Richert / Prillwitz gewinnen ADAC Rallye Masters
Erst auf der Zielrampe der letzten Masters-Runde bei der ADAC Rallye ATLANTIS (08.-09.11.) stand das Ergebnis fest: Frank Richert / Matthias Prillwitz im Ford Escort Cosworth sind die Sieger der ADAC Rallye Masters 2008. Nach einer durch technische Probleme erzwungenen Schleichfahrt reichte dem Berliner Duo der letzte Platz in Wertung für den Titelgewinn. Mit 248 Punkten hatten sie nach einer langen Saison mit zehn Rallyes in ganz
Deutschland knappe vier Zähler Vorsprung vor den Niedersachsen Guido Imhoff / Sebastian Walker (Burgdorf / Sassenburg) im VW Golf Kit-Car. Auf den Wertungsprüfungen rund um Kaltenkirchen dominierten Imhoff / Walker das gesamte Starterfeld und fuhren zum Gesamtsieg. Mathias Kuhnert / Jens Söbke belegten den dritten Platz der Masters-Wertung, obwohl sie ihren Citroën C2R2 schon in der dritten Wertungsprüfung mit einem abgebrochenen Schalthebel abstellen mussten. Trotz ihres dritten Gesamtranges beim Finale fehlten Dirk Klemund / Thomas Schöpf (Hungen / Kulmbach) im Subaru
Impreza STI letztlich knappe zwei Punkte für den Sprung auf das Masters-Podest.
„Das wird sehr schwer,“ erklärte Frank Richert schon vor dem Start, „unser Auto ist nicht zum langsam fahren gemacht.“ Doch zur kontrollierten ‚Langsamfahrt’ des Tabellenleaders mit Ziel Titelgewinn kam es erst gar nicht. Zu Beginn mischten die Berliner in der Spitze mit und unterstrichen mit einer Bestzeit, warum sie an der Tabellenspitze lagen. Dann zwang ein Riss im Motorblock ihres Ford-Allradlers zur Schleichfahrt. „Wäre der Riss größer geworden, hätten wir aufgeben müssen,“ erklärte Co Matthias Prillwitz, “uns tut es nur leid für die Fans, denen wir statt einer Schleichfahrt viel lieber eine tolle Show geboten hätten.“ Um so größer war die Freude auf der Zielrampe, als sie von ihrem Team mit einer Sektdusche empfangen wurden. „Der dritte Platz im letzten Jahr war schon riesig, aber jetzt der Sieg, das ist einfach nur gigantisch. Gerade auch weil unser gesamtes Teams während der langen Saison so hart daran gearbeitet hat,“ strahlte Richert im Ziel.
Bei den beiden letzten Ausgaben der Rallye ATLANTIS gingen Guido Imhoff und Co Sebastian Walker jeweils als Führende in die letzte Wertungsprüfung – und verloren. Auch diesmal lagen die Niedersachsen im VW Golf Kit-Car in Front – mit gut einer Minute Vorsprung vor ihrem Markenkollegen und Vorjahressieger Armin Holz (Celle). Dass die beiden Fronttriebler an der Spitze des Feldes lagen zeugte von einer beachtlichen Leistung. Die durch Regen und Laub extrem schmierigen Pisten waren eher ein ideales Revier für die Allradler. Nach den beiden Auftaktprüfungen am späten Samstag ging der Nordhesse Carsten Alexy (Rothenburg) im Audi S2 quattro als Führender auf die Sonntags-Etappe. In der ersten Prüfung übernahm Imhoff die Spitze, Alexy
musste später nach einem Ausrutscher aufgeben. Die Spannung vor der letzten
Prüfung war fast zu greifen. Diesmal ging es nicht nur um den Gesamtsieg in
Kaltenkirchen, die Platzierung war auch erforderlich, um bei einem Straucheln
von Richert die Masters-Krone zu erobern. Die Serie brach – Imhoff / Walker
rollten als Sieger in Kaltenkirchen über die Rampe. „Wir haben hier alles
gemacht was uns möglich war“, strahlte Imhoff nach seinem ersten Sieg bei
einer internationalen Rallye. „Übers Jahr gesehen waren Frank und Matthias
einfach genau die vier Punkte besser. Herzlichen Glückwunsch zum Masters-
Sieg, wir freuen uns aber genau so über Rang zwei.“
Der Kampf um den dritten Podestplatz hinter Richert und Imhoff entschied sich ebenfalls erst auf der letzten Prüfung. Matthias Kuhnert und Co Jens Söbke mussten ihren Citroën C2R2 schon auf der ersten Sonntagsprüfung abstellen, der Schalthebel war abgebrochen. „Dabei sollte so ein Teil doch ein Autoleben lang halten“, flachste Kuhnert. Sein Problem: Dirk Klemund lag im Subaru Impreza hinter den ‚Golfern’ Imhoff und Holz auf Rang drei. Mit dem zweiten Platz beim Finale hätte sich Klemund an ihm vorbei auf den dritten Endrang der Masters-Wertung geschoben. „Tatenlos zuschauen zu müssen war viel
schlimmer als selbst fahren“, stöhnte Kuhnert, „und dann fällt Holz in der letzten Prüfung auch noch vor meinen Augen aus.“ Was der Niedersachse zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Lokalmatador und Newcomer Henrik Hanser (Wittenborn) und Co Stefan Groth hatten sich im deutlich leistungsschwächeren BMW 318is in der vorletzten Prüfung an Klemund vorbei geschoben und hielten den Nordhessen bis in Ziel hinter sich. Hanser feierte den sensationellen zweiten Gesamtrang bei seinem Heimspiel und rettete Kuhnert so Platz drei der Masters-Wertung.
