BP Nr2
10. März 2008

Auftaktsieg für den amtierenden Meister Gaßner

Der Bayer profitierte dabei auch vom Pech seiner Konkurrenten. So schieden etwa Olaf Dobberkau / Jenny Gäbler (Schleusingen / Krauthausen, Porsche 911 GT3) auf der zweiten Prüfung des Tages aus, nachdem sie die Freitagsetappe dominieren konnten. Als Zweite liefen Sandro Wallenwein / Pauli Zeitlhofer (Stuttgart / Österreich) im Subaru Impreza WRX STI im Ziel ein, die sich damit noch vor den Vorjahressiegern Anton Werner / Ralph
Edelmann (Altfraunhofen / Mühldorf, Porsche 911 GT3) platzierten. In der Tabelle führen vor dem zweiten DRM-Lauf (ADAC Hessen-Rallye Vogelsberg, 18. – 19. April) Gaßner / Schrankl mit 30 Punkten vor Wallenwein / Zeitlhofer (23). An dritter Position folgen punktegleich mit je 20 Zählern die Sieger der weiteren DRM-Divisionen: Carsten Mohe / Michael Wenzel (Crottendorf / München, Renault Clio R3 maxi), Peter Zehetmaier / Jürgen Breuer (Stephanskirchen / Ellgau, Honda Civic Type R) und Felix Herbold / Frank Oschmann (München / Stuttgart, Suzuki Swift).

Im Servicepark der ADAC Rallye Oberland machte an diesem Wochenende ein Spruch die Runde, der vom Respekt vor der taktischen Meisterleistung des Siegers zeugt. „Rallye ist, wenn alle fahren und am Ende gewinnt Hermann Gaßner“, witzelten die Experten und machten damit auch deutlich, dass das Ergebnis des DRM-Auftakts unerwartet ausfiel. Favorisiert waren die Porsche- Teams, deren heckgetriebene Boliden für die weitgehend trockenen Strecken rund um Peiting wie gemacht schienen. Entsprechend war das Fazit Gaßners eine Mischung aus Staunen und Freude: „Gehofft auf den Sieg hatten wir, das
Wetter hat allerdings auch für uns gespielt,“ erklärte der dreifache Deutsche Rallye-Meister im Ziel. Bis zum Beginn der zweiten Etappe hatten die Porsche-Teams ihre Performance noch deutlich gemacht, Olaf Dobberkau konnte vor der Übernachtungspause seinen GT3 als Führender im Parc Fermé abstellen. Doch das Schicksal schlug beim ersten Durchgang auf der höchstgelegenen Wertungsprüfung Deutschlands zu, wo an einer winterlich-tückischen Stelle nicht nur Dobberkau ins Aus rodelte, sondern auch Klaus Osterhaus (Unna) und Daniel Rexhausen (Friedrichsdorf, beide Mitsubishi Lancer Evo). Auch der auf der ersten Etappe stark auftrumpfende Florian Auer (Ainring, Mitsubishi Lancer Evo 9) verlor an gleicher Stelle nach einem Ausritt mit Kontakt zur örtlichen Flora viel Zeit, seine Position in der Spitzengruppe und alle Hoffnung auf Punkte für die Platzierung in der Gesamtwertung, die bis zum achten Gesamtplatz angerechnet werden.

Die Ehre der Porsche-Fraktion rettete Vorjahressieger Toni Werner als Drittplatzierter. Er konnte sich im Schlussspurt gerade einmal 1,8 Sekunden vor Peter Corazza / Roland Bauer (Oelsnitz / Neumark, Mitsubishi Lancer Evo 7) platzieren. Co-Pilot Edelmann war zufrieden: „Die Allradler haben sehr viel Schnee auf die Strecke geworfen – und unser Porsche zuckt bei jeder Schneeflocke gewissermaßen zusammen. Bei diesen Bedingungen und bei diesem Starterfeld bester Hecktriebler und Dritter im Gesamt zu sein geht für uns
deshalb auch völlig in Ordnung.“ Corazza retteten im Kampf um Platz drei auch nicht seine zwei WP-Bestzeiten, die er auf den besonders schwierigen Prüfungen der Rallye erzielte: „Ich brauche Dreck – am besten noch ziemlich rutschig“, grinste der Sachse im Ziel. Zufrieden war auch der Zweitplazierte: „Ich hatte die Porsche eher stärker eingeschätzt“, staunte Sandro Wallenwein, „jetzt bin ich mit dem zweiten Platz sehr glücklich.“ Hinter Corazza konnte sich unerwartet
Lokalmatador Werner Jetzt (Peiting) mit Co-Pilot Kai Steller (Weingarten) platzieren, der im Fiat 131 antrat. Der 30 Jahr alte heckgetriebene Youngtimer wurde vier Mal mit WP-Bestzeit gestoppt und lag im Ziel damit sogar noch vor den Sechstplatzierten Frank Färber / Carmen Freiberger (beide Neuwied, Mitsubishi Lancer Evo 8). Als Siebter konnte sich der Sohn des Gesamtsiegers feiern lassen, der damit einen starken Einstand in der stärksten Division der DRM feierte: Hermann Gaßner junior (Surheim) verlor mit Co-Pilotin Kathi Wüstenhagen (Am Mellesee) im Mitsubishi Lancer Evo 1:53,1 Minuten auf seinen Vater
und freute sich über die gute Platzierung inmitten arrivierter Rallyeteams. „Das war alles ganz schön schnell heute“, grinste der Youngster. „Auf der WP Wildsteig hatte ich ein paar echte Aha-Momente. Mein Ziel war, Matthias Kahle hinter mir zu halten. Das hat auch funktioniert. Spätestens 2009 möchte ich so weit sein, mit meinen Vater zu fighten.“ Kahle, sechsfacher deutscher Rallye-Meister und zum ersten Mal mit Co-Pilot Dr. Thomas Schünemann im Porsche 911 GT3 in der DRM am Start, war trotzdem zufrieden. „Ich habe hier viel gelernt und weiß jetzt, welche Hausaufgaben wir bis zur Hessen-Rallye Vogelsberg
haben“, analysierte der Kölner. „Unser neu geschaffenes Team hat für die kurze Vorbereitungszeit von drei Wochen top zusammengearbeitet.“

1. Hermann Gaßner / Siggi Schrankl 1:28:20,6 Stunden Mitsubishi Lancer Evo
2. Sandro Wallenwein / Pauli Zeitlhofer + 0:12,4 Minuten Subaru Impreza STI
3. Toni Werner / Ralph Edelmann + 0:30,0 Minuten Porsche 911 GT3
4. Peter Corazza / Roland Bauer + 0:31,8 Mitsubishi Lancer
5. Werner Jetzt / Kai Steller + 0:36,0 Minuten Fiat 131
6. Frank Färber / Carmen Freiberger + 1:25,5 Minuten Mitsubishi Lancer
7. Hermann Gaßner jr. / Kathi Wüstenhagen + 1:53,1 Minuten Mitsubishi Lancer
8. Matthias Kahle / Dr. Thomas Schünemann + 2:00,0 Minuten Porsche 911 GT3
9. Jiri Tosovsky / Petr Gross + 4:08,0 Minuten Mitsubishi Lancer
10. Thomas Wallenwein / Tanja Neidhöfer + 4:43,4 Minuten Subaru Impreza STI

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