toni - turin
Wild entschlossener Loeb erzwingt die Vorentscheidung
In einem spannenden Duell um den Sieg bei der Rallye Frankreich bewiesen die beiden BFGoodrich Piloten Sébastien Loeb und Marcus Grönholm erneut, warum sie als überragende Akteure dieser Saison gelten. Gemeinsam setzten sie sich unwiderstehlich von allen Konkurrenten ab und lieferten sich einen elektrisierenden Zweikampf. Ford Focus-Chauffeur Grönholm markierte die ersten Bestzeiten auf den korsischen Asphaltpisten, Citroën-Pilot Sébastien Loeb aber übernahm Ende des ersten Tages das Zepter. Auf der gesamten zweiten Etappe hielt Tabellenführer Grönholm den dreifachen Weltmeister unter Druck, doch Loeb zeigte sich ebenso schnell wie nervenstark und setzte sich letztlich doch klar durch. In der Fahrerweltmeisterschaft rückten die beiden BFGoodrich Piloten damit drei Läufe vor Saisonende noch enger zusammen.
Zuversichtlich zeigten sich vor der „Rallye der 10.000 Kurven“ nicht nur die Asphalt-Spezialisten von Citroën - auch das in der Marken-WM klar führende BP Ford-Werksteam rechnete sich bei der Rallye Frankreich mehr aus als die Plätze hinter den gallischen Lokalmatadoren. Und wie auf Bestellung bewies Tabellenführer Marcus Grönholm, dass der Ford Focus WRC des Jahrgangs 2007 auch auf befestigtem Untergrund zu den Sieganwärtern zählt: Bestzeit auf Wertungsprüfung (WP) 2 und 3, nachdem der Veranstalter WP 1 aufgrund von Zuschauerproblemen aus Sicherheitsgründen abgesagt hatte.
Ab WP 4 aber geigte Weltmeister Sébastien Loeb dann in bekannter Manier auf und holte in seinem BFGoodrich-bereiften Citroën C4 WRC sämtliche restlichen Bestzeiten der ersten Etappe - jeweils vor Grönholm, der sich entschlossen zeigte, an der bisher dominierenden Asphalt-Kombination aus Frankreich dranzubleiben. Mit Erfolg: Nur fünf Sekunden trennten die Titelrivalen am Freitagabend. „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass Marcus hier so schnell sein kann“, räumte Loeb ein.
Auf Rang drei - wenn auch klar im Schatten der beiden Führenden - richtete sich Daniel Sordo im zweiten C4 WRC ein. Grönholm-Adjutant Mikko Hirvonen dagegen hatte da schon Kurzarbeit eingereicht: Auf WP 3 ging er - vermutlich aufgrund eines fehlerhaften Aufschriebs - zu schnell in eine Linkskurve, rutschte gegen einen Betonblock und riss sich das rechte Hinterrad ab. Der 27-jährige Finne musste seinen Ford Focus RS WRC zunächst abstellen, ging ab Samstag unter SuperRally-Reglement aber wieder an den Start und sicherte Ford noch einen weiteren Hersteller-WM-Punkt.
Am Samstag wollte es Sébastien Loeb dann vom ersten Meter an wissen. Mit fünf Bestzeiten in sechs Prüfungen vergrößerte er seinen Vorsprung auf Verfolger Grönholm auf 27 Sekunden. „Dafür musste ich ans absolute Limit gehen“, bekannte der Champion. Eine ähnliche Marschroute verfolgte „Magic Marcus“. „Schneller als jetzt kann ich nicht fahren“, erklärte Grönholm und resümierte nach der zweiten Etappe: „Es ist das Beste, wenn ich mich mit meinem zweiten Platz abfinde“. Gesagt, getan: Am Sonntag beließen es die großen Widersacher dabei, ihre Positionen und Zeitabstände zu halten - sehr zur Freude von Dani Sordo, der zwei der letzten drei WP für sich entscheiden konnte.
