BP Nr2
28. Juli 2015

Wenn Weiz ruft, sind die Besten dabei

Die Rallye Weiz 2015 steht am 7./8. August als nächster Staatsmeister-schaftslauf im motorsportlichen Saisonprogramm Österreichs. Der Rallye Club Steiermark mit Mario Klammer und seinem Team hat sich auch heuer wieder bemüht, den Aktiven und den Fans eine Veranstaltung zu bieten, die viele Neuerungen beinhaltet und die die Rallye Weiz auch in ihrem vierten Jahr als heimischer Meisterschaftslauf neuerlich zu einem echten Rallyefest machen wird.

Was ist heuer sonst neu? Neben dem tollen Teilnehmerfeld wird am Freitag, 7. August zwischen 9.00 und 15.00 Uhr im Mühlwald ein Shakedown gefahren. Dann werden am Freitag auch alle vier Sonderprüfungen hintereinander ohne Regrouping oder Service gefahren. Zudem werden am Freitag zwei Prüfungen nicht wie in der ORM üblich je zweimal befahren, sondern jeweils nur einmal.
Auch das Mittagsservice am Samstag, 8. August wurde um die Hälfte verkürzt. Zu den absoluten Zuschauermagneten werden wieder die beiden Rundkurse Anger und Naas zählen. Fahrerisch extreme Herausforderungen kommen auf die Rallye-Asse mit dem Klassiker am Gollersattel, der neu gestalteten SP Koglhof (die auch als Powerstage gewertet wird) sowie der ebenfalls neu konzipierten SP Strallegg zu.

Neu ist auch der Ort der Servicezone. Die Firma Strobl Schotter & Beton, nur 300 Meter vom Rallye-Headquarter entfernt, hat einen wunderschönen Serviceplatz mit befestigtem Untergrund vorbereitet und verköstigt Teams und Fans durch das direkt angrenzende Gasthaus Strobl.


Ein kurzer Blick auf die Nennliste genügt zur erfreulichen Feststellung, dass die Rallye Weiz ihren Fans das attraktivste Starterfeld, das Österreich momentan zu bieten hat, präsentieren kann.
ORM - Die Allradler in der ORM werden angeführt vom Rekord-Staatsmeister Raimund Baumschlager, der so wie in den letzten Jahren auch heuer wieder die Chance hat, sich bereits zum Champion zu küren. In den letzten drei Jahren ist die Meisterrechnung des Oberösterreichers jedes Mal aufgegangen. Um die relativ hohe Wahrscheinlichkeit eines Baumschlager‘schen Dejavús zu verdeutlichen: Selbst im Annahmefall der in der Meisterschaft hinter ihm liegende Michael Böhm würde heuer mit seinem Zweirad-getriebenen Suzuki alle noch ausstehenden drei Rallies gewinnen, würde dem bislang dreifachen Weiz-Rallye-Sieger Baumschlager diesmal bereits ein zweiter Platz genügen, um seinen 13. Staatsmeistertitel zu fixieren. Baumschlager sieht es pragmatisch: „Auf die Meisterschaft schau ich gar nicht mehr, weil wenn immer wer von den Spitzenpiloten fehlt, läuft das irgendwie so nebenbei her. Ich habe Sponsoren, die ich zufriedenstellen will und Fans, die den Rallyesport leben, denen ich auch etwas bieten will. Deshalb versuche ich, jede Rallye, die ich fahre zu gewinnen. Das ist auch bei meinem vierten Start in Weiz so.“
Die Konkurrenz um einen Spitzenplatz freilich ist diesmal hart. So findet sich zur allgemeinen Freude und zur Aufwertung des Rallyesports in Österreich auch Hermann Neubauer auf der Nennliste. Mit seinem Ford Fiesta S2000 hat der Salzburger noch eine bittere Rechnung aus dem Vorjahr mit dem Lauf in der Oststeiermark offen. Damals kostete ihn ein verheerendes Unwetter auf der vorletzten Sonderprüfung den Sieg, als er wegen Aquaplaning an einen Baum und somit ins Out rutschte. Als Comeback in die Meisterschaft sieht Neubauer, der heuer aus dieser zurückgetreten ist, seinen Start nicht. „Ich fahre bei der ERC-Barum-Rallye Ende August in Zlin und habe eine Möglichkeit gesucht, vorher noch dafür zu testen. Da eignet sich die tolle Weiz-Rallye perfekt. Ich schaue da überhaupt nicht auf das Resultat. Wichtig ist einzig und allein, dass wir für das Auto die beste Abstimmung hinsichtlich meiner nächsten Aufgabe finden.“
Wie Raimund Baumschlager bringt auch der deutsche Jungstar Fabian Kreim einen Skoda Fabia R5 an den Start. Mit diesem feierte er im Juni einen Sieg bei der ADAC Rallye Stemweder Berg in Nordrhein-Westfalen und gewann auch die Niedersachsen-Rallye im Juli, die ebenfalls zur deutschen Meisterschaft zählt. Für Aufsehen sorgte Kreim schon zum Saisonauftakt in unserem Nachbarland, als er bei seiner Allrad-Premiere gleich die Saarland-Pfalz-Rallye gewinnen konnte. Bei der schweren heimischen Rebenland-Rallye fuhr er auf Anhieb auf Platz drei.
Ein hochinteressanter Gast kommt aus Finnland. Teemu Suninen gilt zwar als Schotter-Spezialist, aber mit seinem Skoda Fabia S2000 ist er sicher auch auf dem Weizer Asphalt für eine tolle Vorstellung gut. Das WM-Team vom Toyota hat sich bereits die Dienste des 21-jährigen Skandinaviers für 2016 gesichert.
Einen weiteren Skoda Fabia S2000 präsentiert der Russe Dmitry Biryukov.






