde ich hier Dritter und schwor mir, beim nächsten Mal um den Sieg zu kämpfen“, berichtete Latvala. „Es war hart, weil ich dachte, Mikko würde vorbeiziehen - deshalb bin ich jetzt umso glücklicher. Ich hatte natürlich etwas Glück mit dem Staub.“ Der Finne betonte, dass der Erfolg zur rechten Zeit kam: „Ein wichtiger Sieg. Es gab in dieser Saison schwierige Momente, doch jetzt stehe ich wieder ganz oben auf dem Podium. Ich habe gezeigt, dass mir das Team trotz des enttäuschenden ersten Saisondrittels zu Recht weiter vertraut hat und möchte unserem Teamdirektor Malcolm Wilson dafür danken. Ihr habt hier einen neuen Jari-Matti gesehen.“
Sowohl Mikko Hirvonen als auch Jarmo Lehtinen - die Besatzung des zweiten Ford Focus RS WRC des Werksteams - litten während der Hitzerallye unter Fieber. „Ich bin völlig ausgelaugt und habe mich nach einer Rallye noch nie so fertig gefühlt“, erklärte Hirvonen im Ziel. „Doch dieses Ergebnis und der Zeitpunkt, zu dem wir es erreicht haben, ist perfekt für Ford. Ich dachte, ich könnte mir noch den Sieg schnappen, doch der Staub machte diese Hoffnungen zunichte. Alle Top-Fahrer, die hinter Jari-Matti auf die Strecke gingen, haben sich daraus einen Vorteil ausgerechnet - doch statt für uns die Straße zu fegen, profitierte er von seiner Startposition. Auf der ersten WP heute Morgen kam ich sogar einmal im fünften Gang von der Straße ab, weil ich absolut nichts gesehen habe. Danach ging ich kein Risiko mehr ein. Nach seinen Problemen zu Beginn der Saison hat Jari-Matti diesen Sieg verdient und ich freue mich sehr für ihn. Für unser Team hat sich der großartige Test vor dem Event voll ausgezahlt.“
Khalid Al Qassimi und Beifahrer Michael Orr im dritten Ford Focus RS WRC des Werksteams erreichten Platz 15. Nachdem sie sich zwischenzeitlich bis auf Rang sieben vorgearbeitet hatten, mussten sie am Ende der zweiten Etappe aufgeben, konnten die Rallye am Sonntag aber dank SupeRally-Reglement fortsetzen.

Malcolm Wilson, Direktor des Teams BP Ford Abu Dhabi, lobte die Leistung seiner Fahrer: „Sie wurden mit allen Schwierigkeiten fertig, auf die sie trafen. Jari-Matti Latvala nach einem schwierigen Jahr wieder siegen zu sehen, ist traumhaft. Ich freue mich, dass er sein Selbstvertrauen zurückgefunden hat. Mikko Hirvonen zeigte eine herausragende Vorstellung. Unter besseren Bedingungen am Sonntag hätte er ebenso gut siegen können. Wir haben eine großartige Teamleistung gezeigt. Ich danke allen Beteiligten.“
Mark Deans, Motorsport-Direktor von Ford Europa, zeigte sich mehr als zufrieden: „Ich bin begeistert, dass wir wieder auf einem Niveau angekommen sind, wo wir nicht nur auf Augenhöhe mit unseren Gegnern kämpfen, sondern sie sogar besiegen können. In der Weltmeisterschaft haben wir immer noch einen sehr weiten Weg vor uns, doch hier ist uns ein riesiger Schritt in die richtige Richtung gelungen. Jetzt geht es nach Griechenland, wo uns erneut heißes Wetter und rauer Schotter erwarten - Bedingungen, die wir hier voll unter Kontrolle hatten und dort voller Selbstbewusstsein angehen können.“

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