BP Nr2
18. Dezember 2013

Alle Infos zur Jänner Rallye

Raimund Baumschlager wird es bei der Jänner Rallye nicht leicht haben.

Vom 3. bis 5. 1. steht das Mühlviertel in Oberösterreich wieder im Mittelpunkt des nationalen und internationalen Rallye-Interesses. Die Jännerrallye 2014 in Freistadt zählt nämlich nicht nur zur österreichischen Staatsmeisterschaft, sondern wie seit vielen Jahren auch zur tschechischen Titeljagd und vor allem auch zum Auftakt der FIA European Rally Championship (ERC). Die rühmliche Ehre, den Startschuss in die Rallye-Europameisterschaft zu geben, hat Freistadt nun bereits zum dritten Mal, was für die Rallye an sich spricht, aber insbesondere natürlich auch für die anerkannt perfekte Arbeit des Rallye Clubs Mühlviertel, der unter seinem Präsidenten Ferdinand Staber für die reibungslose Abwicklung eines nunmehr schon gigantischen Programms verantwortlich zeichnet. Mit Eurosport fungiert ein ebenso prominentes wie gewichtiges Medium als Promotor der ERC.

Ein bärenstarker Partner der European Rally Championship ist Eurosport. Wie wichtig dem großen Sportsender die ERC ist, zeigt die vertragliche Bindung bis ins Jahr 2022. Neben der European Rallye Championship promotet Eurosport auch die FIA World Touring Car Championship (WTCC). „Auch die Jännerrallye 2014 wird daher wie schon die letztjährige Ausgabe formatfüllend und professionell ins Bild gerückt werden“, verspricht Jean-Baptiste Ley, der bei Eurosport Events für die ERC-Koordination zuständig ist und bei der Pressekonferenz in Linz vorort war.

Mehr als 37 Millionen Seher verfolgten 2013 die zwölf ERC-Läufe auf Eurosport. Von der Jännerrallye wurden 3:54 Stunden gesendet, die von 1,953.000 Fans konsumiert wurden.


Im stetigen Bestreben, den Zuschauern und Fans noch mehr Action zu bieten, kann die Jännerrallye 2014 mit zwei Neuigkeiten aufwarten. So wird es für die ERC-Starter erstmals ein Qualifying der FIA und ERC-Prioritätsfahrer um die Wahl des Startplatzes geben. Dieses findet am Freitag, dem 3. Jänner ab 10.30 Uhr in Freistadt, Trölsberg statt und wird in zwei Durchgängen absolviert. Der Bestplatzierte darf dann ab 16.30 Uhr auf dem Hauptplatz in Freistadt als erster vor allen anderen nachfolgenden Piloten seinen Startplatz auswählen. Der Kampf um den Sieg bei der Jännerrallye 2014 beginnt dann am Samstag, dem 4. Jänner und endet am Sonntag, dem 5. Jänner. Außerdem zählt die Jännerrallye auch zum neu gegründeten ERC-Ice Master, der neben dem Lauf in Freistadt auch die Rallye Liepaja Ende Jänner in Lettland und die Sibiu Rallye Ende Februar in Rumänien inkludiert.

Auch für die Teilnehmer an der Österreichischen Rallyemeisterschaft gibt es eine interessante Neuerung in Form einer Powerstage. Als solche wird die (letzte) Sonderprüfung 18 – Aisttal ausgetragen. Dabei haben die Piloten die Chance, Zusatzpunkte für die nationale Meisterschaftswertung zu holen. Für den Ersten gibt es drei, für den Zweiten zwei Punkte, und der Dritte erhält noch einen Zusatzzähler in der Gesamtwertung gutgeschrieben. Diese Regelung gilt für alle Staatsmeisterschaftsläufe 2014 aber nur für die Starter in der Division I und Division II.


