BP Nr2
03. Oktober 2007
cb

Herbst Rallye Leiben bricht alle Rekorde

Für den 6. Oktober, also kommenden Samstag, haben nicht weniger als 131 Teams ihre Nennung abgegeben, die Rallye-Leitung musste die Zeitpläne mehrmals überarbeiten, um den Ansturm überhaupt unterzubringen.

Jetzt, wenige Tage bevor die Startflagge fällt und sich die Teams aus vier Nationen auf die acht Sonderprüfungen mit insgesamt 125 SP-Kilometer begeben, herrscht im Ysper- und Weitental die berühmte „Ruhe vor dem Sturm“, auch in den beteiligten Gemeinden Leiben, Weiten, Raxendorf, Pöggstall, Maria Laach, Aggsbach, Kottes-Purk und Mühldorf, die allesamt, so wie das Land Niederösterreich selbst, zu den Unterstützern der Rallye zählen.

Die verkürzte Distanz gegenüber dem Vorjahr erklärt Rallye-Leiter Folkrad Payrich: „Es wurde beschlossen, die Distanzen bei den Challenge-Veranstaltungen zu limitieren. Dadurch dürfen wir nicht mehr als 125 SP-Kilometer fahren und mussten auch die Königsprüfung „Maria Laach“ auf rund 21 Kilometer kürzen. Nichtsdestotrotz sind die Strecken wie jedes Jahr enorm selektiv und ich freue mich schon jetzt auf die Reaktionen unserer Freunde aus Deutschland, die in diesem Jahr zum ersten Mal unsere Sonderprüfungen kennen lernen!“

Damit spielt Payrich auf die Teilnahme der DRS, der Deutschen Rallye Serie an. Der Finallauf der Austrian Rallye Challenge, der ARC, zählt nämlich als vierte von fünf Wertungsläufen zur DRS – was nicht nur viele Fahrer sondern auch einige ans aus dem benachbarten Deutschland ins schöne Niederösterreich lotsen sollte.

Der Start zur 11. Internationalen Herbst Rallye 2007 „powered by Motor und Sport Insider“ erfolgt am Samstag, dem 06. Oktober um 07:50 Uhr traditionell vor dem Schloss Leiben, wo das siegreiche Team um 18:28 Uhr zurückerwartet wird.

Die Favoriten: Vom WRC bis zum Porsche GT3 ist alles am Start!

Mit Startnummer 1 wird Maik Stölzel auf die Strecke gehen: Mit seinem Skoda Octavia WRC kommt er nach Österreich und macht kein Hehl daraus, dass er gerne ganz oben auf dem Podest stehen würde: „Wir haben uns auf alle Fälle ein gutes Ergebnis vorgenommen, aber wir haben natürlich keine Ahnung von den Sonderprüfungen in Österreich. Ich habe schon viel davon gehört, es soll sehr selektiv sein und außerdem sind unsere Gegner ja auch nicht gerade schwach. Warten wir mal ab – hoffentlich bleibt das Wetter schön, denn im Regen wär’s nicht lustig!“

Eine Minute hinter Stölzel startet Anton Werner, der für eine ganz besondere Premiere sorgen wird: Erstmals befährt ein Porsche 911 GT3 österreichische Sonderprüfungen! Co-Pilot Ralf Edelmann berichtet, dass sich Werner schon auf das Antreten in der Alpenrepublik freut: „Schöne Prüfungen sollt’ ihr haben und darauf freuen wir uns. Auch auf das Starterfeld, denn die Rallye ist ja wirklich topp besetzt. Was unsere Chancen betrifft, müssen wir die Besichtigung abwarten, mal sehen, wie wellig die Prüfungen sind. Leicht wird’s auf keinen Fall, denn im Trockenen müssen wir vor allem die M3-Piloten und den Stölzel fürchten. Wenn es regnet, haben wir gegen das WRC sowieso keine Chance. Und dann gibt’s da ja auch noch die Österreicher mit den Evos – die werden wohl auch gefährlich sein.“ „Die M3-Piloten“, das sind der Deutsche Markus Moufang, der zuletzt in seiner Heimat sogar schneller unterwegs war als Porsche-Glüher Olaf Dobberkau und die Rallye Thüringen gewinnen konnte. Und auch der zweite im Bunde der bayerischen Hecktriebler ist kein Unbekannter: Ruben Zeltner wird mit seinem Bruder Thomas ebenfalls auf einem BMW M3 antreten.

