BP Nr2
19. November 2007
cb

VW Teams mit guten Ergebnissen

Andi Waldherr ist immer für Top-Plätze gut.

Verantwortlich dafür waren die VW-Teams um Ing.Peter Gruber und Andreas Waldherr mit Schirmherr Dr. Helmut Czekal. Ihrem Organisationstalent, dem finanziellem Einsatz von Porsche Austria und allen unterstützenden Firmen ist es zu verdanken, daß die Fans bei jeder Veranstaltung auf ihre Rechnung kamen und bei allen möglichen Wetterverhältnissen abwechslungsreichen Rallyesport genießen konnten. Wie gesagt: Rallyesport und nicht Markenpokal.

Dabei machte man es sich bei Volkswagen gar nicht einfach, wurde doch gleich auf drei Hochzeiten getanzt. Neben der Benzinfront konzentrierte man sich natürlich auch traditionell auf die Dieselklasse und die zukunftsträchtige Erdgas-Technologie. Dies in zwei Ebenen. Zum einen in Form von arrivierten Fahrerteams zum anderen wurde bei VW auch dem Nachwuchs seine Chance gegeben.

Bei den Benzinmotoren (Waldherr/Rosenberger) wurde das Saisonziel, zumindest einen Meisterschaftslauf zu gewinnen, nicht erreicht. Dafür ausschließlich das überaus schlechte Wetter gerade bei jenen Läufen, wo man sich die größten Chancen ausgerechnet hatte, verantwortlich zu machen, wäre zu billig, hat aber andererseits auch durchaus seine Berechtigung, wenn man ohne markenbezogene Brille zurück blickt. Auf der Haben-Seite stehen allerdings 15 Sonderprüfungs-Bestzeiten, je ein zweiter und dritter, zwei vierte sowie je drei fünfte und sechste Plätze im Gesamtklassement. Andreas Waldherr sorgte dann bei den letzten beiden Läufen noch für einen Höhepunkt der besonderen Art: Als erster Pilot stand er bei einer österreichischen Rallye mit einem neuen Super 2000-Boliden, einem VW Polo (nicht gerade vom Volkswagen-Montageband der Serienfahrzeuge) am Start. Natürlich waren Erwartungen, daß man damit sofort Gesamtsiege einfahren müsse, fern der Realität. Als Fronttrieb-Spezialist einerseits mußte sich Waldherr erst einmal nach und nach an das Allrad-Fahrzeug gewöhnen, andererseits war das Wetter bei beiden Gelegenheiten nicht danach, sich mit einem völlig neuen Fahrzeug zu Heldentaten aufzuschwingen und womöglich glorreich durch einen Ausritt unterzugehen, sprich auszufallen.
Kris Rosenberger schließlich hätte beim Saison-Finale ebenfalls erstmals einen VW Polo S2000 einsetzen sollen, wurde daran jedoch von einer bei der Ostarrichi-Rallye erlittenen Verletzung gehindert. Aufgeschoben ist jedoch nicht aufgehoben: Für den Jänner 2008 ist alles fixiert. „Wie gesagt: Es wird heiß und bärenstark“ , so Kris Rosenberger.

Die Diesel-Saison nahm in dieser Saison einen ganz seltsamen Verlauf. An deren Ende stand der Meistertitel einer Marke aus der VW-Gruppe, während für das VW Austria-Rallye-Team „nur“ die Plätze drei, vier und sechs blieben. Dies trotz fünf Siegen in acht Läufen, dazu zwei zweiten und drei dritten Plätzen. Michael Kogler gewann in allen Rallyes, in denen er auch das Ziel erreichte, war aber durch mehrere Ausfälle schon frühzeitig aus dem Rennen. Willi Rabl jun. hingegen überzeugte vor allem ab der Mitte der Saison, übertraf mit zwei Siegen deutlich die Erwartungen, die man in ihn vor dem Umstieg auf das Golf Kit-Car gesetzt hatte. Mit Platz 3 in der Meisterschaft ist er der führende VW-Pilot der Saison bei den Dieseln.