Berechtigte Chancen auf eine Top-Platzierung darf sich aber auch der Steirer Gunthart Puchleitner im Mitsubishi Lancer Evo IX machen. 2013 holte er in Weiz einen höchst respektablen achten Gesamtrang.
Robert Zitta, Franz Kohlhofer (beide Subaru Impreza), Peter Ölsinger (Mitsubishi Lancer Evo X), Norbert Liebert, Reinhold Neulinger sowie der Slowene Aljosa Novak (alle Mitsubishi Evo IX) und der schnelle Deutsche Maximilian Koch komplettieren die attraktive Riege der Allrad-Piloten.
In der RC 13 (hier kommen Serienfahrzeuge M1 zum Einsatz) gibt Reini Sampl wieder mächtig Gas. Der querschnittgelähmte Ex-Skifahrer aus Salzburg lenkt in Weiz einen Audi TTS Quattro.

ORM-2 WD - Auf einen dramatischen Kampf um den Sieg dürfen sich die Fans in Weiz in der ORM-2WD-Wertung freuen. Hier kann der Staatsmeister der letzten beiden Jahre kund Vorjahressieger in Weiz, Michael Böhm, mit einem Sieg einen Riesenschritt in Richtung Titelverteidigung machen. „Letztes Jahr haben wir hier haushoch gewonnen, heuer freilich ist das Starterfeld in der 2WD unglaublich stark. Aber trotzdem bin ich zuversichtlich. Die Rallye Weiz mit ihren schnellen Asphaltprüfungen liegt mir. Das ist eine absolute Wohlfühl-Rallye in allen Belangen. Unsere Ziel heißt wie immer Sieg.“ Allerdings wollen hier absolute Topleute dem Suzuki-1600-Piloten die vormeisterliche Suppe versalzen. In erster Linie Andreas Aigner, der mit einem Renault Clio R3 genannt hat. Und der ehemalige Productioncar-Welt- und Europameister hat sich auch noch die professionellste Hilfe ins Auto geholt, die in Österreich zu finden ist. Mit Ilka Minor sitzt die vielleicht weltweit beste Copilotin am Beifahrersitz des Steirers. Aigner: „Leider steht hinter meinem Start aber noch ein kleines Fragezeichen. Nach dem plötzlichen und tragischen Tot des Naaser Bürgermeisters Hans Graf, einem der beiden Initiatoren meines Einsatzes, muss mit den Unterstützern dieses Projektes die weitere Vorgehensweise abgeklärt werden. Nach Rücksprache mit Gerd Jeschek, der die zweite Hauptsäule ist, entschlossen wir uns in „Memoriam an Hans Graf“ das Projekt weiterzuführen und den Start möglich zu machen, dies wäre in Hans´ Sinn gewesen. Ich hoffe wir können unseren Start bald bestätigen.“