Die Mühlviertler Beute heißt heuer Robert Kubica

Mit dem WRC2-Weltmeister hat die Jännerrallye 2014 ihren Star, den alle jagen vom Europameister Andreas Aigner über den polnischen Champion Kajetan Kajetanowicz bis zum österreichischen Staatsmeister Raimund Baumschlager

Die Jännerrallye 2014 wird überstrahlt von einem großen Namen. Robert Kubica kommt zum Auftakt der European Rallye Championship (ERC) ins Mühlviertel. Der Pole mit Formel-1-Vergangenheit (ein Sieg 2008 in Kanada) bestreitet für seinen neuen Rennstall M-Sport, mit dem er neben dem Finnen Mikko Hirvonen und dem Waliser Elfyns Evans die kommende WM-Saison absolviert, in Freistadt einen Testlauf für die anstehende Monte-Carlo-Rallye. Der WRC2-Weltmeister wird mit einem Ford Fiesta S2000 antreten, trifft aber in Österreich auf eine hungrige wie prominente Jäger-Schar, die mit ebenfalls scharfen Geschützen aufläuft. Sie alle fahren in der Division I, die sich nach einer Überarbeitung durch die FIA nunmehr Klasse RC2 nennt.

Einer der Jäger kommt ebenfalls aus Polen und heißt Kajetan Kajetanowicz. Der Champion seiner Heimat ist auch Sieger der letzten Polen-Rallye und überlegener Gewinner der letzten Waldviertel-Rallye im November. Kajetanowicz, hat seinen riesigen Team-Truck im Freistädter Service-Park nicht nur unmittelbar neben Kubica stehen, sondern sitzt in einem Ford Fiesta R5.

Eine ungemein starke Tschechen-Delegation wird angeführt von Mühlviertel-Kenner Vaclav Pech. Er kommt mit seinem Mini Cooper S2000 nach Freistadt, wo er schon drei Mal (2005, 2007, 2008) gewinnen konnte. Roman Odlozilik, Fünfter in der tschechischen Meisterschaft 2013, hat sich wie Kajetanowicz mit einem Ford Fiesta R5 angekündigt. Und einen dritten Ford Fiesta R5 im Feld präsentiert Pavel Valousek. Antonin Tlustak, 2012 14. in Freistadt, und Jaromir Tarabus, der Zweitplatzierte der abgelaufenen Waldviertel-Rallye, pilotieren einen Skoda Fabia S2000. Mit Jan Cerny kommt der 2WD-Europameister des Jahres 2012. Er gewann auch die 2WD-Wertungen 2013 bei der Barum- sowie Krumlov-Rallye, lenkt im Mühlviertel jedoch in einem Subaru Impreza, also einen Allrad-Boliden.

Aus Frankreich haben sich die beiden Peugeot-207-S2000-Piloten Jean-Michel Raoux und Robert Consani angesagt. Consani kämpft gegen eine persönliche Pechsträhne an. Er verzeichnete im Jahr 2013 bei acht ERC-Starts sechs Ausfälle. Vasily Gryazin aus Lettland pilotiert einen Ford Fiesta S2000. Er bringt einen 10. Platz in San Remo, einen 7. Platz in Estland und einen 9. Platz in Polen aus der letzten ERC-Saison mit.

Mittendrin im Geschehen tummeln sich natürlich auch Österreichs Rallye-Asse. Und hier steht wohl das von vielen Fans schon längst herbeigesehnte nationale Giganten-Duell Raimund Baumschlager gegen Andreas Aigner im Mittelpunkt, obwohl beide nicht den hausgemachten Gegenspieler, sondern freilich die Spitzenleute in der ERC im Fokus haben werden. Hier der 11-fache Staatsmeister im Skoda Fabia S2000, dort der ehemalige PWRC-Welt- und aktuelle Production-Car-Europameister in einem Peugeot S2000 des Weltklasse-Piloten Manfred Stohl. Womit sich übrigens auch ein brisanter Zweikampf zwischen Österreichs renommiertesten Rallye-Schmieden Stohl Racing und Baumschlager Rallye Racing (BRR) ergibt.

