4. Lauf zum Mitropa Rally Cup 2010
Zur vierten von acht Veranstaltungen hatten 31 Teams ihre Nennung abgegeben, 25 Teams gingen dann letztendlich am Freitagnachmittag bei traumhaft äußeren Bedingungen an den Start. Fünf der insgesamt 13 Wertungsprüfungen (WP) waren auf der ersten Etappe zu bewältigen. Eine erste Vorentscheidung um den Sieg in der Mitropa Cup Wertung fiel bereits auf der vierten Prüfung. Tabellenführer Hermann Gaßner und Beifahrerin Karin Thannhäuser touchierten leicht, aber recht unglücklich eine Abgrenzung aus Beton. Dabei knickte das linke Hinterrad weg und der Mitsubishi hatte nur noch drei Räder. Aus dem Rückstand von 2,8 Sekunden auf den bis dahin Führenden und späteren Sieger Mario Saibel wurden unendlich viele Minuten. Auf drei Rädern rollte Hermann Gaßner in den 17 km entfernten Servicepark wo die Mechaniker in nur 20 Minuten das Auto wieder fahrbereit repariert haben.
Im Anschluss kam das Finale der ersten Etappe: Die Rallyeboliden fegten vor vielen tausend Zuschauern durch die abgesperrte Innenstadt von Judenburg. Am nächsten Tag zeigte sich das Wetter mit einem strahlendblauen, wolkenlosen Himmel von seiner besten
Seite. Zu diesem Zeitpunkt war für vier Mitropa Cup Teams die Rallye bereits zu Ende. Der historische Opel Manta von den Italienern Flavio Manzelli/Dario Lonardi blieb schon vor der Startrampe mit technischem Defekt stehen. Dem Wiener Karl Wagner erging es nicht viel besser. Sein Porsche 911 quittierte ebenfalls vorzeitig den Dienst. Dr. Christian Nietsche zerstörte seinen Suzuki Swift nachhaltig in WP vier. Beifahrer Stefan Langthaler und er blieben dabei unverletzt. Der Suzuki muss sich allerdings einer größeren „Schönheits?OP“ unterziehen.
Die verblieben Teams hatten jetzt noch 310 km vor sich, davon waren 77 km auf Bestzeit – verteilt auf acht Prüfungen – zu absolvieren. Der Führende Mario Seibel war längst enteilt, aber dahinter waren die Platzierungen noch nicht wirklich bezogen. Dabei lieferten sich die slowenischen Rallye?Amazonen Asja Zupanc/Tajda Turk über den ganzen Tag hinweg einen spannenden Kampf mit dem tschechischen Joungster Jan Slehofer im Punto S1600, aus dem die Mädels letztendlich mit 22,9 Sekunden Vorsprung als Sieger und drittplatzierte in der Mitropa Cup Wertung hervorgingen.
Auf dem fünften Rang zeigte sich Michael Böhm mit seiner gewohnt, konstanten Leistung auf seinem Abarth 500 R3T zufrieden. Böhm fightete mit Slehofer um den vierten Platz und setzte dem schnellen Tschechen ganz schön zu, obwohl der Abarth leistungsmäßig weit unterlegen ist. Letztendlich fehlten Böhm knapp 30 Sekunden auf den Fiatpiloten Slehofer.
Dahinter rangelten sich der Tscheche David Tomek im Renault Clio R3 und die
österreichische Paarung Peter Schuhmacher/Günther Baumgartner um die siebte Position. Die Entscheidung fiel auf der vorletzten Prüfung, im Rundkurs Pöls, als sich Peter Schuhmacher im Staub seines Konkurrenten um letztendlich 8,2 Sekunden auf dem achten Rang einreihen musste. Timo Heinen und Benedikt Hofmann „verspielten“ zwei Plätze durch zu frühes Stempeln an einer Zeitkontrolle, konnten aber trotzdem den Klassensieg in der N3 feiern.
Dr. Marius Klein und Jörn Limbach fuhren eine fehlerfreie Rallye, konnten 37 Punkte mit nach Hause nehmen und liegen nach ihrem Ausfall in Slowenien wieder unter den Top?Ten in der Tabelle. Etliche Teams ? wie auch Marco Mazzolini ? haderten mit der Technik ihrer Fahrzeuge und wurden daher unter ihrem Wert geschlagen.
Die „italienische Wertung“ geht an Bernd Zanon im kleinen Peugeot 106 Rally: Klassensieg in der N2 und 10. Rang in der Mitropa Rally Cup?Wertung bedeutet den achten Platz im Zwischenklassement. Die beiden italienischen Neueinsteiger Pietro Turchi (Fiat 125S) und Paolo Lazzari (VW1302) waren eine echte Bereicherung im historischen Feld, mussten den Sieg allerdings den anderen überlassen. Gerhard Openauer und Wolfgang Scheitz im Ford Escort RS2000) bekamen die vollen Punkte für ihren Sieg und liegen
weiterhin an der Tabellenspitze. Mit vier Punkten Rückstand folgt Ales Jiratko aus Tschechien mit seinem blauen BMW 2002 TI. Hans und Renate Wieger komplettieren im Ford Escort 1600 das Siegertrio und behaupten sich auf dem dritten Tabellenplatz.
Nun gibt es erst einmal eine kleine Verschnaufpause, denn die nächste Entscheidung – mit der Rallye Baden Württemberg dann auf deutschem Boden – findet erst am 23. und 24. Juli statt. (kartha)
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