BP Nr2
08. Oktober 2012

Keine Zielankunft für Mörtl

Das Ziel war klar: Achim Mörtl, österreichischer Rallye-Staatsmeister der Jahre 1996, 1999 und 2006, wollte mit seinem Freund und Kollegen Erwin Reiterer eine lockere Rallye fahren und dabei feststellen, wie es um seine in fünf Jahren Rallye-Pause „eingerosteten“ Reflexe steht. Dazu sollte Mörtl bei der Herbstrallye Leiben die vier Vormittags-Sonderprüfungen am Steuer des von RaceRentAustria vorbereiteten Mitsubishi Lancer Evo III bestreiten, Erwin Reiterer, wäre nach der Mittagspause auf den vier Nachmittags-Sonderprüfungen als Pilot an der Reihe gewesen – mit dem jeweils anderen als Beifahrer.

Soweit der Plan, der zumindest am Vormittag perfekt aufging. Bei wundervollem Herbstwetter – strahlender Sonnenschein und beinahe sommerliche Temperaturen – fand Achim Mörtl vom ersten Meter an sofort ins Fahren: „Es war, als ob ich nie eine Pause gemacht hätte. Ich habe mich hineingesetzt und sofort wohlgefühlt“, so der Kärntner im ersten Service nach zwei gefahrenen Prüfungen, auf denen er sensationell die fünftbeste bzw. die achtbeste SP-Zeit erzielen konnte. „Dafür, dass wir mit einem 16 Jahre alten Auto, mit serienmäßiger Leistung und einem Seriengetriebe fahren, ist das nicht allzu schlecht“, so Mörtl mit einem zufriedenen Grinser zum bis dahin 7. Gesamtrang. Dank zweier weiterer sechstbester SP-Zeiten änderte sich daran bis zum Mittags-Service nichts mehr und das Kurzzeit-Comeback von Achim Mörtl durfte als voller Erfolg abgehakt werden.

Zu disem Zeitpunkt wurde der Mitsubishi Evo III von der RaceRentAustria-Mannschaft umgebaut: Erwin Reiterer wechselte – samt Sitz – von der Beifahrer- auf die Fahrerseite, Achim Mörtl nahm die andere Richtung. Zu diesem Zeitpunkt war man im UNIOR Rallye Team Austria zuversichtlich, die Rallye mit einer Top-Platzierung abzuschließen. Erwin Reiterer: „Für mich war der Vormittag beeindruckend. Diese spielerische Leichtigkeit, mit der Achim im Auto arbeitet, das ist großes Kino. Ich werde am Nachmittag locker drüberfahren und Spaß haben schließlich habe ich wertvolle Fracht.“ Etwas angespannter wirkte Achim Mörtl: „Ich hoffe, die Reise-Kaugummis helfen. Mir wird beim Beifahren leider immer schlecht, das hat nichts mit dem Erwin zu tun – ich kann einfach nichts dagegen machen…“ Leider bewahrheiteten sich seine Befürchtungen, und für das Duo war schon auf der 8. Sonderprüfung Schluss. Erwin Reiterer war bis dahin super unterwegs, doch der Magen von Achim Mörtl spielte einfach nicht mit: „Es tut mir fürchterlich leid für Erwin. Er ist toll gefahren, hat auch als Co-Pilot einen perfekten Job gemacht. Er hätte es mehr als verdient gehabt, den Nachmittag zu fahren…“ Erwin Reiterer war klarerweise enttäuscht, konnte Mörtl aber keinen Vorwurf machen: „Natürlich ist das schade, wir hätten eine super Platzierung erreichen können. Aber wir haben gewusst, dass es schwierig wird und der Achim war einfach schon komplett fertig. Trotzdem war’s eine tolle Erfahrung und eine super Rallye.“

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