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PIRELLI PRÄSENTIERT DEN NEUEN SCORPION-REIFEN FÜR WRC-SCHOTTERRENNEN
Der italienische Reifenhersteller Pirelli, der von der FIA zum offiziellen Reifenlieferanten für die World Rally Championship 2008 – 2010 ernannt wurde, hat den zweiten Reifen vorgestellt, der bei den Rennserien in der anstehenden Saison zum Einsatz kommen wird. Nach dem WRC-Asphaltreifen, der Ende September enthüllt wurde, ging es nun um den neuen Pirelli WRC-Schotterreifen. Entwickelt wurde der Reifen während verschiedener Testreihen in ganz Europa. Als Testfahrzeug wurde ein Peugeot 307 WRC benutzt, der von Bozian Racing produziert und von dem italienischen Rallye-Champion Paolo Andreucci gesteuert wurde.
Pirellis neuer Schotterreifen trägt den Namen Scorpion. Damit soll die Verbindung zwischen den Rennreifen und den Pirelli Scorpion Straßenreifen unterstrichen werden, die man für Gelände¬wägen und SUVs einsetzt. Genau wie der WRC-Asphaltreifen wurde der neue WRC-Schotterreifen von der FIA, dem weltweiten Dachverband des Motorsports, überprüft und zugelassen. Jetzt gab es grünes Licht für den Produktionsbeginn des brandneuen Modells.
Nachfolgend einige technische Einzelheiten zum neuen Pirelli Scorpion Schotterreifen für die FIA World Rallye Championship.
Schotterreifen für die FIA World Rally Championship – Technische Daten:
Design
Das Design entstand auf der Grundlage von Pirellis langjähriger Erfahrung bei der Entwicklung von Schotter-Rennreifen. Ganz besonders wurde darauf geachtet, die neuen Reifen so anpassungs¬¬fähig wie möglich zu machen, da sie auf harten, kompakten Schotterböden eine ebenso hohe Leistung erbringen müssen wie auf Schlamm und losem Kies.
Nach Abschluss mehrerer Vergleichstests wurde ein asymmetrisches Pfeilmuster-Design ausgewählt, das die Haftung beim Beschleunigen und Bremsen maximieren und gleichzeitig für einen guten Seitengrip sorgen soll. Die FIA-Regularien 2008 erlauben keine Veränderungen des Pirelli Scorpion WRC-Reifens, wie beispielsweise Einschnitte. Daher war von Anfang an geplant, ein Design zu schaffen, das eine große Bandbreite härtester Anforderungen erfüllt.
Das Profil wurde vertieft, um den Reifen haltbarer zu machen, und die diagonalen Profilblöcke wurden neu designt. Ihr Winkel variiert jetzt vom äußeren Rand der Reifenschulter bis zum inneren Teil. Auf diese Weise wird ein progressiveres Kurvenverhalten erzielt.
Konstruktion
Die Konstruktion des Reifens wurde erheblich verstärkt, damit er auch ohne Mousse-System die Wettbewerbsanforderungen erfüllt. Das Mousse-System wurde von der FIA aus der WRC 2008 komplett verbannt. Die meisten der neuen Verstärkungen befinden sich an den Seitenwänden. Dies ist der empfindlichste Teil des Reifens, wo es leicht zu Rissen und Schäden aufgrund von scharfen Steinen oder anderen Hindernissen am Straßenrand kommt.
Bei der neuen Konstruktion wurden Lösungen aus der Notlauftechnologie verwendet, die von Pirelli bereits erfolgreich bei Straßenreifen eingesetzt wird. Dadurch wird nicht nur das Risiko einer Reifenpanne auf ein Minimum reduziert; sie ermöglicht es dem Auto auch, mit einem Reifenschaden bis zum Ende der Etappe weiterzufahren, ohne zu viel Zeit zu verlieren und die Karosse oder andere Komponenten zu beschädigen. Der Reifen kann so einfach vor dem nächsten Streckenabschnitt gewechselt werden. Die Materialien, die bei der Konstruktion des Pirelli Scorpion WRC-Schotterreifens benutzt wurden, sind in Sachen Stärke und Leichtigkeit auf dem neuesten Stand der Technik. Sie wurden von Pirellis renommierter hauseigener Forschungs¬abteilung ent¬wickelt.
Reifengemisch
Wie die Asphaltreifen wird auch der Pirelli Scorpion Schotterreifen in nur zwei Ausführungen erhältlich sein. Mit diesen beiden Versionen müssen alle möglichen Bodenbedingungen abgedeckt werden, die bei den Schotterrennen der FIA World Rally Championship im kommenden Jahr angetroffen werden könnten.
Es wird ein Soft-Gemisch für weichen Grund oder Schlamm geben, der bei Events wie der Great Britain zum Einsatz kommen wird. Außerdem gibt es einen Reifen aus hartem Gemisch für Böden, die die Reifen stark abnutzen, wie es bei einer Reihe der aktuellen FIA-Rennen der Fall ist. All diese Pirelli Reifengemische erfüllen schon jetzt die Umweltschutzgesetze, die erst ab 2010 in Kraft treten: Auf Aromaöle wurde während des gesamten Herstellungsprozesses verzichtet.
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