BP Nr2
06. Jänner 2013

Vom Nebel gebremst

Gleich zu Beginn der Saison nicht nur gegen die heimischen Größen, sondern auch gegen internationale Top-Piloten anzutreten, ist einerseits eine gute Standortbestimmung und andererseits die Herausforderung, ab dem ersten Meter persönliche Höchstleistungen abrufen zu können, um nicht gleich überfahren zu werden. Hinzu kam die für die Jänner Rallye wie immer sehr schwierige Reifenwahl für die ersten drei Sonderprüfungen. Mit der Entscheidung zugunsten der schmalen Spikes unterschied sich das DiTech Racing Team zwar nicht von Raimund Baumschlager, dafür aber von allen internationalen Top-Stars.

Nach drei Sonderprüfungen ergab sich dennoch praktisch ein Gleichstand zwischen den schmalen und den breiten Spikes. Für Beppo Harrach bedeutete dies Platz vier nach SP3. Noch schwieriger als die Reifenwahl gestalteten sich die Sichverhältnisse auf den letzten drei Freitags-Sonderprüfungen. Extremer Nebel traf hier auf eine ständig anlaufende Windschutzscheibe im Mitsubishi EVO IX und durch das geringe Tempo stark abkühlende Reifen. Für Beppo Harrach ergab dies rund zwei Minuten Zeitverlust und das Abrutschen im Gesamtklassement.
Unglücklich war in weiterer Folge auch der am Samstag eingeleitete Fahrwerksumbau, der Beppo Harrach / Leopold Welsersheimb auf den ersten zwei Sonderprüfungen des Tages langsamer oder zumindest nicht schnell genug machte. Erst auf SP3 ließ sich eine bessere Einstellung finden, und von da an war endlich der eigentlich von Beginn an gesuchte Rhythmus da. Mit mehreren Top 3 SP-Zeiten meldete sich Harrach innerhalb der Rallye zurück. Das Ziel auf der letzen SP der Jänner Rallye 2013 die Bestzeit zu markieren, scheiterte jedoch leider an einem Kanal, den Beppo Harrach mit dem rechten Hinterreifen traf, wodurch die Hinterachse massiv in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Deutlich positiver als der Weg dorthin war schlussendlich das Ergebnis. Platz fünf innerhalb eines extrem starken Teilnehmerfeldes, schnellstes Gruppe N Auto und Platz vier innerhalb der ÖM sowie klar drittschnellstes Team am Samstag, da darf man eigentlich nicht unzufrieden sein. Mit Ausnahme der Lüftungsprobleme lief zudem der DiTech Mitsubishi EVO IX die ganze Rallye über perfekt.

Beppo Harrach: „Einmal mehr bot die Jänner Rallye extreme Bedingungen. Am Freitag Abend habe ich durch die auf der miserablen Sicht basierenden Zeiten nicht mehr dran geglaubt, einen respektablen Platz im Gesamtklassement einzufahren. Der Samstag ist dann aber ab der SP13 gut gelaufen, und während wir am Freitag gar kein Glück hatten, war ich auf der letzten SP schon sehr froh darüber, dass es uns gelungen ist, das Auto ohne den nach dem Anprall vermuteten Reifenschaden über die Ziellinie bringen zu können.“

Harrach wurde mit der Colin McRae Trophy geehrt. Die Colin McRae Flat Out Trophy wird nach dem Ende der IRC heuer bei jedem Lauf zur ERC an jenen Fahrer vergeben der eine im Sinne von Colin McRae ausgezeichnete Vorstellung abgeliefert hat. Beppo Harrch erhielt sie für seine Aufholjagd am heutigen Samstag.

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