Hinter den Podestkandidaten traten bei der korsischen Kurvenorgie ein paar Überraschungsleute aus dem Schatten der Großen. Allen voran Jari-Matti Latvala, der mit seinem Stobart-Ford Focus zu Rallye-Halbzeit sogar den Norweger Petter Solberg im Subaru Impreza WRC überholte und am Ende Gesamtrang vier feiern durfte. Auf dem Platz hinter dem Treppchen hatte sich zuvor eigentlich der erneut bravourös aufgeigende François Duval eingerichtet. Doch als nach der WP 12 sein Vorjahres-Citroën Xsara WRC wegen streikender Lichtmaschine liegen blieb, ohne den Servicepark zu erreichen, warfen ihn die unvermeidlichen zehn Strafminuten aussichtslos zurück.
Ein anderer Held von Korsika heißt Jan Kopecky. Der Tscheche fuhr auf seinem nicht mehr taufrischen, aber mit hochmodernen BFGoodrich Pneus bestückten Skoda Fabia WRC kontinuierlich Top-10-Zeiten, blieb von Defekten verschont und sicherte sich mit Platz sieben erneut WM-Zähler. BFGoodrich Partner Subaru lieferte eine geschlossene Mannschaftsleistung ab, denn Petter Solberg, Chris Atkinson und Xavier Pons liefen auf den Rängen 5, 6 und 8 im Ziel in Ajaccio ein.
WM-Debütant und BFGoodrich Partner Suzuki buchte den ersten Auftritt auf WRC-Ebene erwartungsgemäß als Lern-Einheit ab. Asphalt-Spezialist Nicolas Bernardi legte im brandneuen Suzuki SX4 WRC einige beachtliche WP-Zeiten vor. Die unvermeidlichen Kinderkrankheiten verhinderten jedoch ein zählbares Ergebnis des neuen Werksteams in der Rallye-Weltmeisterschaft.
Junior-WM-Titel für BFGoodrich Partner PG Andersson
Auf der Mittelmeerinsel krönte sich der schwedische Suzuki-Pilot PG Andersson zum zweiten Mal zum Champion der von BFGoodrich unterstützten FIA-Junioren-Rallye-Weltmeisterschaft. Andersson und Teamkollege Urmo Aava waren punktgleich in den Event gestartet. Der Este führte nach der ersten Etappe, musste nach einem Unfall am folgenden Morgen jedoch aufgeben. Andersson sicherte sich trotz eines Reifenschadens durch einen Fremdkörper auf der Strecke noch Platz vier, der zum Titelgewinn reichte. Den Junior-WM-Lauf auf Korsika gewann Martin Prokop auf einem BFGoodrich-bereiften Citroën C2.
Ergebnis:
1.
Loeb / Elena Citroën C4 WRC BFG 3:22.50,5 3:28.31,5 h
2.Grönholm / Rautiainen Ford Focus RS BFG +23,7 s
3.Sordo / Marti Citroën C4 WRC BFG +44,3 s
4.Latvala / Anttila Ford Focus RS BFG +2.30,5 min
5. P. Solberg / Mills Subaru Impreza WRC BFG +2.42,1 min
6. Atkinson / Prevot Subaru Impreza WRC BFG +3.53,8 min
7. Kopecky / Schovanek Skoda Fabia WRC BFG +8.02,9 min
8.Pons / Amigo Subaru Impreza WRC BFG +9.34,2 min
9.H. Solberg / Menkerud Ford Focus RS BFG +10.12,2 min
10. Sola / Del Barrio Peugeot 307 CC WRC +17,57,6 min
(BFG) = BFGoodrich Partnerteams
WM-Zwischenstand nach 13von 16 Läufen
1. Marcus Grönholm Ford 104
2. Sébastien Loeb Citroën 100
3. Mikko Hirvonen Ford 74
4. Dani Sordo Citroën 45
5. Petter Solberg Subaru 38
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