BP Nr2
21. Juni 2013

Rekord Starterfeld

91 Teams aus fünf Nationen (Deutschland, Italien, Slowenien, Tschechien und Österreich) bedeuten REKORD! Für einen Lauf zur Austrian Rallye Challenge ein beachtliches Nennergebnis. 320 Rallyekilometer, mit 109 SP-Kilometern vom Feinsten in den 8 Sonderprüfungen gewürzt, versprechen Spannung pur.

Ohne Segen von oben läuft bei der 7. Jacques Lemans-Kärnten-Rallye allerdings nichts! Die in der Rallyeszene wohl einzigartige Fahrer- und Fahrzeugsegnung am Wiesenmarktgelände, Freitag Abend 19 Uhr durch Diakon Mag. Dr. Erich Stieger, ist längst zum „must have“ der Rallye geworden. Ein „Pflichttermin“ für alle Teams. Einerseits, keiner will es sich mit dem lieben Gott verscherzen und andererseits helfen verspätete Stoßgebete in den selektiven Sonderprüfungen auch nichts mehr.

Ein erstes Kennenlernen erfolgt bei der Streckenbesichtigung. Speziell die Schotterpassagen Waitschach-Guttaring und Gurk-Bergwerksgraben, zwei Königsprüfungen, haben es in sich. Wer diese SP`s am Vormittag „überlebt“, dürfte am Nachmittag, beim Alpenfahrt-Klassiker Wegscheide und am publikumsträchtigen „Karosserie Puck Rundkurs“ in Hörzendorf, auch nicht mehr „stolpern“.

Der FAVORIT

Drei Siege, dreimal Zweiter, so lautet die stolze Bilanz von Lokalfavorit Alfred „Highlander“ Kramer, der bei der Jaques Lemans-Kärnten-Rallye den vierten Heimsieg anpeilt. Allerdings, geht es nach dem Gesetz der Serie, dürfte Kramer, der Sieger von 2008, 2010 und 2012, heuer „nur“ Zweiter werden! Alles nur Theorie. „13 ist meine Glückszahl, am 13. habe ich geheiratet, warum soll ich nicht auch in einem ungeraden Jahr gewinnen, ich will den vierten Sieg,“ lautet Kramers optimistische Zielsetzung. Kramer pocht auf sein „Heimrecht“, ist entspannt: „Ich kenne jeden Meter. Beim Shakedown gab es zwar noch Probleme mit dem pop-off-Ventil, auch die Antriebswelle ist gebrochen, alles wurde wieder repariert.
Natürlich, ein Getriebeschaden, wie bei der „Ronde del Grifo“ im Alpe Adria Rally Cup, darf nicht passieren. Den letzten Feinschliff seiner Mechaniker Manfred Knappinger und Georg Wenghofer gab es beim Shakedown bei Meiselding. Auch der „Neue“ im Cockpit, Jürgen Blassnegger, Wissenschafter an der TU-Graz, hat seine Feuertaufe bestanden.

Die lange LISTE der JÄGER, ein Mehrkampf ist zu erwarten!

Mit Peter Schuhmacher vom Team SL Motorsport, zuletzt 12. beim Mitropacup in Velenje(SLO), drängt ein weiterer St. Veiter Jagd zur Spitze. Der Plan des Baumeisters im Mitsubishi Lancer Evo 9 ist jedenfalls auf Sieg ausgerichtet. „Ein Heimrennen ist immer etwas Besonderes. Natürlich werden wir alles daran setzen, um uns ganz vorne zu platzieren. Wir wollen unseren vielen Fans eine erfolgreiche Show bieten.“

Aus dem deutschen Lager ist es der WM erprobte Hermann Gassner Junior, der mit dem Mitsubishi Lancer Evo X über ein absolutes Topgerät verfügt, klarer Favorit. Nicht umsonst wurde ihm die Startnummer eins zugeteilt. Der Deutsche hofft in Kärnten auf ein Ende seiner Pechsträhne. Im Mai wurde ihm bei der Saturnus-Rallye in Slowenien ein Belagwechsel und starker Regen zum Verhängnis. In einer Kurve zu schnell unterwegs, krachte der Wagen rückwärts gegen einen Baum. Danach war Pause! Bei der Jacques Lemans-Kärnten-Rallye, seither sein erster Start, ist der 24-jährige KFZ-Mechatroniker aus Surheim auf Wiedergutmachung aus.

