BP Nr2

Analyse: Wie viel - oder wenig - Rallye braucht unser Land? (Teil 3)

Neues Glas aus alten Scherben: Wie aus ausgemusterten ÖRM-Rallyes neues Leben im Sport entstehen könnte und wo für Teilnehmer und Veranstalter Chancen durch den Umstieg auf kürzere Rallyes liegen könnten. (Dritter und letzter Teil)




Wie bereits vielfach festgestellt wurde, führt an einer Reduzierung der Rallye-Läufe im ÖRM-Kalender nichts vorbei, vor allem dann, wenn die ÖRM-Rallyes sich formatmäßig deutlich von der Austrian Rallye Challenge abheben sollen. Jetzt bliebe noch die unvermeidliche Frage zu beantworten, welche "Jetzt-Noch-ÖRM"-Rallyes aus dem Meisterschaftskalender verschwinden sollten. Bevor wir uns hier mit Anmaßungen unbeliebt machen wollen, begeben wir uns zurück zum Ausgangspunkt: Der Gegenüberstellung von Angebot und Nachfrage. Verfolgt man das Zuseher- und Teilnehmerinteresse, wird ganz klar ersichtlich, daß der Trend einerseits zu wenigen großformatigen Veranstaltungen im Stil der Jännerrallye oder der Waldviertel-Rallye geht ("wenige" deswegen, weil viele dieser Veranstaltungen die Möglichkeiten der Sponsoren und Teilnehmer sprengen würden), und gleichzeitig aber auch zu vielen kleinen und kostengünstigen Rallyes, die halt in allen Belangen etwas schlichter und kompakter gestaltet sind, aber das nimmt man als Teilnehmer gerne in Kauf. Der Erfolg der Challenge zeigt, daß auch diese Art von Rallyes sowohl bei einer Vielzahl von Fahrern als auch bei einer nicht geringen Anzahl an Besuchern hervorragend ankommt. In Sachen breiträumige Präsentation können diese Rallyes nicht die Kapazität eines idealen ÖRM-Laufs erreichen, was auch gar nicht beabsichtigt ist. Es ist eine andere Kategorie von Rallyes, jedenfalls von der reinen Größe, und als solche erfüllt sie auf eine andere Weise als die ÖRM in der österreichischen Motorsportwelt eine wichtige Funktion. Hier könnten in Zukunft für einige jetzt noch in der ÖRM aktive Veranstalter durchaus auch gute Chancen liegen. Wird das Angebot von kleinen, billigen Rallyes in der näheren Umgebung auch in anderen Gebieten als Niederösterreich und Oberösterreich genützt, kann sogar darüber nachgedacht werden, eine zweite Challenge zu schaffen, die sich regional von der bereits bestehenden abgrenzt, aber sonst in der Durchführung nahezu den gleichen Weg geht.

Also – nicht weniger Rallyes, sondern anders aufgeteilt, lautet das Erfolgsrezept. Oder besser: KÖNNTE es lauten. Aber was spricht eigentlich dagegen, daß auf diese Weise der chronisch dahinschwächelnde österreichische Rallyesport zu einem blühenden Leben zurückfinden könnte? Sicher nicht mehr, als dagegen spricht, daß er mit der jetzigen, verkorksten Struktur aus seiner Farblosigkeit herausfindet.

Jetzt wäre schnelles Handeln angesagt. Vor allem müßte es zu einer raschen Einigkeit unter den maßgeblichen Größen IG Rallye, OSK und den Fahrervertretern kommen. Man müßte sich bald zusammensetzen und völlig unbefangen darüber beraten, wo Verbesserungsmöglichkeiten für den österreichischen Rallyesport bestehen und wie man die im Interesse aller Beteiligten am besten nützt. Wenn das denn nach so vielen Spannungen in der Vergangenheit gelingt, aber das sollte angesichts der Dringlichkeit und Wichtigkeit der Angelegenheit wirklich hinten angestellt werden. Wünschen wird man es sich ja noch dürfen...



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