Endstand ADAC Rallye Masters 2008
1 Richert/Prillwitz Ford Escort Cosworth 1 248
2 Imhoff/Walker VW Golf Kit-Car 3 244
3 Kuhnert/Söbke Citroën C2R2 5 164
4 Klemund/Schöpf Subaru Impreza 1 + 4 162
5 Grätsch/Gawlick BMW M3 2 149
6 Anglade/Röhm Opel Astra GTC-Diesel 7 138
7 Keil/Hosse BMW 120d 7 122
8 Kölle, Kai-Dieter Porsche 911 Carrera 2 117
9 Gaßner/Thannhäuser Mitsubishi Lancer 4 112
10 Werner/Edelmann Porsche 911 GT3 2 111
Endstand ADAC Rallye Junior Cup 2008:
1 Konstantin Keil BMW 120d 135
2 Patrick Anglade Opel Astra GTC dtci 100
3 Tim Dämgen Suzuki Swift Sport 70
ADAC ATLANTIS Rallye 2008
Endstand nach 13 Wertungsprüfungen (134,3 Kilometern)
Gesamtwertung
1. Guido Imhoff/Sebastian Walker (Burgdorf/Sassenburg),
VW Golf Kit-Car, Div. 3 1:23:55,7 Stunden.
2. Henrik Hanser/Stefan Groth (Wittenborn/Sophienhof),
BMW 318is, Div. 5 + 3:12,4 Minuten.
3. Dirk Klemund/Thomas Schöpf (Hungen/Kulmbach),
Subaru Impreza STI, Div. 1 + 3:27,5 Minuten.
4. Holger Knöbel/Stefanie Fritzensmeier (Rheda-Wiedenbrück),
Ford RS2000, Div. 3 + 3:51,2 Minuten.
5. Ralf Bonde/Ervin Gottschalk (Steinberg/Dänemark),
BMW M3, Div. 2 + 5:07,2 Minuten.
6. Kai-Dieter Kölle/Matthias Mäding (Grube i.H/Holzdorf),
Porsche 911 Carrera, Div. 2 + 5:45,9 Minuten.
7. Patrik Anglade/Björn Röhm (Losheim/Schlitz),
Opel Astra GTC dtci, Div. 7 + 5:50,4 Minuten.
8. Stefan Pingel/Thomas Rüdiger (Borsten/Ahrensburg),
BMW 318is, Div. 3 + 5:50,9 Minuten.
9. Nils Heitmann/Daniel Hammerich (Hamburg/Eckernförde),
VW Polo GTI, Div. 6 + 5:58,6 Minuten.
10. Mirko Tautenhahn/Mario Weber (Zwickau/Werdau),
Skoda Octavia Kit-Car, Div. 3 + 6:11,1 Minuten.
Die Divisionssieger 2008
Division 1
Frank Richert/Matthias Prillwitz Ford Escort Cosworth 248
Dirk Klemund/Thomas Schöpf Subaru Impreza 82
Carsten Alexy/Karlheinz Knaus Audi S2 69
Division 2
Timo Grätsch/Alexandra Gawlick BMW M3 149
Kölle, Kai-Dieter Porsche 911 Carrera 117
Toni Werner/Ralph Edelmann Porsche 911 GT3 111
Division 3
Guido Imhoff/Sebastian Walker VW Golf Kit-Car 244
Holger Knöbel/Stefanie Fritzensmeier Ford Escort RS 2000 70
Pingel, Stefan BMW 320is 68
Division 4
Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser Mitsubishi Lancer 112
Dirk Klemund/Thomas Schöpf Subaru Impreza 80
Jan Becker/Bernhard Ettel (D/A) Mitsubishi Lancer 60
Division 5
Matthias Kuhnert/Jens Söbke Citroën C2R2 164
Thomas Schnelle/Ingo Giesemann VW Golf GTI 78
Henrik Hanser/Stefan Groth BMW 318 is 71
Division 6
Niels Kunze/Michael Schwendy Citroën Saxo VTS/Ford Puma 81
Nils Heitmann/Daniel Hammerich VW Polo 79
Tim Dämgen/Maik Trommler Suzuki Swift Sport 55
Division 7
Patrik Anglade/Björn Röhm Opel Astra GTC-Diesel 138
Konstantin Keil/Bernd Hosse BMW 120d 122
Schmidt, Daniel Skoda Fabia TDI 94
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