Auch Hermann Neubauer, ein weiterer EM-Pilot, ist ein ernst zu nehmender Gegner. Im Vorjahr ausgefallen, ist der Subaru-Pilot mehr als siegeshungrig. Die JLR gilt für den Salzburger auch als letzter Test für die Rallye Siegeschancen hat auch der Südtiroler Bernd Zanon im Renault Clio S1600, immerhin der Mitropacupsieger von 2012 und zuletzt Zweiter der Rallye Piancavallo!
Ob dem Sudtiroler Bernd Zanon und seinem Renault Clio S1600 der Kärntner Untergrund, speziell der 20%-ige Schotteranteil, ebenfalls behagen, bleibt abzuwarten.

Indirekt ist auch Raimund Baumschlager bei der JLR im „Geschäft“. Der Serienstaatsmeister bringt einen seiner Skoda Fabia S2000 an den Start. Am Lenkrad dreht allerdings Österreichs Rallye-Rookie, der erst 17-jährige Christoph Brugger. Von den selektiven SP`s, die alle Schwierigkeitsgrade enthalten, ist Chris beeindruckt. Bisher wurde nämlich unter der Regie von Staatsmeister Raimund Baumschlager nur auf Schotter geübt. Asphaltcowboy ist Chris noch keiner, eine Zielankunft ist geplant. „Am Asphalt fehlt noch einiges, aber es wird immer besser“, gesteht der L-17 Absolvent, im Kartsport bereits ein Großer, bei der JLR hingegen Debütant! Zur Vorsicht hängt Chris im Skoda Fabia S2000 noch an der Kette des Kärntner Profi-Navigators Thomas Zeltner. „Mundl“ weiß seinen Schützling so in besten Händen. Fernziel ist wohl der Aufbau für eine internationale Karriere!

Dank bester Streckenkenntnis will auch das Familienduo Heinz und Jasmin Leitgeb vor der Haustüre glänzen. Jus-Studentin Jasmin bringt es auf den Punkt: „Kein Ausritt, keine technischen Probleme, dann sind wir mit dem Renault Clio R3 vorne dabei.“ Für Heinz Leitgeb ist der Rallyesport etwas ganz besonderes: „Rallye-Autos um mehrere 100.000 Euro können wir uns nicht leisten, aber ich liebe den Rallyesport, investiere was machbar ist und erlebe dabei vieles, was auch Spaß macht.“ Unter die Top 20 und ein Podiumsplatz in der Klasse sollten sich ausgehen.

Die Opel Corsa Armada stürmt die Jaques Lemans-Kärnten Rallye

Opel, feierte vor einem Jahr mit dem Opel Corsa OPC Rallye Cup bei der Lavanttal-Rallye ein vielbeachtetes Comeback. Die Marke mit dem „Blitz“ ist bei Österreichs Rallyelegenden tief verankert. Serienstaatsmeister Franz Wittmann fuhr den Opel Kadett, auch die Kärntner PS-Legende, Mehrfachstaatsmeister Klaus Russling, der den Ascona 400 bei der Akropolis Rallye auf Platz fünf prügelte. Driftkönig Sepp Haider begeisterte mit dem Opel Kadett GSi und Raphael Sperrer duellierte sich mit Achim Mörtl im Opel Astra GSi. Bis auf Mörtl, alle bereits in der Rallye-Pension.

Mit dieser Vergangenheit liegen die Erwartungen bei den jungen „Erben“ natürlich hoch. Opel hat mit dem OPC-Cup in der Rallyeszene wieder Fuß gefasst. Ihr Bester ist im Moment auch gleich der erste Cupsieger und aktuelle Leader Daniel Wollinger. Zwei Starts, zwei Siege, lautet seine Bilanz!


Mit dem Auto Eisner Rallye Team sitzt Christoph Leitgeb, Kärntens bestes Nachwuchstalent, längst im Nacken des Steirers. Beide liefern sich stets heiße Sekundenduelle. Bei der Jacques Lemans-Kärnten-Rallye wird dies nicht anders sein, obwohl Leitgeb noch an den Folgen eines Arbeitsunfalls laboriert. Zwei Metallstifte zieren seinen linken Zeigefinger. „Das wird schon gehen, ich werde die Zähne zusammenbeißen und meinen Handschuh präparieren. Zu Hause nicht fahren zu können, wäre fatal. Kampflos werde ich Wollinger nicht das Feld überlassen. Außerdem stehen doch alle meine Fans Spalier,“ gibt sich Leitgeb optimistisch. Durch den Ausfall bei der Wechselland Rallye ist Leitgeb im Opel OPC Cup noch Fünfter.