Eine faustdicke Überraschung ist auch Günther Knobloch zuzutrauen. Der Grazer wurde bei seiner Weiz-Premiere im Vorjahr Gesamt-Fünfter und präsentierte kürzlich sein neues Citroen-DS3-Projekt, mit dem er längst erwünschte Spannung in die künftige 2WD-Meisterschaft bringen möchte. Knobloch: „Der DS3 R3 MAX repräsentiert eine Ausbaustufe des DS3 R3 mit mehr Motorleistung, einer leistungsfähigeren Bremsanlage und anderen Detailupdates. Daher hat er meiner Einschätzung nach in jedem Fall das Potential, die Dominanz der S1600 in der ÖRM zu brechen, auch wenn die letzten drei Staatsmeistertitel in Serie mit dem S1600 Swift eingefahren wurden. Was die Rallye Weiz betrifft, will ich die Erwartungshaltung aber noch ein wenig dämpfen. Ich starte dort erst in meine fünfte Rallye, im Vorfeld der Rallye werde ich maximal 30 Kilometer testen können.“


Im Hinterhalt des zu erwartenden Favoritentrios warten weitere Spitzenpiloten auf ihre Chance. Daniel Wollinger im Opel Adam R2 fährt eine sehr gute Saison und lässt Staatsmeister Böhm nicht aus den Augen. „Ich freue mich irrsinnig auf meine Heimrallye“, sagt der Gleisdorfer. „Die Jagd auf Michael Böhm habe ich noch nicht aufgegeben. Irgendwie muss es möglich sein, ihn zu biegen.“ Mit dem Ungarn Kristof Klausz (Renault Clio) hat sich der letztjährige 2WD-Vizemeister angesagt. Der Mühlviertler Simon Wagner (Peugeot 208 R2) gilt als stetig aufstrebendes Talent in Österreich und hat diese allgemeine Einschätzung bereits mehrfach durch Spitzenplatzierungen bewiesen.
Eine bemerkenswerte Premiere gibt es im Suzuki-Lager. Christoph Zellhofer, der Sohn von Ex-Staatsmeister Max Zellhofer, gibt sein Debüt in einem Swift S1600 aus dem familieneigenen ZM-Racing-Stall. Der flinke Spross konnte sich schon im Rundstreckensport erfolgreich beweisen. Er ist regierender Meister im Suzuki Motorsport Cup.
Sehr schnelle Leute sind auch Philipp Knof, Patrick Pusch und Michael Abendroth, die allesamt im Zuge der deutschen Citroen Racing Trophy mit einem Citroen DS3 R3T in Weiz starten. Erwähnenswert ist hier auch Reiner Kuhn in einem Citroen DS3 R1. Der deutsche Topjournalist des Fachmagazins „Motorsport aktuell“ weiß durch zeitweilig eigene Aktivität hinter dem Lenkrad genau, worüber er schreibt, wenn er über die weltbesten Rallyes und deren Protagonisten berichtet. Punkteberechtigt sind die deutschen Piloten laut Reglement in Österreich jedoch nicht.
Vom 12-köpfigen Opel Corsa OPC Cup sind vor allem deren Spitzenpiloten Christoph Leitgeb, Heimo Hinterhofer, Alois Scheidhammer und Andreas Kainer in der Lage, die Favoriten zumindest zu ärgern.

ORM JUNIOR – Die heuer wieder eingeführte Junioren-Staatsmeisterschaft gibt den besten Nachwuchspiloten die Möglichkeit, ihr Können zu zeigen und gleichzeitig einen herzeigbaren Titel für die Karrierestatistik einzufahren. Der Ungar Kristof Klausz liegt hier in Führung. Simon Wagner, Christoph Zellhofer sowie der Steirer Christoph Lieb werden alles unternehmen, um seinen Erfolgslauf diesmal zu bremsen.

