20. August 2006
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Rallye WM: zehnter Sieg im zehnten Saisonlauf für BF Goodrich
BFGoodrich Partner- und BP Ford-Werkspilot Marcus Grönholm sicherte sich überlegen seinen sechsten Sieg bei der Rallye Finnland.
Der 38-Jährige übernahm gemeinsam mit seinem Beifahrer Timo Rautiainen bereits auf der zweiten von insgesamt 21 Wertungsprüfungen die Führung, die er auf den rasant schnellen und von zahlreichen spektakulären Sprungkuppen gespickten Schotterpfaden seiner Heimat nicht wieder abgeben sollte. Hinter Grönholm belegte Tabellenführer Sébastien Loeb den zweiten Rang. Der amtierende Weltmeister musste sich um 1.06,7 Minuten geschlagen geben - auf die Zehntelsekunde exakt jener Rückstand, den der Franzose bereits im Vorjahr auf seinen finnischen Rivalen hinnehmen musste. Auf den Plätzen drei und vier komplettierten Mikko Hirvonen und Henning Solberg das makellose Resultat für Reifenhersteller BFGoodrich, der damit auch im zehnten Saisonlauf ungeschlagen blieb und in Finnland sämtliche Bestzeiten seinem Konto gutschreiben konnte.
Die "finnischen Flugtage" boten auch 2006 wieder jenes Spektakel, für das es von den zahlreichen Fans weltweit so geliebt wird: aufsehenerregende Sprünge, faszinierende Drifteinlagen und atemberaubende Topspeeds, mit denen die weltbesten Rallye-Piloten durch die Wälder des skandinavischen Klassikers pfeilen. Wie schnell die auch "1000 Seen" genannte Traditionsveranstaltung mittlerweile geworden ist, beweist ein Blick auf die gefahrenen Durchschnittsgeschwindigkeiten: Bis zu 130 km/h beträgt das mittlere Tempo, mit dem sich die Driftkünstler über die zahllosen Kuppen stürzen. Die Datenaufzeichnung von BFGoodrich-Partner Ford zum Beispiel ergab auf einer Wertungsprüfung für den Ford Focus RS WRC von Marcus Grönholm sogar eine ununterbrochene Vollgas-Passage von 47 Sekunden Länge - neuer Rekord im modernen Rallye-WM-Zirkus.
Auf heimischem Boden, so eine Bauernweisheit dieser Motorsport-Kategorie, können eigentlich nur Skandinavier gewinnen - eine Regel, von der es bis heute nur zwei echte Ausnahmen gibt: Altmeister Carlos Sainz (Toyota Celica) düpierte die Gastgeber 1990 als erster Südeuropäer, Didier Auriol (Lancia Delta integrale/Michelin) wiederholte diese Glanztat 1992. Seither herrschte wieder das gewohnte Bild: Mit Juha Kankkunen (1993, 1999), Tommi Mäkinen (1994 bis 1998), dem Esten Markko Märtin (2003) und Marcus Grönholm (2000 bis 2002 sowie 2004 und 2005) dominierten wieder die Nordmänner. Dass sich mit Sébastien Loeb ein weiterer Rallye-Superstar anschickt, auch diesen Klassiker zu knacken, deutete sich allerdings bereits im Vorjahr an: Der Citroën-Pilot bereitete Grönholm einiges Kopfzerbrechen. Eine Woche nach seinem sechsten Saisonsieg, den er bei der Rallye Deutschland errang, schickte sich der amtierende Titelverteidiger auf jeden Fall an, einen anderen Rekord zu brechen: Den mit den meisten WM-Laufsiegen überhaupt. Mit 26 Erfolgen hat er in Trier bereits zum bisherigen Tabellenführer Sainz aufgeschlossen.
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