Zu beachten wird auch David Glachs sein. Der ortskundige Freistädter hat gerade in seiner Umgebung schon öfters auch mit schwächeren Autos die Prominenz ärgern können. 2011 überraschte er im Mitsubishi Evo V die S2000-Piloten sogar mit einer SP-Bestzeit. Diesmal sitzt er selber in einem S2000-Auto. Er lenkt den ehemaligen VW Polo von Kris Rosenberger, und man kann gespannt sein, was er daraus macht. Ebenfalls in einem S2000-Boliden, einem Peugeot 207, sitzen überraschend der gebürtige Freistädter Johannes Keferböck und weniger überraschend, weil schon vor längerer Zeit angekündigt, der Niederösterreicher Walter Mayer. Wie für Glachs ist es für beide eine Premiere in einem Rennauto mit derartiger Dimension.

Hinter den S2000-Boliden scharren die R4-Piloten in den Startlöchern. Beppo Harrach im Mitsubishi Evo IX schielt nicht nur auf die österreichische Meisterschaft, sondern wohl auch auf ein gutes ERC-Resultat. Letztes Jahr wurde seine Angriffslust bei der Jännerrallye mit dem 4. Platz und dem von der FIA vergebenen Pokal für die beste Performance belohnt. Diesmal kehrt Harrach von einer Zwangspause nach seinem Mopedunfall in Spanien zurück. Die letzten zwei Staatsmeisterschaftsläufe in Österreich musste er auslassen. Dazwischen feierte Harrach im Zuge eines „Fitness-Checks“ aber einen Sieg bei der kleinen Santa-Domenica-Rallye nahe Zagreb.

Nach seiner letztjährigen Premiere in der ERC sucht Hermann Neubauer auch heuer den Vergleich auf internationaler Ebene. Der 25-jährige Salzburger startet bei der Jännerrallye mit einem Subaru Impreza R4 aus dem Hause Stohl.

Der ukrainische Toppilot Vitaliy Pushkar startet mit einem Mitsubuishi Evo X R4 und die beiden Ungarn Andras Hadik und Tibor Erdi so wie Neubauer in einem Subaru Impreza R4. Ein ebenfalls schneller Mann ist der dritte Ungar im Feld Lukasz Kornel. Der aktuelle 2WD-Vize-Europameister kommt mit einem Mitsubishi Evo IX.

Ex-Radprofi Martin Fischerlehner aus Freistadt, der rasende Bäckermeister Ernst Haneder aus St. Oswald bei Freistadt, Mario Klepatsch, mit Gesamtplatz 12 der „schnellste

Mühlviertler“ der Jännerrallye 2013, und der Niederösterreicher Christian Riegler aus Hausmening bilden ein hochmotiviertes rotweißrotes Verfolger-Quartett im Mitsubishi Evo IX.

In den Klassen R3 und R4 präsentieren sich die 2WD-Stars rund um den regierenden Europameister Zoltan Bessenyey aus Ungarn. Dieser nimmt die Jännerrallye mit seinem Honda Civic R3 in Angriff. Doch den Sieg haben auch andere im Visier. Raffael Sulzinger zum Beispiel. Der in Passau geborene Ford-Fiesta-R2-Pilot macht kein Hehl aus seinem EM-Titeltraum. Oder der überaus routinierte Tscheche Jozef Petàk, der einen Renault Clio R3 lenkt.

Und auch Österreichs 2WD Champion Michael Böhm hat mit der Jännerrallye eine offene Rechnung zu begleichen, nachdem er letztes Mal nach einem technischen Defekt aufgeben musste. Heuer gibt der Niederösterreicher wieder dem Suzuki Swift 1600 die Sporen und möchte aufs Podest.
Mit Wolf-Dieter Ihle sitzt ein bekannter Mann aus Deutschland in einem Citroen DS3 R3. Der Walter-Röhrl-Intimus verfügt in seiner Heimatstadt Stuttgart über mehrere Audi Urquattros, war schon bei der RAC-, der Schweden-Rallye und zwölf Mal beim WM-Lauf in Monte Carlo im Einsatz. Stets für eine Topplatzierung gut ist auch der 31 Jahre alte Slowene Rok Turk mit seinem Peugeot 208 R2.