Bleibt die Erdgas-Technologie. Hannes Danzinger war – was die Anzahl der gefahrenen Rallyes betrifft – in dieser Saison der fleißigste Pilot im Rahmen des VW Austria-Rallye-Teams. Der Wert seiner Entwicklungsarbeit, gemeinsam mit seinem Hauptsponsor „Wien-Energie“ im Erdgas betriebenen VW Golf IV Kit-Car ist in Worten gar nicht auszudrücken. Zwar unterlief auch ihm einmal ein fahrtechnisches Hoppala, aber insgesamt konnte er beweisen, daß er nicht nur zu den besten Piloten Österreichs zählt, sondern Erdgas-Autos von VW auch jederzeit für Top-6-Plätze in Meisterschaftsläufen gut sind. Nicht unerwähnt bleiben darf in diesem Zusammenhang auch Martin Ertl, der sich im Laufe der Saison so gut auf Danzingers Vorjahrsauto einschießen konnte, daß er vor allem im Herbst mit dem VW Golf GTI CNG starke Leistungen zeigte.

Ausblick auf 2008: In der Benzinsparte wird VW auf zwei Polo S2000 für Andi Waldherr und Kris Rosenberger setzen. Im Diesel-Bereich ist das Ende der Laufzeit für die legendären Kit-Cars gekommen. Beide Fahrzeuge werden nur noch in der ungarischen Meisterschaft fahren. In Österreich werden VW Golf der Baureihe V eingesetzt. Während Michael Kogler das Team auf eigenen Wunsch verläßt, um sich einem Allrad-Projekt zu widmen, bleibt Willi Rabl jun. ebenso im Team wie Hannes Danzinger. Weitere Personal-Entscheidungen sind noch nicht getroffen. Das Erdgas-Projekt wird selbstverständlich verstärkt fortgesetzt, mit „Wien-Energie“ am Ball.

Abschließend in Kurzform ein Blick auf die VW-Teams:

Andreas Waldherr – der Umsteiger
Er galt bisher als der ungekrönte Asphalt-König in der Meisterschaft und unterstrich das auch in der abgelaufenen Saison mit eine Serie von Spitzenplazierungen. Nun ist es soweit, dass er zeigen kann auch ein Allrounder zu werden. Mit Vierrad-Antrieb.

Kris Rosenberger – der Sir
2008 sollten sein Rippenkostüm halten. War es 2006 ein Motocross-Unfall bei dem er einige Rippen beleidigte, so war es 2007 (ebenfalls im Herbst) sein Golf Kit-Car, das mit ihm in eine Hausmauer fuhr und ihm wiederum eine Rippenfraktur besorgte. Nun scheint es genug zu sein. Für 2008 ist viel geplant. Der VW Polo S2000 wartet, seine neue Aufgabe ebenso. Kris Rosenberger: „Habe mich noch selten so auf eine Saison gefreut. Im Jänner geht’s los.“

Michael Kogler – der Aussteiger
Mit Ende der Saison endet die dreijährige Karriere des talentierten Melkers im Team. Er sucht neue Herausforderungen mit einem Allrad-Fahrzeug. Seine Motorsport-Kinderstube hat er bestens absolviert.

Willi Rabl jun. – der Aufsteiger
Hand auf’s Herz. Niemand in der Branche hatte Willi vor Saisonbeginn zugetraut, in die Diesel-Meisterschaft eine entscheidende Rolle zu spielen, von Siegen gar nicht zu reden. Die erste Rallye schien dies zu bestätigen, aber dann ging’s los. Mit zwei Siegen hatte er bis in den Herbst sogar die Chance, um den Titel mit zu kämpfen. Am Ende gab’s Platz 3 in der Meisterschaft. Gratulation Mr. Rabl!

Hannes Danzinger – der Fleißige
11 Einsätze ist er in der Saison 2007 gefahren. Zu seinem Fleiß kommt die andauernde Entwicklungsarbeit in Zusammenhang mit seinem Golf Kit-Car und dem Erdgas-Projekt.

Martin Ertl – der Heimkehrer
Nach längerer schöpferischer Pause benötigte der Aspanger zwar bis in den Sommer, um sich wieder ans schnelle Autofahren zu gewöhnen. Doch dann war er flott unterwegs. Sein CNG Golf GTI hat ihn zusätzlich beflügelt.

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