BP Nr2
02. November 2007
cb

VW-Teams mit dem Blick nach vorne.

Willi Rabl peilt im Waldviertel den Sieg in der Dieselwertung an. Michael Kogler möchte Zweiter werden.

Schließlich stehen dem österreichischen Rallyesport einige Änderungen ins Haus. Änderungen, die seitens der OSK für das Motorsportjahr 2008 bestimmt wurden und wiederum das, auch für internationale Maßstäbe, beispielgebende Quentchen an Innovation beinhalten. (Siehe: Diesel- oder Alternative Klasse).

Ursprünglich war geplant, sieben Fahrzeuge auf den Waldviertler Schotter loszulassen, sechs werden es nun sein.

Kris Rosenberger mußte sich nach seinem doppelten Rippenbruch von der Ostarrichi-Rallye nun endgültig und schweren Herzens dazu entschließen, seinen Start abzusagen.

„Rallyesport ist auch mit Verantwortung verbunden“, so der St. Pöltner. „Ich kann zwar schon wieder mit einem normalen Auto fahren, aber dieses gemächliche Tempo ist nicht mit den Belastungen in einer Rallye vergleichbar. Es macht keinen Sinn, an den Start zu gehen wenn man sich nicht wirklich sicher fühlt und ständig im Hinterkopf hat, daß dieses oder jenes Lenkmanöver einen ‚Dolchstoß’ zur Folge haben könnte, der einem durch Mark und Bein geht, besteht nicht nur Gefahr für einen selbst, sondern auch für den Co-Piloten oder Außenstehende. Jetzt heißt es eben völlig auskurieren, damit ich bei der IQ-Jänner-Rallye voll fit antreten kann. Dies ist auch die Meinung meines Betreuungsarztes.“

Übrigens: Kris Rosenberger wird vor der IQ-Jänner-Rallye sein Projekt 2008 präsentieren. Mit einem VW Polo S2000 in einem komplett neuen Outfit. Rosenberger: „Ich sage nur: …. heiß und bärenstark“.

Andreas Waldherr betritt mit dem VW Polo S2000 völliges Neuland. Der Wagen wird erst am Tag vor dem Start aus Belgien angeliefert, wo er an diesem Wochenende mit dem früheren WM-Piloten Freddy Loix noch einen Lauf zur Belgischen Meisterschaft absolviert.

„Hoffentlich bleibt das Auto ganz, sonst wird’s ein bißchen hektisch“, so Andreas Waldherr. „Die Voraussetzungen hier sind völlig anders als zuletzt, weil ich Schotter bisher als unvermeidliches Übel gesehen habe und daher keine „quattro“-Routine sammeln konnte. Es wird das erste Mal überhaupt sein, daß ich auf Schotter um einen vorderen Platz mitfahre. Ich muß aber erst einmal heraus finden, wie sich ein Allradauto auf Schotter wirklich schnell fahren läßt. Ich hoffe, daß es nicht länger als die vier Sonderprüfungen im Langauer Forst dauern wird. Im Gesamtklassement wäre ich deshalb mit Platz 5 bereits sehr zufrieden. Ich bin nun einmal ein Asphalt-Spezialist und das muß sich in kürzester Zeit ändern.“

Erdgas liegt im Rallyesport voll im Trend. Spätestens seit dem ersten Gesamtsieg von Beppo Harrach. Hannes Danzinger war zwar nicht jener Pilot, dem dieses Kunststück zuletzt gelang, sein Beitrag dazu, diese Technologie mit Hilfe der „Wien-Energie“ auch außerhalb des Motorsports „salonfähig“ zu machen, ist jedoch beispielhaft.

„Unter normalen Umständen kann ich bei einer Schotterrallye und bei dieser Unmenge an allradgetriebenen Fahrzeugen keine Chance haben, in die Top-10 zu kommen. Ich werde aber versuchen, das beste aus der Situation zu machen und vor allem möchte ich als bester zweiradgetriebener Pilot ins Ziel kommen. Das ist auch einmal eine interessante Aufgabe.“

Und weil wir gerade beim Erdgas-Antrieb sind: Martin Ertl hat eine hervorragende zweite Saisonhälfte im VW Golf V GTI CNG hinter sich. Seine Schottererfahrung ist zwar ebenso gering wie jene von Andi Waldherr, aber einen Platz in den Top-6 unter den zweiradgetriebenen Fahrzeugen traut sich der Aspanger Entwicklungsingenieur schon zu.

Bei den Dieseln tritt Michael Kogler bereits mit beiden Augen auf 2008 schielend an. Da die Kit-Cars in der kommenden Saison wohl nur noch in der ungarischen Meisterschaft eingesetzt werden, absolviert der Melker einen Test-Einsatz mit einem VW Golf V TDI. Spitzenpiloten wie Hannes Danzinger haben bei gelegentlichen Einsätzen seit der Einführung dieses Modells ja bereits bewiesen, welche Spitzen-Plazierungen damit erreicht werden können. Das Ziel: „Platz 2 hinter meinem Teamkollegen Willi Rabl, das wäre ein toller Saison-Abschluß und würde uns gleich den nötigen Impetus für 2008 geben. Ich sehe VW nämlich auch ohne Kit-Cars keinesfalls in der Defensive. Der Golf V TDI ist mindestens so konkurrenzfähig wie andere Marken in der Dieselklasse und wer weiß: Vielleicht erlebt die Diesel-Klasse ohne Kit-Cars sogar einen Aufschwung, weil sich wieder mehr Teams Chancen ausrechnen. Mit den Kit-Cars war VW während der vergangenen 10 Jahre beinahe unschlagbar.“

Willi Rabl jun., der nach dieser hervorragenden Saison mit seinen Sponsoren bereits einig ist und ein weiteres Jahr im VW-Team bleiben wird, ist auf den Diesel-Sieg angesetzt. Er pilotiert noch einmal sein bewährtes Kit-Car, das ihn 2007 zu zwei Siegen geführt hat.

Das sechste Auto am Start ist ein weiterer VW Golf V TDI mit Lokalmatador Bernhard Kloiber, der bereits 2006 als Gaststarter Mitglied des VW Austria-Rallye-Teams bei seiner Heimrallye war.

Insgesamt stehen 17 Sonderprüfungen über 181 km auf dem Programm. Der Start erfolgt am Freitag, 9.11.2007, um 12 Uhr in Horn, das erste Team wird am Samstag, 10.11.2007, um 19 Uhr im Ziel in Gars am Kamp erwartet.

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