Tannert baut Cup-Führung in Thüringen aus
Beim dritten Saisonlauf zum ADAC Opel Rallye Cup bauten Julius Tannert und seine Luxemburger Co-Pilotin Jennifer Thielen ihre Führung deutlich aus. Während die direkten Verfolger bei der S-DMV Rallye Thüringen (15. - 16.5. 2015) Federn lassen mussten, feierten die Förderpiloten der ADAC Stiftung Sport ihren zweiten Saisonsieg. Nach einer spektakulären Schlussphase sicherten sich die Polen Jerzy Tomaszyk / Lukasz Wloch den zweiten Platz und damit ihr bestes Saisonresultat. Das Podium in Pößneck nach zehn Wertungsprüfungen (WP) mit 137,56 Bestzeitkilometern vervollständigten die Finnen Samuli Vuorisalo und Eetu-Pekka Hellsten. Schon auf der ersten WP verabschiedete sich der Sieger des zweiten Laufes, der Belgier Yannick Neuville nach einem Unfall. Der schnelle Däne Jacob Madsen lag in Schlagdistanz zu Tannert, als ihn ein Reifenschaden am Opel Adam Cup hoffnungslos zurück warf. Vor dem nächsten Lauf bei der ADAC Rallye Wartburg (07. - 08. August) liegt Tannert mit 109 Punkten deutlich vor Jerzy Tomaszcyk (57) und Samuli Vuorisalo (54). Der Sportsender SPORT1 fasst die Ereignisse der S-DMV Thüringen Rallye und des ADAC Opel Rallye Cups am Samstag, 23. Mai, ab 16.30 Uhr im Format "DRM - Das Magazin der Deutschen Rallye Meisterschaft" zusammen.
"Die Situation war für mich so wie ein Elfmeter im Fußball, und den musste ich unbedingt verwandeln", schilderte Tannert. Der Sachse hatte vom Start weg die Führung übernommen. Als dann Neuville ausfiel und Madsen hoffnungslos zurückfiel, ruhte sein Blick nur noch auf dem Meisterschaftsstand. "Mir war klar, dass ich mit einem Sieg hier einen gewaltigen Schritt in der Cup-Tabelle machen würde." Während der gesamten Samstags-Etappe konzentrierte er sich deshalb auf den Vergleich mit Tomaszcyk, der ständig nach der Führung griff. "Dass Jacob Madsen dabei die Bestzeiten fuhr und dafür die Zusatzpunkte einheimste, das spielte für mich keine Rolle."
Zwei Prüfungen vor der Zielrampe in Pößneck rangierte Tannert 10,9 Sekunden vor Tomaszcyk, doch die aufziehenden Regenwolken ließen die Reifenwahl zu einem Lotteriespiel werden. "Julius war jetzt schon wieder zweimal knapp schneller, und ich weiß nicht warum," erklärte der Pole vor den beiden abschließenden Prüfungen und ergänzte vielsagend mit einem Blick auf die Wolkendecke, "ich weiß noch nicht was ich jetzt mache, aber vielleicht gibt es ja noch eine Überraschung." Während Tannert weiterhin auf die profillosen Slicks vertraute, setzte Tomaszcyk auf die Regenvariante. Auf der vorletzten WP verlor er so zwar weitere 3,5 Sekunden auf Tannert, seine Stunde schlug jedoch auf der letzten WP. Ein Regenguss setzte die Straße unter Wasser und der Pole fuhr hier die schnellste Zeit aller Cup-Teilnehmer. Da dies auch die Power-Stage war, sicherte er sich zusätzlich die 3 Bonuszähler für den ersten Platz. In der Gesamtwertung wurde es noch richtig eng. Letztlich entschieden knappe 3,6 Sekunden den Lauf in Thüringen zugunsten von Tannert. "Es hat zwar nicht ganz gereicht, aber ich bin dennoch sehr zufrieden", so der schnelle Pole.
Strahlende Minen auch beim drittplatzierten Samuli Vuorisalo. Der schnelle Finne nutzt die Teilnahme am ADAC Opel Rallye Cup auch dafür, seine Performance auf Asphalt zu verbessern, da er in seiner Heimat überwiegend auf losem Untergrund unterwegs ist. "Ich war schon erstaunt, dass ich hier so gut mithalten kann. Aber die extrem schnellen Strecken mit den Kuppen kenne ich ja aus meiner Heimat, nur wird hier auf Asphalt gefahren und nicht auf Schotter." Den zweiten Platz vom Freitagverlor Jacob Madsen nach einem Reifenschaden auf der ersten Samstagsetappe. "Es waren noch gut acht Kilometer bis zum Ziel, deshalb mussten wir wechseln". Der Däne hatte auch gleich Plan B parat: "Jetzt geht es nur noch darum, so weit wie möglich nach vorne zu fahren, um wenigstens noch einige Punkte mitzunehmen und dazu die Zusatzzähler für die meisten Cup-Bestzeiten und wenn möglich auch noch für die Power-Stage zu holen." Mit einer Bestzeitenserie fuhr Madsen noch auf den zehnten Rang im ADAC Opel Rallye Cup und auch die fünf Punkte für den Teilnehmer mit den meisten Bestzeiten gingen an ihn. Nur die Zusatzzähler für die Powerstage schwemmte buchstäblich der Regen weg.
Der vierte Platz in Thüringen ging an den Hamburger Timo Broda, der diesmal mit Felix Herbold auf dem Sitz des Co-Piloten unterwegs war. "Ich habe Probleme, aus den Ecken den Schwung mitzunehmen, aber gerade darauf kommt es bei diesen schnellen Prüfungen hier an. Daher war unsere Taktik ruhig durchzufahren und erst einmal ankommen."
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