Mit seiner PS-Liebe Sabrina Hartenberger, die seit 2012 nur vom iPad aus ihre ansagen macht und navigiert, will Leitgeb den steirischen Cup-Leader Daniel Wollinger einbremsen. Für Wollinger ist die JLR eine große fahrerische Herausforderung: „Christoph ist als Lokalmatador zu favorisieren. Ich freue mich auf einen tollen Fight.“
Opel lässt mit neun Corsa gleich die komplette Armada in St. Veit antreten!

Aktueller OPC Zwischenstand:
1. Daniel Wollinger 44 Punkte, 2. Alois Scheidhammer 24, 3. ?Rene Rieder 22, 4. ?Daniel Zieser 17, 5. Christoph Leitgeb 16, 6.?Konrad Friesenegger 16, 7. ?Gerhard Aigner 10, 8.?Gerhard Dworak 7, 9. Thomas Mosburger 6, 10.?Wolfram Doberer 0 Punkte

Mit von der Partie auch wieder AUTO-aktuell Pilot Wolfgang Rehberger im Fiat Stilo Diesel, der auf die Ansage von Julia Baier hört.

Technische Daten der 7. Jacques Lemans-Kärnten-Rallye
Gesamtlänge: 319,46 km
Sonderprüfungen: 8
Länger der SP: 108,72 km
Beschaffenheit: 80 % Asphalt / 20 % Schotter



Freitag, 21. Juni 2013
08 – 18 Uhr Streckenbesichtigung
13:15 – 19:00 Uhr Technische Abnahme
15:00 – 18:00 Uhr Charity-Race am Hasslacher Holzplatz, Ossiacherstraße
19:15 Uhr Fahrerpräsentation u. Fahrzeugsegnung, Wiesenmarktgelände
20:00 Uhr „Rallyeparty“ im Festzelt mit Livemusik der Gruppe „Freiheit“

Samstag, 22. Juni 2013
08:00 Uhr Start 1. Fahrzeug, Starthaus Fahrerlager, Wiesenmarktgelände, St. Veit
08:43 Uhr SP 1 Waitschach-Guttaring 14,66 km 31% Schotteranteil
09:31 Uhr SP 2 Gurk-Meiselding 11,31 km 42% Schotteranteil
11:29 Uhr SP 3 Waitschach-Guttaring 14,66 km 31% Schotteranteil
12:17 Uhr SP 4 Gurk-Meiselding 11,31 km 42% Schotteranteil
15:30 Uhr SP 5 Glantschach 13,19 km 11% Schotteranteil
16:08 Uhr SP 6 Karosserie Puck-Rundkurs, Hörzendorf 15,20 km 100% Asphalt
17:56 Uhr SP 7 Glantschach 13,19 km 11% Schotteranteil
18:43 Uhr SP 8 Karosserie Puck-Rundkurs, Hörzendorf 15,20 km 100% Asphalt
19:08 Uhr Zieleinlauf am Wiesenmarktgelände in St. Veit, danach „FINISH-Party“
22.00 Uhr Siegerehrung im Festzelt am Wiesenmarktgelände

AUSTRIAN RALLYE CHALLENGE (weiteres Programm)
16. – 17.08.2013 29. RALLYESPRINT Bruckneudorf, B
www.rallyesprint.info
30. – 31.08.2013 AvD NIEDERBAYERN RALLYE, Aussernzell, D
www.niederbayern-rallye.de
04. – 05.10.2013 HERBST RALLYE LEIBEN, Leiben, NÖ
www.herbstrallye.at

AARC – RALLYETERMINE 2013 (weiteres Programm)
09 – 10. August RALLYE WEIZ, Weiz, A
24. – 25. August RALLY Internationale Cittá di Scorzé Italia, I
21. September 2. RALLY GORICA, Nova Gorica, SLO
19. – 20. Oktober 7. RALLY IDRIJA, Idrija, SLO

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