Um Punkte in der Ladies-Wertung kämpfen bei der Jännerrallye die 27-jährige Tschechin Martina Danhelová im Renault Clio Sport und die beste ERC-Pilotin des Jahres 2012 Ekaterina Stratieva aus Bulgarien im Citroen CR2R2.


NATIONALE NENNUNG

Nicht in der ERC, sondern lediglich um Punkte für die österreichische Staatsmeisterschaft kämpfen bei der Jännerrallye über dreißig Piloten. Der bekannteste unter ihnen ist der vorjährige Vizestaatsmeister Gerwald Grössing. Der Niederösterreicher mit steirischen Wurzeln startet mit seinem Mitsubishi Evo IX R4 in der Klasse 15.

Die Klasse 12 wird wie immer und logischerweise bei der Jännerrallye wieder von Piloten der Umgebung dominiert. Der Rallye Club Team Mühlviertel schickt seine Piloten (Jürgen Berlesreiter, Jürgen Pilz) unter vieln anderen ebenfalls ins Rennen wie der Rallye Club Perg (Christian Mitterlehner, Manfred Hinterreiter, Karl Raab, Mario Klopf) und der MSC Schenkenfelden (Reinhard Neulinger, Martin Desl, Kurt Manzenreiter, Ulrich Stütz, Mario Schmalzer). Für nostalgische Stimmung unter den Fans wird hier wiederum Christoph Klausner aus Rohr im Kremstal mit seinem legendären Audi Urquattro sorgen.









Programm 31. Int. Jännerrallye 2014 Freistadt

Freitag, 04.01.2014:

07:30 – 13:00 Administrative Abnahme in der Rallyeleitung (Adam-Halle)
08:30 – 13:30 Technische Abnahme in der Messehalle Freistadt – alle
Motorsportbegeisterten können die technische Abnahme
in der Messehalle Freistadt live erleben.
10:00 – 15:00 Shakedown und Qualifying Freistadt/Trölsberg
ab 08:00 Gastro-Betrieb in der Freistädter Messehalle
ab 09:00 aktuelle Informationen und Einstimmung auf die 31.
Int. Jännerrallye 2014
16:00 – 17:00 Präsentation der Rallyeteilnehmer am Freistädter Stadtplatz
18:00 – 18:20 Begrüßung und Eröffnung, Freistädter Messehalle
18:20 – 19:00 Ehrung der OÖ-Motorsportstaatsmeister 2013
19:00 – 21:30 Präsentation der Rallyeteilnehmer/Ceremonial Start

Samstag, 04.01.2014:

07:15 Start 1. Tagesetappe Servicezone
10:33, 14:26, 17:45 Regrouping Freistädter Messehalle
19:30 – 20:30 Live-Bilder vom Tag
20:39 Ankunft 1. Tagesetappe Freistädter Messehalle

Sonntag, 05.01.2014:

07:10 Start 2. Tagesetappe Servicezone
10:30 u. 14:58 Regrouping Freistädter Messehalle
17:28 Zielankunft Messehalle Freistadt
19:30 – 20:30 Live Musik mit den ROCKIES Teil 1
20:30 Autogrammstunde mit den Top-Fahrern
ca. 21:00 Siegerehrung Jännerrallye 2014 Freistädter Messehalle
22:00 – 02:00 Live Musik mit mit den ROCKIES Teil 2

Action pur in der Freistädter Messehalle:
laufende Live Berichterstattung, aktuelle Ergebnisse; Interviews mit den
Rallyeteilnehmer etc.; tolle Rallyevideos; Moderation in der Freistädter Messehalle
Peter Bauregger und Reinhard Spitzer. Das Rahmenprogramm wird gestaltet durch
FUNTASTIC.AT und Eric Lebreton. Licht- und Tontechnik: Firma VICOM, Linz;

Hallenausstattung Firma Messe & Zeltdesign Ebersteiner.

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