Die schnellen Österreicher wollen sich allerdings nicht so schnell die Butter vom Brot nehmen lassen: Mario Saibel, immerhin Doppelsieger bei der Herbst Rallye gibt sich kämpferisch: „Natürlich sind Porsche, BMW und WRC schwer zu schlagen, vor allem bei trockenen Bedingungen. Aber erstens kennen wir die Strecken besser und zweitens könnte uns noch immer das Wetter zu Hilfe kommen. Bei Regen könnte ich mir schon vorstellen, dass wir ganz gut dabei sind. Allerdings möchte ich im Hinblick auf nächstes Jahr neue Pirelli-Reifen testen, also wäre trockenes Wetter eigentlich besser…“

Ein ganz besonderes Auto im Kampf gegen die Gäste aus Deutschland packt ÖM-Starter Michi Kogler aus: Den Gruppe-A-Mitsubishi seines Vaters, mit dem in den letzten Jahren Krisztian Hideg unterwegs war. Der Junior zeigt sich motiviert: „Die Gelegenheit, mit dem Auto meines Vaters zu fahren, ist einfach toll. Ich nehme die ganze Rallye jedenfalls sehr ernst und werde nichts unversucht lassen. soweit wie möglich vorne zu landen!“

Als „Zuckerl“ treten außerdem noch zwei Rallye-Abstinenzler an, beide mit guten Chancen, auf den vorderen Plätzen zu landen: Da wäre einmal Franz Sonnleitner, der wie Saibel und Kogler ebenfalls ein A8-Auto, genauer gesagt einen Mitsubishi Evo V, pilotieren wird. Sonnleitner ist uns noch mit seinen Spitzenleistungen in der Gruppe N im Vorjahr in Erinnerung, man darf also auf seinen Auftritt gespannt sein. Gleiches gilt für Max Zellhofer: Der Suzuki-Händler und Organisator des Suzuki Motorsport Cups greift tief in die Trickkiste und startet mit einem Suzuki Swift S1600, womit die richtige „Sound-Kulisse“ für einen unvergesslichen Rallyetag in und um Leiben, bei der 11. Int. Herbst Rallye Leiben „powered by Motor und Sport Insider“ gesichert sein sollte!

Suzuki Motorsport Cup: Enger Kampf um den Vize-Titel

Der eben angesprochene Suzuki Motorsport Cup wurde am vergangenen Wochenende vorzeitig entschieden: Der Steirer Hermann Berger sicherte sich in überlegener Manier den Titel und kann in Leiben befreit aufgeigen. Doch dahinter sind mit Sicherheit beinharte Fernduelle um jede Zehntelsekunde zu erwarten, denn mit Mario Klammer, Hermann Neubauer und Thomas Heuer sind im Kampf um den Vize-Titel gleich drei Piloten vor dem allerletzten Lauf nur durch 2,5 Punkte getrennt!

Hochspannung in der DRS – mit einem Mitfavoriten aus Österreich!

Wie auch die Österreichische Rallye Challenge, kurz ARC, verfolgt die Deutsche Rallye Serie (DRS) das Prinzip der Chancengleichheit zwischen stärkeren und schwächeren Klassen. Durch eine Formel werden die Punkte abhängig von der Anzahl der Starter pro Klasse vergeben, was Erfolge in nominell besonders gut besetzten Klassen wertvoller macht, als ein Klassensieg ohne Gegner. Und so kommen nach Leiben nicht nur die „Big Bangers“ sondern auch die von der PS-Anzahl her etwas schwächeren Autos mit ihren Teams.

Besonders erfreulich, dass eine österreichische Paarung heuer in der DRS besonders erfolgreich unterwegs ist und daher bei der Herbst Rallye in Leiben um die Führung in der Gesamtwertung der Deutschen Rallye Serie kämpft: Der Wiener Wolfgang Franek und seine Co-Pilotin Nina-Irina Wassnig liegen mit ihrem Honda Civic Type R nur rund 1,6 Punkte hinter der deutschen Paarung Michael Abendroth/Peter Huber, die ebenfalls mit einem Honda Civic Type-R, allerdings in der Gruppe N, unterwegs sind. Auf Platz drei das erste Team eines PS-Monsters: Maik Stölzel/Thomas Windisch mit einem Skoda Octavia WRC.

Wolfgang Franek, der die Herbst-Rallye 2001 sogar einmal gewinnen konnte, gibt sich bescheiden, wenn er auf seine Chancen in der DRS angesprochen wird: „Naja, sagen wir so: Wir haben ganz gute Chancen, unter die ersten Drei zu kommen…“ Dabei könnte er bei dieser Rallye einen entscheidenden Vorteil haben: Die Streckenkenntnis! Auf die muss Michael Abendroth verzichten, dennoch freut sich der schnelle Mann aus Nordrhein-Westfalen auf seinen Österreich-Auftritt: „Wenn es einen Preis für die weiteste Anreise geben würde, den würd’ ich schon mal gewinnen“, scherzt er am Telefon. Seine Chancen auf einen Erfolg in der DRS schätzt er – auch ohne Streckenkenntnis – ganz gut ein: „Wolfgang fährt ja in der A7, ich in der N3. Da wird’ ich mir wahrscheinlich leichter tun. Noch dazu, wo in der A7 mein schneller Kollege Peter Zehetmaier startet. Ansonsten freuen wir uns schon sehr auf die Sondeprüfungen in Österreich, die ja besonders schön sein sollen!“
Maik Stölzel, der in der DRS-Wertung derzeit auf dem dritten Platz liegt, könnte seinen Landsmann Abendroth auch noch einholen: „Dieses Mal hab’ ich sehr viele Gegner in der A8 – also wenn’s toll läuft, werd’ ich viele Punkte machen können. Aber wie schon gesagt: Ich möchte bei euch da unten sowieso gut fahren und wenn irgendwie möglich gewinnen – auch wenn das unheimlich schwer werden dürfte!“

