BP Nr2
22. Oktober 2008

In den Schweizer Alpen fällt möglicherweise die Vorentscheidung der IRC

Den Konstrukteurstitel haben Peugeot und BFGoodrich bereits sicher, in der Fahrerwertung steht die Entscheidung noch aus. Nicolas Vouilloz (Peugeot 207 S2000) hält alle Trümpfe in der Hand, aber Fiat Abarth-Pilot Giandomenico Basso lauert direkt hinter dem Franzosen und will jede Möglichkeit nutzen, um die Entscheidung im Titelkampf auf das Saisonfinale in China zu vertagen. Wie auch immer dieses Duell ausgeht: Beide Driftkünstler vertrauen auf die bewährten Rallye-Pneus der amerikanischen Traditionsmarke.

Die Schweiz – landläufig eher bekannt für Ruhe und Bedächtigkeit – könnte Kulisse sein, sollte der schnellste Fahrer der Intercontinental Rally Challenge 2008 am kommenden Wochenende bereits vorzeitig zum Meister gekürt werden. Theoretisch hat Peugeot-Ass Nicolas Vouilloz mit ganzen zwölf Punkten Vorsprung auf seinen schärfsten Verfolger Giandomenico Basso alle Vorteile auf seiner Seite. Da das Reglement der IRC aber besagt, dass nur die besten sieben Ergebnisse jedes Fahrers am Ende der Saison in die Gesamtwertung einfließen, könnte die endgültige Entscheidung auch auf den letzten Saisonlauf in China vertagt werden – dann nämlich, wenn Vouilloz bei der Rallye du Valais leer ausgehen und Basso in der Schweiz einen Sieg feiern sollte.

Wie also stehen die Chancen für beide Titelaspiranten? Vouilloz gewann in diesem Jahr nur auf Madeira, hat aber eine beeindruckende Anzahl zweiter Plätze gesammelt. Basso ist ausgesprochen schlecht in die Saison gestartet, riss zuletzt aber zweimal in Folge den Sieg an sich. Weitere interessante Schlüsselfaktoren: Der Franzose triumphierte schon im vergangenen Jahr in der Schweiz, während der Italiener 2007 lediglich zur Streckenbesichtigung anreiste. Der Peugeot 207 hat auf Asphalt bislang mit schnellen Zeiten und guter Zuverlässigkeit überzeugt. Aber auch der ebenfalls auf Rallye-Pneus von BFGoodrich rollende Abarth Grande Punto S2000 präsentierte sich zuletzt auf festem Belag als äußerst wettbewerbsfähig.
Allerdings muss der Sieger der Rallye du Valais nicht unbedingt Vouilloz oder Basso heißen: Auch wenn er in das Rennen um den Titel nicht mehr eingreifen kann, peilt Freddy Loix (Peugeot 207 S2000) seinen dritten Saisonerfolg an. Und Lokalmatador Grégoire Hotz dürfte am Steuer seines Peugeot 207 einen fünften Erfolg in der Schweiz ins Auge fassen.

Wie auch immer die Entscheidung in den Bergen ausgeht – beide Titelaspiranten können sich auf ihr „Schuhwerk“ verlassen: Sowohl Basso als auch Vouilloz und Loix sind BFGoodrich-Partner und gehen mit den besten verfügbaren Rallye-Reifen an den Start. „Die Rallye du Valais verlangt wegen des wechselhaften Oktoberwetters nach einer großen Bandbreite an Pneus“, erklärt Jacques Morelli, zuständiger Manager des IRC-Engagements von BFGoodrich. „Unsere Partner können aus zwei Gummimischungen für trockenen Untergrund wählen. Zusätzlich steht noch eine härtere Laufflächen-Option zur Verfügung, da eine der Wertungsprüfungen der Rallye 40 Kilometer lang ist. Natürlich halten wir auch Intermediate- und Regenreifen bereit sowie sogar einen Pneu, falls es schneien sollte. Ein bisschen ist diese Rallye für uns auch eine Generalprobe für den im kommenden Januar bevorstehenden Saisonauftakt in Monte Carlo.“

Mit insgesamt 1.400 Reifen reist BFGoodrich in die Alpen. Zur Verfügung stehen sechs verschiedene Typen. So eignet sich der vergleichsweise weiche g-Force Profiler A03 speziell für trockenen bis feuchten Asphalt bei kühlen Temperaturen. Bei Bedarf können die Partner auch auf den noch weicheren g-Force Profiler 110F zurückgreifen. Für mittlere bis hohe Temperaturen ist der A11, der sich auf Madeira und bei der tschechischen Barum-Rallye als Siegertyp empfohlen hat, die perfekte Wahl. Bei gemischten Verhältnissen gilt der M01-Intermediate als Spezialist, was er unlängst in Spanien unter Beweis stellen konnte. Und sollte es richtig schütten, schafft der W00-Regenreifen die Wassermassen zuverlässig aus dem Weg. Falls es schneit, sind die Piloten mit dem g-Force Winter auch auf winterliche Verhältnisse bestens vorbereitet.

Statistisches

Rallye International du Valais, 9. Lauf zur Intercontinental Rally Challenge (23. – 25. Oktober 2008); Gesamtlänge: 771,38 Kilometer, davon 17 Wertungsprüfungen über 266,25 Kilometer.
IRC-Zwischenstand Fahrerwertung nach acht von zehn Läufen:
 
Fahrer Marke Reifenmarke Punkte

1.Nicolas Vouilloz Peugeot BFG 60
2.Giandomenico Basso Abarth BFG 42
3.Freddy Loix Peugeot BFG 39
4.Luca Rossetti Peugeot BFG 38
5.Renato Travaglia Abarth BFG 19
6.Anton Alén Abarth BFG 18
7.Jan Kopecky Peugeot BFG 15

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