RALLYEPOKAL DER OSK - In drei Divisionen wird in Weiz wiederum im OSK Rallyepokal um Punkte gekämpft. Der Niederösterreicher Martin Jakubowicz (Renault Clio) versucht in der Div P1, seine Spitzenreiterposition auszubauen. In der Div P2 heißt das Duell um die Meisterschaftsführung Herbert Weingartner (Toyota Celica) gegen Martin Kalteis (Mitsubishi Lancer Evo VII). Momentan hat Weingartner noch die Nase vorne. Für Spannung und Stimmung wird in der Div P3 vor allem „Hausherr“ Stefan Fritz sorgen, wenn er dort dem führenden Vorarlberger Urgestein Kurt Adam (Seat Ibiza) auf den Zahn fühlen wird. Letztes Jahr hatte der Weizer, in dessen Lokal „Tollhaus“ am Samstag auch die After-Rallye-Party stattfindet, Pech. Ein technischer Defekt an seinem Renault Megane warf ihn kurz vor Schluss aus dem Bewerb. Weshalb für heuer selbstverständlich Revanche angesagt ist.
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HISTORISCHER RALLYEPOKAL – Der Oberösterreicher Karl Raab (BMW 2002) kommt als Führender in der Division 1 des Historischen Rallyepokals nach Weiz. Ausrasten kann er sich dort nicht. Denn der erste Verfolger Ossi Posch aus Niederösterreich sitzt ihm mit seinem Ford Escort RS 2000 dicht im Nacken. Doch für Spannung wird nicht nur dieses Duell sorgen, sondern auch die Auftritte der steirischen Lokalmatadore Gert Göberndorfer (Opel Ascona), Bernhard Engelmann (Ford Escort RS 2000), Andreas Schögler (Volvo 142S), Günter Stampfl (Opel Ascona), Walter Pfeffer (Mitsubishi Lancer Turbo), und Anton Reisenhofer (Opel Ascona).
In der Division 2 des Historischen Rallyepokals bekommt Spitzenreiter Willi Rabl (Porsche 911) diesmal ebenso prominente wie starke Konkurrenz. Doppel-Europameister Karl Wagner zündet seinen Porsche 911 wieder einmal in Österreich. Franz Panhofer (Toyota Corolla) bleiben hier wohl nur Außenseiter-Chancen.

Die Teams des OPC Cups fahren vorletzten Lauf bei der Weiz Rallye

Am 07. und 08. August dürfen die Teams des OPC Cups nach der Sommerpause endlich wieder auf die Strecke. Die Weiz Rallye bietet mit ihren vierzehn herausfordernden und abwechslungsreichen Sonderprüfungen eine gute Plattform, um weitere Punkte in der Cupwertung einzuholen.
Christoph Leitgeb führt derzeit mit 63 Punkten den Cup an. Er konnte bereits 2014 mit großem Abstand die Weiz Rallye für sich gewinnen und startet mit einem guten Gefühl. Auf Platz zwei liegt derzeit Heimo Hinterhofer mit 46 Punkten, gefolgt vom Schotterexperten, Alois Scheidhammer, mit 40 Punkten. Etwas abgelegen, auf Platz vier – Andreas Kainer. „Die Weiz Rallye ist sicher einer der anspruchsvollsten Rallyes der gesamten Saison. Die Organisatoren lassen sich jedes Jahr etwas Neues einfallen, dass auch für die Fahrer etwas ganz Besonderes ist. Wir wollen natürlich um den Sieg kämpfen. Wir haben zwar schon einen kleinen Rückstand im Cup, aber es ist noch alles möglich und wir geben nicht auf!“, so Andreas Kaiser.

Der OPC Cup, welcher mittlerweile aus der österreichischen Rallye-Szene nicht mehr wegzudenken ist, findet heuer bereits das vierte Mal statt. „Die vierte Saison zeigt sich von seiner spannenden Seite. Andreas Kainer und Christoph Leitgeb batteln sich von Sonderprüfung zu Sonderprüfung. Neue und bereits etablierte Teams überraschen mit ihren Leistungen“, so Willi Stengg, Organisator und Mann der ersten Stunde des OPC Cups.

Aktueller Punktestand im OPC Cup:
1.Christoph Leitgeb 63 Punkte, 2. Heimo Hinterhofer 46, 3. Alois Scheidhammer 40, 4. Andreas Kainer 35, 5. Roland Stengg 35, 6. Luca Waldherr 33, 7. Konrad Friesenegger 32, 8. Christoph Lieb 28, 9. Thomas Mosburger 10, 10. Gerhard Dworak 7, 11. Kevin Raith 6, 12. Daniel Zieser 0, 13. Viktoria Hojas 0, 14. Klaus Ostermann 0 Punkte

www.rallye-weiz.at

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