BP Nr2
19. September 2007
Christian

Rallye-Cross Melk: „FULL HOUSE“ SCHON EINE WOCHE VOR NENNSCHLUSS

In allen drei Wertungen steht in den meisten Divisionen die Titelvergabe noch aus. Demzufolge versprechen die Rennen auf dem Wachauring in jeder Hinsicht spektakulär und spannend zu werden. Über mangelndes Interesse kann sich der Veranstalter jedenfalls nicht beklagen, bis zum ersten Nennschluss am 14. September haben rund 50 Piloten ihre Nennung abgegeben, jeden Tag kommen weitere hinzu.

Organisator Jürgen Weiß rechnet mit mindestens 60 Startern, wenn es nicht sogar etwas mehr werden: „Vor allem die starken Tschechen haben bei weitem noch nicht alle genannt. Die warten den EM-Lauf am Wochenende in Sosnova ab und werden dann nachnennen. Erfreulich ist außerdem, dass in fast allen Klassen unsere Fahrer noch Chancen auf den Titel haben.“

Division 1:

In der „großen“ Division 1, in der die Gruppe-A-Allradfahrzeuge mit bis zu 600 PS unterwegs sind, heißt die österreichische Titelhoffnung Peter Ramler. Er liegt mit seinem Seat Leon T16 4x4 auf Platz drei der Gesamtwertung, 14 Punkte hinter dem Tschechen Marek Zeman (Skoda Fabia T16 4x4) und nur einen Punkt hinter dem Ungarn Zoltan Harsanyi (Mitsubishi Evo IV), die zwar beide noch nicht genannt haben, aber mit ziemlicher Sicherheit in Melk auftauchen werden. Nur mehr theoretische Chancen hat Alois Höller (Ford Focus T16 4x4), er wird beim Heimspiel aber trotzdem versuchen, ganz vorne dabei zu sein und eine Spitzen-Show abzuliefern. Ebenfalls mehr als ernst zu nehmen sind der Ungar Balint Revesz (Mitsubishi Lancer Evo VIII) oder die Österreicher Franz Spitaler (BMW M3), Edy Schuster (Ford Focus T16 4x4) und Mario Schaufler (Ford Focus).

Division 1A:

Besondere Spannung verspricht die Division 1A (frontgetriebene Fahrzeuge der Gruppe A bis 1.600 ccm, bis 240 PS), wo der Steirer Christian Petrakovits seinen Seat Ibiza zum Erfolg führen will. In der EM ist der Österreicher in letzter Zeit vom Pech verfolgt, umso mehr möchte er die österreichische Meisterschaft gewinnen. Dagegenhalten werden die beiden in Führung liegenden Tschechen Zdenek Cermak und Petr Bilek (beide auf Skoda Fabia). Aber auch der jünger Bruder von Christian, Mario Petrakovits (VW Polo), hat sich für sein Heimspiel einiges vorgenommen, gleiches gilt für den Skoda-Fabia-Piloten Wolfgang Schörghuber, der in der Gesamtwertung noch einige Punkte gutmachen möchte.


Division 2:

Einer der wenigen Piloten, die entspannt nach Melk anreisen können, ist Roman Castoral. Der tschechische Dominator der Division 2 (zweiradgetriebene Fahrzeuge der Gruppe N bis 2.000 ccm, bis 220 PS) ist faktisch nicht mehr einzuholen, nur ein Doppelausfall bei einem gleichzeitigen Doppelsieg von Sepp Strobl könnte den Titel noch nach Österreich wandern lassen. Doch selbst dann würde es für den schnellen Seat-Ibiza-Piloten Strobl eng werden, denn mit Tomas Kotek (Honda Civic Type R) sitzt ihm gleichzeitig ein extrem schneller Nachbar im Nacken, der ihm zudem noch den zweiten Gesamtrang streitig machen möchte. Daneben wollen Christoph Gruber und Thomas Strobl (beide Renault Megane) ihr „Heimspiel“ nützen und möglichst das Finale erreichen – was gegen die starken Tschechen keine leichte Aufgabe wird.

Division 4:

Mit Sicherheit am zahlreichsten besetzt und wohl mindestens so hart umkämpft wie alle anderen Klassen ist die Division 4, wo der OSK-Pokal bereits vergeben scheint: Jürgen Weiß (Ford Sierra Cosworth) liegt zwar nach Punkten voran, muss aber 15 Zähler als Streichresultat abgeben. Damit scheint Rainer Kaindl (Honda Civic) schon vor dem Rennen in Melk der sichere Sieger zu sein, denn in der besonders engen Allrad-Wertung wird sich Weiß wohl kaum ohne Gegenwehr der zahlreichen Mitbewerber durchsetzen können. Aufpassen müssen die Österreicher allerdings auf Mihaly Toth (Mitsubishi Lancer Evo III), der noch nicht genannt hat, aber schon alleine aufgrund der CEZ-Wertung auf dem Wachauring antreten müsste.

FIA CEZ-Trophy:

Mihaly Toth könnte Jürgen Weiß nämlich noch gefährlich werden, alle anderen Piloten liegen in der Division 4 bereits abgeschlagen zurück. In der Division 1 ist Marek Zeman der FIA Titel wohl kaum mehr zu nehmen, Loisl Höller und Peter Ramler matchen sich hier noch um den Vizetitel. Die Division 1A ist ebenso fest in tschechischer Hand und auch in der Division 2 müssen die Österreicher wohl zusehen, wie sich die nördlichen Nachbarn den Sieg untereinander ausmachen.


