03. September 2006
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Japan Rallye: Leob siegt vor Grönholm, Stohl auf Platz fünf.
Sebastian Loeb ist mit seinem 27. Sieg alleiniger Rekordhalter in der Rallye WM. Grönholm verspielte den Sieg mit einem Dreher. Stohl holt vier Punkte in der Fahrerwertung.
Das OMV Peugeot Norway World Rally Team darf sich nach seiner Japan-Premiere feiern lassen. Der Lohn der harten Arbeit über 345,72 Sonderprüfungskilometer: Platz fünf und vier Punkte für die Fahrerwertung der FIA World Rally Championship. Damit sichert Manfred Stohl den fünften Zwischenrang ab. Während der vergangenen drei Tage spielte der OMV Pilot die Routine von 104 WM-Läufen aus. Dennoch wurde er nicht nur von der Liebenswürdigkeit der japanischen Bevölkerung überrascht.
Tadelloses Ergebnis
Manfred Stohl ist sich der in ihn gesetzten Erwartungen bewusst. Als Top-Pilot in der FIA World Rally Championship ist es seine Aufgabe möglichst viele Punkte zu sammeln. Und der OMV Pilot macht seine Sache ausgezeichnet. Als Japan-Neuling fuhr er souverän unter die Top-5 und war damit bestplatzierter Privatier. Den Rückstand auf einen Podestplatz analysiert der 34-jährige Östereicher als Mischung aus Unkenntnis der Strecke und den Unterschied zwischen Werks- und Privatteam. Stohl: "Ich bin mit dieser Platzierung überaus zufrieden, auch wenn ich natürlich gerne am Podest gestanden wäre. Doch bei so einer schweren Rally darf man nicht schon davor mit Punkten rechnen. Bei den Rallies heutzutage hilft dir die Routine nur bedingt weiter. Entscheidend ist, dass man möglichst oft den jeweiligen Lauf bestreitet. Natürlich sind diese vier Punkte auch wichtig für die Fahrer-Weltmeisterschaft. Ich habe mir zu Beginn der Saison vorgenommen, dass ich unter die ersten Fünf komme. Diesen Platz konnte ich jetzt festigen und gegenüber Solberg auch punktemäßig ausbauen."
Fleiß wird belohnt
Gleich zu Beginn des dritten Tages versuchte Stohl nochmals den vor ihm platzierten australischen Subaru-Werkspiloten Chris Atkinso anzugreifen. Doch schon auf der zweiten Sonderprüfung wurde dieses Vorhaben wieder gestoppt. Ein Geräusch im Peugeot 307 WRC entpuppte sich als Getriebeproblem. "Wir hatte keinen vierten Gang mehr. An sich kein sehr großes Problem, da man nur sehr schnell von der Dritten auf die Fünfte schalten muss. Doch es besteht immer die Gefahr, dass das ganze Getriebe darunter leidet und so wurden wir vorsichtiger", erklärt der OMV Pilot. Im Service leistete dann die Mechaniker-Crew von Bozian-Racing ganze Arbeit. Das Getriebe wurde weit unter der zur Verfügung stehenden Zeit gewechselt. Manfred Stohl bedankte sich beim OMV Peugeot Norway World Raly Team mit der Spitzenplatzierung. Und der Österreicher fühlte sich bestätigt: "Ich habe schon vor der Rally gesagt, dass es viele Überraschungen geben wird. Ich selbst bin am meisten überrascht, denn ich hätte mir die Rally Japan nicht so schwer vorgestellt. Auch hätte ich Atkinson weiter vorne erwartet und nicht geglaubt, dass ich mich mit ihm zwei Tage lang duelliern werde." Keine Überraschungen dürfte es für den OMV Piloten in knapp drei Wochen in Zypern geben. Dort war er im Vorjahr Zweiter. Das beste Resultat seiner Karriere.
An Spannung kaum zu überbieten
Ein sehenswertes Duell lieferten einander Sebastien Loeb (Fra/Citroen Xsara WRC) und Marcus Grönholm (Fin/Ford Focus WRC). Am Ende des zweiten Tages betrug der Vorsprung von Loeb noch 25,6 Sekunden. Der Doppelweltmeister sah wie der sichere Sieger aus. Doch Grönholm (Führender nach dem ersten Tag) gab nicht auf. Der Finne flog über die Schotterstraßen auf der Insel Hokkaido. Am Schluss fehlten ihm lediglich 5,6 Sekunden auf die Wiederholung seines Vorjahressieges. Zwar erzielte Grönholm mehr Sonderprüfungesbestzeiten (15), doch Loeb (11 SP-Bestzeiten) war beständiger und leistete sich keine Fehler. Für den französischen Doppelweltmeister war es der erste Sieg in Japan, jedoch der 27. seiner Karriere, womit er nun alleiniger Rekordhalter in der Rallyegeschichte ist. Dritter bei der Rally Japan wurde Mikko Hirvonen (Fin/Ford).
Endstand nach 27 Sonderprüfungen
01. Sebastien Loeb/Elena (Fra) Citroen Xsara WRC 3:22:20,4 Std.
02. Marcus Grönholm/Rautiainen (Fin) Ford Focus WRC +5,6 Sek.
03. Mikko Hirvonen/Lehtinen (Fin) Ford Focus WRC +2:46,5 Min.
04. Chris Atkinson/Macneall (Aus) Subaru Impreza WRC +6:07,8 Min.
05. Manfred Stohl/Ilka Minor (Ö) Peugeot 307 WRC +7:10,7 Min.
06. Toshi Arai/Sircombe (Jap) Subaru Impreza WRC +9:05,1 Min.
07. Dani Sordo/Marti (Spa) Citroen Xsara WRC +9:06,3 Min.
08. Petter Solberg/Mills (Nor) Subaru Impreza WRC +11:43,7 Min.
*) Das Resultat ist bis zum Ergebnis aus der Untersuchung der Benzinproben inoffiziell
Stand in der FIA World Rally Championship (nach elf von 16 Läufen):
Fahrer: 1. Loeb 102 Punkte
2. Grönholm 69 Punkte
3. Sordo 43 Punkte
4. Hirvonen 33 Punkte,
5. Stohl 28 Punkte
6. P. Solberg 21 Punkte
7. H. Solberg und Gardemeister je 16 Punkte.
Hersteller:
1. Kronos Total Citroen WRT 136 Punkte
2. BP Ford WRT 121 Punkte
3. Subaru WRT 73 Punkte
4. OMV Peugeot Norway WRT 50 Punkte
5. Stobart-VK-M-Sport Ford 27 Punkte
6. Red Bull Skoda 22 Punkte.
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