BP Nr2
19. September 2011

Schulz in San Remo

Als würde er seinen Jahresurlaub auf einen Sitz aufbrauchen: In diesem Sommer ist Franz Schulz, längstgedienter Peugeot-Treter in der heimischen Rallyeszene, selten im Büro anzutreffen. Gab er doch seiner Vorliebe für Italien nach und inhalierte Anfang August die Rally Alpi Orientali. „Das war ein schöner Test,“ gibt er rückblickend zu Protokoll. „Die harten Reifen, die wir uns vorher besorgten, haben sich bewährt, aber bei einer italienischen Veranstaltung hat man gegen die Einheimischen keine Chance,“ blickt der U-Bahn-Konstrukteur zurück. Dass sein Peugeot schon in der ersten Runde den Kühlverventilator verloren hat und man daraufhin bei 35 Grad Außentemperatur mit der Heizung auf höchster Stufe fahren mußte, um den Motor vor dem thermischen Kollaps zu retten, zählt rückblickend nicht mehr. Ein befreundeter, bereits ausgefallener Markenkollege borgte ihm sportlich fair die Lüftereinheit aus seinem 207, damit der Österreicher ins Ziel fahren konnte. Heißer Dank nochmals dafür – im wahrsten Sinne des Wortes.

Denn die Alpi Orientali war gewissermassen für Franz Schulz der Funktionstest für größere Aufgaben: die berühmte Rallye San Remo. Als junger, aufstrebender Rallyefan war er vor mehr als einem Vierteljahrhundert gen Süden gepilgert, als die San Remo von Asphaltorgien rund um die Mittelmeerstadt noch in die Toskana auf wunderschöne Schotterpisten führte. 1985 bewunderte er wie viele andere vor Ort einen gewissen Walter Röhrl, der dort mit seinem Audi quattro S1 einen seiner größten Siege einfuhr.

„Als Saisonhighlight standen heuer die Monte Carlo oder die San Remo zur Wahl,“ erklärt Schulz den Background. „Einmal im Leben muß man einfach einmal eine große Rallye fahren.“ Die Monte hätte eine kräftige Belebung der darniederliegenden Reifenindustrie gebracht, einige harte Asphalt-Slicks hat er heuer noch von der Alpi Orientali über. Als die Veranstalter der San Remo dann noch eine Nenngeldermäßigung herausrückten („1.400 Euro sind aber immer noch ein stolzer Preis,“ so Schulz), fiel die Unterschrift unter das Nennformular nicht mehr schwer.

Klar, dass bei dieser Erfüllung eines Jugendtraums nach einem Vierteljahrhundert Vorbereitungszeit das Durchkommen im Vordergrund steht. „Wenn man die gefinkelten Sonderprüfungen dort nur zweimal besichtigen kann, muß man halt fahrerisch ein paar Sicherheiten haben,“ plaudert der Wiener aus dem Nähkästchen. Die Königsetappe – eine 44 km-Partie mit Start am Freitag um Mitternacht - darf überhaupt nur einmal besichtigt werden.

Jedenfalls mußte sich auch der Peugeot 207 RT 3 den gestiegenen Anforderungen seines Chauffeurs anpassen. Um im Cockpit mehr Utensilien verstauen zu können, wurden zusätzliche Ablagen eingebaut, und um die Bremsen frisch zu halten, wurden eigene Belüftungsschläuche zu den Stoppern verlegt..Alles über die Rallye San Remo erfährt man im Internet unter www.sanremorally.it.

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