WURZ, BENTZA, BREITENEDER & CO AM 30. SEPTEMBER IN MELK: DIE „MOTORSPORT INSIDER LEGENDEN-SHOW“ ALS DAS HIGHLIGHT

Es wird neben dem Kampf um die österreichische und tschechische Meisterschaft sowie um die FIA-CEZ Rallycross-Trophy 2007 DAS Highlight werden: Das Zusammentreffen vieler bekannter und beliebter Rallycross-Piloten aus früheren Zeiten im Rahmen der “Motorsport Insider Legenden-Show” die sich jeder Motorsportfan als Pflichttermin in seinen Kalender rot eintragen sollte.

Die Rallycross-Stars von früher, egal ob sie nun Wurz, Bentza oder Breiteneder heißen, werden mit ihren heißen Eisen von damals kräftig Gas geben – und als besonders „Zuckerl“ kommen zwei ganz starke Nordländer nach Melk, um ebenfalls in Erinnerungen an Früher zu schwelgen: Dank der Unterstützung von Volvo Österreich wird Europameister Per-Inge Walfridson mit einem Volvo 343 Turbo an den Start gehen, um es quer zu treiben.
Während Walfridson für diesen einmaligen Auftritt quasi aus der Pension zurückkehrt, kommt ein anderer „alter Schwede“ bestens aufgewärmt nach Melk: Per Eklund, Saab-Ikone und Rallycross-Europameister, allerdings immer noch schwer aktiv in der EM utnerwegs, wird in Melk einem Saab 96 V4 die Sporen geben – an dieser Stelle gilt dafür Saab Österreich ein besonderer Dank!

Die Österreicher vertrauen ihrerseits auf nicht minder fades Gerät: Franz Wurz steigt in einen Fiat 131 Mirafiori, Andy Bentza rollt seinen legendären Lancia Stratos aus der Garage. Herbert Breiteneder wird die vier Ringe seines Audi Quattro um den Kurs jagen, Herbert Grünsteidl – wie könnte es anders sein – einen BMW 2002 tii. Genauso wunderbar: Günther Spindler mit einem Porsche 911, Reinhard Wenger (Golf GTi), Bernhard Jensch (VW Käfer), Reinhard Lueger (Ford Escort), Friedl Hainz (VW Golf), Rupert Schwaiger (Mini 1275) oder Ludwig Hofer (VW Käfer). Leider absagen musste Gerry Pfeifer, der statt im Mini Metro 6R4 irgendwo am Strand sitzen wird – der längst geplante Urlaub ließ sich leider nicht verschieben, obwohl er mehr als gerne gekommen wäre…

Ein letztes, nicht unwichtiges Detail am Rande: So ein Rallycross-Tag in Melk war immer schon nur dann ein richtiger Rallycross-Tag, wenn Manfred „Jimmy“ Riegler „on air“ war. Er, der Rallycross-Österreich durch die goldenen Jahrzehnte begleitet hat, er, der Sprüche wie jenen von der „fahrenden Hundehütte“ (gemeint war Pfeifers Mini) prägte, wird am 30. September selbstverständlich hinterm Mikro sitzen und schwitzen. Und dazu hatte der Jimmy nur einen Wunsch: „Da müssen wir unbedingt den Song Delgado spielen, schließlich hat früher jeder Rallycross-Tag in Melk so angefangen!“ Auch dieser Wunsch wird bei der „Motorsport Insider Legenden-Show“ in Erfüllung gehen…

Einen Tag lang also Nonstop-Action – und das zum kleinen Preis. Nur 10,- Euro kostet der Eintritt pro Person, Kinder bis 16 Jahre dürfen überhaupt gratis zuschauen – und der Besuch des Fahrerlagers ist sowieso kostenlos. Das Programm startet um 07:45 Uhr mit den freien Trainings, die Quali-Läufe beginnen um 10:00 Uhr und ab 15:30 Uhr steigt das Finale. Ganz wichtig: In der Mittagspause (11:30 bis 12:30) ist die „Motorsport Insider Legenden-Show“ zu bewundern.

Der Zeitplan:

07:45 bis 08:30 Uhr: Freies Training
08:30 bis 09:30 Uhr: Zeittraining
10:00 Uhr: 1. Qualifikationsläufe (je 3 Runden)
11:30 bis 12:30 Uhr: Mittagspause mit der „Motorsport Insider Legenden-Show“

12:30 Uhr: 2. Qualifikationsläufe (je 3 Runden)
anschließend: 3. Qualifikationsläufe (je 3 Runden)
15:30 Uhr: Finalläufe (je 5 Runden)

anschließend: Siegerehrung im Vorstartbereich

Eintrittspreise/Vorverkaufsstellen:

Ab sofort können Eintrittskarten im Vorverkauf erworben werden. Die Tickets sind bei der Volksbank Ötscherland in den Filialen St. Leonhard am Forst und Ruprechtshofen sowie bei der Firma KFZ Freinberger und am Wachauring zum Preis von nur 10,- Euro erhältlich, am Renntag selbst kosten die Tickets dann 12,- Euro.

Die Strecke:

ÖAMTC-Motorsportzentrum Wachauring
Länge: 1.266 Meter (64 Prozent Asphalt, 36 Prozent Offroad)
Fahrtrichtung: gegen den Uhrzeigersinn
Breite am Start: 16 Meter
Maximale Breite: 17 Meter
Mindestbreite: 11,6 Meter
Zufahrt: A1 Westautobahn, Abfahrt Melk, Exit 80

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