DRS-Gesamtwertung nach drei von fünf Rallyes:

1. Abendroth/Huber, Honda Civic Type-R 40,17 Punkte
2. Franek/Wassnig, Honda Civic Type-R 38,50
3. Stölzel/Windisch, Skoda Octavia WRC 33,00
4. Müller/Müller, Audi Quattro 29,66
5. Teichmann/Güttler, Nissan Micra 28,83
6. Depping/Krämer, Mitsubishi Evo VII 28,19
7. Schaaf/Wahl, Subaru Impreza WRX STi 26,17
8. Werner/Edelmann, Porsche 911 GT3 23,67

Die ARC hat ihren Sieger schon – dahinter geht’s aber heiß her!

Sascha Plöderl war heuer nicht zu schlagen – schon bei der Mühlviertel-Rallye machte der Oberösterreicher „den Sack zu“ und kürte sich vorzeitig zum neuen Sieger in der ARC, der „Austrian Rallye Challenge“. Doch Plöderl, der ja nach einigen Jahren auf der Rundstrecke heuer so richtig auf den „Rallye-Geschmack“ gekommen ist, wird bei der Herbst Rallye „powered by Motor und Sport Insider“ in Leiben mit seinem Mitsubishi Lancer Evo III dennoch am Start stehen: „Die Rallye soll wunderschön und anspruchsvoll sein, das ist schon einmal ein guter Grund, an den Start zugehen. Und außerdem muss ich soviel Erfahrung wie möglich sammeln, wenn ich im nächsten Jahr die Staatsmeisterschaft bestreiten will“, so der ARC-Sieger.

Auch wenn der Kampf um den ARC-Titel schon entschieden ist: In der Challenge wird’s trotzdem spannend werden, denn um den Vize-Titel balgen sich einige ganz bekannte Quertreiber: Da wäre zum einen Patrick Breiteneder, der heuer mit dem Seat Ibiza KitCar schon einige Male für Furore sorgen konnte, zum letzten Mal bei der Mühlviertel-Rallye im Sommer. Er möchte den Vize-Titel unbedingt gewinnen: „Das wäre ein schöner Abschluss der Saison, denn gegen den Sascha mit dem Allrad-Auto hatte ich sowieso keine Chance. Aber auch der zweite Platz wird nicht einfach zu erreichen sein – meine Gegner wissen schon, wie man schnell Auto fährt.

Die „Gegner“, das sind in erster Linie Martin Kalteis, der ebenfalls mit einem Seat Ibiza um die ARC-Wertung rittert – allerdings mit einer kostengünstigeren Variante in der Gruppe N3 sowie niemand geringerer als der Vorjahres-Challenge-Triumphator Wolfgang Schmollngruber, der nach einigen Anpassungsschwierigkeiten an seinen Fronttriebler noch alle Chancen hat. Übrigens: Martin Kalteis kämpft gleichzeitig auch noch um den Titel in der Junioren-Wertung der ARC, dort hat er als Gegner Manuel Porzelt, der mit seinem Peugeot 106 Rallye ebenfalls am Start der Herbst Rallye stehen wird.

Natürlich sind auch viele andere prominente Challenge-Starter mit von der Partie: Stellvertretend erwähnt seien hier Althofen-Sieger und Überraschungsmann Markus Huber (Mitsubishi Lancer Evo III), Christian Hofecker (Audi S2), Reini Mitterauer (Toyota Celica GT-Four), Roland Frisch (Toyota Celica Turbo), Christian Riegler (Lancia Delta Integrale) bzw. die „Historishen“ rund um Christoph Weber (Mercedes Benz 190), Ossi Hebenstreit (Ford Escort) oder Roland Spazierer (Ford Capri) – sie alle sind für die eine oder andere Überraschung bzw. für den einen oder anderen Drift gut und werden den Fans an der Strecke mit Sicherheit viel Freude machen.

ARC-Gesamtwertung nach vier von fünf Rallyes:

1. Sascha Plöderl 112,53 Punkte
2. Patrick Breiteneder 74,63
3. Martin Kalteis 74,12
4. W. Schmollngruber 70,81
5. Oskar Hebenstreit 69,90

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