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ADAC Rallye Masters 2008: Richert / Prillwitz nach Wikinger-Sieg im Masters vorn
Im Ziel der zweiten Runde zu den ADAC Rallye Masters 2008 rund um Schleswig konnte das Berliner Duo im Ford Escort Cosworth die dänischen Vorjahressieger Karl-Aage Jensen / Freddy Pedersen (Subaru Impreza STI) auf den zweiten Platz verweisen. Der Nordhesse Carsten Alexy erkämpfte sich mit Co-Pilot Karlheinz Knaus (Rothenburg a.d.Fulda / Östringen) im Audi S2 Quattro den dritten Platz. In der Zwischenwertung der Rallye Masters übernahm Richert mit 58 Punkten die deutliche Führung. Nach dem sechsten Gesamtrang im hohen Norden belegen Dirk Klemund / Thomas Schöpf (Hungen /Kulmbach) im Subaru Impreza STI mit 33 Punkten den zweiten Platz vor den bayerischenAuftaktsiegern Hermann Gaßner / Karin Thannhäuser (Mitsubishi Lancer, 30
Punkte).
Wechselnde Wetterbedingungen machten den Teams die Punktejagd im hohen Norden nicht gerade einfach. Der Zuschauerrundkurs in Lottorf unter Flutlicht war noch trocken. Trotz der empfindlichen Kälte waren die zahlreichen Fans von der Show der Teams mitten durch den Ort begeistert. Mit der schnellsten Zeit beim Freitags-Auftakt verdeutlichte Karl-Aage Jensen seinen Anspruch, den Sieg aus dem Vorjahr zu wiederholen. Nach starken Regenfällen in der Nacht waren die Prüfungen am frühen Samstag ‚glatt wie Schmierseife’.
Routinier Jensen kommentierte nach der ersten Samstagsprüfung, „das ist die schlimmste WP die jemals gefahren bin. Die Entscheidung des Veranstalters, hier keinen zweiten Durchgang zu fahren, war genau richtig.“ Die Nachmittagsrunde führte über reine Asphaltprüfungen, wie auf Bestellung kam die Sonne und zum Zuschauerrundkurs direkt an der Schlei in Schleswig wurden die über 2.000 begeisterten Fans mit frühlingshaften Temperaturen verwöhnt. „Jetzt beginnt der Teil der Rallye, der mir richtig Spaß macht“, strahlte Kai-Dieter Kölle (Grube / Porsche 911 Carrera) dann auch zur Mittagspause. Richert gab vor der Runde am Nachmittag zu, „den Vormittag habe ich regelrecht verbummelt. Dadurch sind wir aber im Gegensatz zu vielen anderen auf der Straße geblieben. Jetzt müssen wir noch etwas Tempo nachlegen.“ Mit zwei Bestzeiten setzte sich Richert an die Spitze. Jensen erleichterte den Angriff des Berliners, indem er den bislang herausgefahrenen Vorsprung durch einen zeitraubenden Dreher verschenkte. Der Zieleinlauf Richert vor Jensen war dann die Umkehrung des Vorjahres-Ergebnisses. Guido Imhoff / Sebastian Walker (Burgdorf / Sassenburg) kamen mit den schwierigen Bedingungen am
Vormittag bestens zurecht. Für sie wurde im lediglich frontangetriebenen VW Golf Kit-Car auf der dritten Prüfung die schnellste Zeit notiert. Sie mussten sich jedoch später dem heranstürmenden Carsten Alexy beim Kampf um Platz drei geschlagen geben. Den besten Start in den rutschigen Samstag hatten die Ostholsteiner Sönke Milon / Peter Steffen, die im Mitsubishi Lancer die erste Samstags-Bestzeit fuhren. Ihre Jagd auf das Podium wurde jedoch von einem Motorschaden abrupt eingebremst. Lokalmatador Ralf Bonde strahlte im Ziel: Gemeinsam mit seinem dänischen Co Ervin Gottschalk belegte er im BMW M3
den fünften Platz. „Bei dem Starterfeld und den Streckenbedingungen hätte ich
nie geglaubt, so weit vorne sein zu können.“
Zwei Youngster fuhren trotz - oder gerade wegen - der schwierigen Bedingungen in die Top-Ten. Der 20-jährige Saarländer Patrick Anglade gewann gemeinsam mit Co Björn Röhm souverän die Division für Dieselfahrzeuge und stellte seinen Opel Astra GTC auf demachten Gesamtrang ab. Just an seinem 28. Geburtstag krönte der amtierende ADAC Rallye Junior Cup Champ Mathias Kuhnert (Peine) die Premiere im Citroën C2R2 mit dem 10. Platz.
Stimmen im Ziel
Frank Richert (Berlin, Ford Escort Cosworth, Division 1)
1. Platz
„Wir konnten am Nachmittag nochmals richtig zulegen, das hat uns den Sieg gebracht. Die Bedingungen hier bei der Wikinger waren sehr speziell, aber das gehört zum Rallyesport dazu.“
Matthias Prillwitz, Co von Frank Richert (Berlin)
1. Platz
„Wir hätten die Sieg beinahe noch auf der vorletzten Prüfung verschenkt. Ich war etwas zu spät mit einer Ansage, dann standen wir plötzlich mitten in einem Vorgarten, konnten aber sofort weiterfahren. Auf dem Weg dorthin haben wir die schöne Hecke zerstört. Hoffentlich nimmt uns das der Besitzer nicht so sehr übel.“
Carsten Alexy (Rothenburg a.d.Fulda, Audi S2 Quattro, Division 1)
3. Platz
„Ein geniales Ergebnis. Die beiden letzten Prüfungen musste ich mit einer zerbrochenen Reifen-Karkasse fahren. Da ich vorher schon einen Plattfuß hatte, konnte ich nicht mehr wechseln. Das waren brutale Vibrationen im Auto.“
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