BP Nr2

Triestingtal-Rallye: Fulminantes Volvo-Debüt von Klotz/Eichhorner!

Die Tiroler Michael Klotz und Christoph Eichhorner hatten bei ihrem ersten Start mit dem Volvo 940 eine auffallend glückliche Hand, auf den Schotterprüfungen der Triestingtal-Rallye waren sie unter den Original-Volvos meist die schnellsten österreichischen Teilnehmer. Einen kleinen Schönheitsfehler hatte die Sache trotzdem...




Die gute Nachricht gleich vorweg: Michael Klotz und Christoph Eichhorner sind bei ihrer ersten Rallye mit dem Volvo 940 hervorragend mit ihrem neuen Fahrzeug klargekommen, sie haben sehenswert gekämpft, die gezeigte Schnelligkeit verspricht eine gute Zukunft mit diesem Auto. Lediglich am Endergebnis zeigt sich eine gewisse Unschärfe, der Verlauf der Rallye an sich stimmt jedoch sehr zuversichtlich.

Und genau darauf kommt es an, wenn man, so wie hier, ein ungewöhnliches Auto, ja sogar ein ungewöhnliches Projekt auf seine Praxistauglichkeit überprüfen will. Michael Klotz hatte seine anfänglichen Vorurteile gegenüber diesem Auto – zu groß, zu unhandlich, zu schwerfällig – spätestens nach den ersten gefahrenen Rallyekilometern vollständig vergessen. Zuvor war er schon von erfahrenen VOC-Spezialisten "bekehrt" worden, sonst wäre ihm das Auto gar nicht erst ins Haus gekommen. Die Probe auf‘s Exempel hat endgültig alle Zweifel daran aus dem Weg geräumt, daß diese Wahl wohl doch eine ganz gute gewesen ist.

Auch Michael Klotz selbst lieferte eine ganz positive Überraschung, nämlich in der auffallend selbstverständlichen Art, wie er auf Anhieb den Anschluß an die Schnellsten in der Volvo-Wertung finden konnte, und das sind hier eindeutig die Gäste aus Deutschland. An einen Jochen Walther, um einen gültigen Maßstab zu nennen, ist unter normalen Umständen natürlich nicht heranzukommen, aber daß Siegfried Mayr, der doch um einiges mehr Erfahrungen mit diesen Autos hat, zeitenmäßig in Michael Klotz einen harten Konkurrenten gefunden hat, kam doch unerwartet. Mayr war immerhin in Deutschland in der Vorjahres-Saison einer der erfolgreichsten Volvo Original Cup-Teilnehmer.

Man kann zudem mehr als berechtigt davon ausgehen, daß Michael Klotz seine Performance mit dem mächtigen Boliden noch deutlich steigern wird können, denn bei diesem Auto zählt vor allem in der Anfangsphase jeder Kilometer Erfahrung. Ein guter Auftritt war seine Leistung bereits jetzt, der Zeitenvergleich macht den Betrachter sicher.

Und er birgt interessante Details. Erste Prüfung: Während Jochen Walther und Jacqueline Lehmann mit ihrem Volvo 242 wie erwartet dominieren, können Michael Klotz und Christoph Eichhorner sich als zweitschnellstes Volvo-Team vor Siegfried Mayr/Peter Knöbl in Szene setzen. Genauso lautet die Reihung der drei schnellsten Volvos auf SP 2. Auf SP 3, wo Jochen Walther offensichtlich Schwierigkeiten hatte, hätte Michael Klotz beinahe die schnellste Zeit unter den Volvos hingelegt, aber hier war Mayr schneller. Dafür durfte das Team aus Tirol sich darüber freuen, in der Zwischenwertung bei den Volvos das Feld anzuführen. Und das wenigstens bis zur nächsten Prüfung, denn dort hatte sich Jochen Walther wieder erholt und seine Führung unter den Volvos wieder hergestellt. Spannend blieb kurze Zeit das Duell mit Siegfried Mayr, das zugunsten des Deutschen ausgegangen war, etwas später, auf der ersten Nachmittagsprüfung "Kremesberg" I, hatte sich auch Andreas Schögler mit seinem Volvo 244 im Klassement vor Michael Klotz einreihen können. Beim darauffolgenden ersten Durchlauf der SP "Haidlhof" schließlich kam es zum großen Desaster, als Michael Klotz in einem Wald vom rechten Weg abgekommen war und sieben Minuten brauchte, um dorthin wieder zurückzufinden: Das Auto war auf der Bodenplatte aufgesessen und mußte mit Zuschauerhilfe geschoben werden – zumindest so weit, bis die Antriebsräder nicht mehr in der Luft hingen. Der Rest der Rallye war mehr eine Übungsfahrt, bei der man durchaus an die Zeiten des Vormittags anschließen konnte, auch konnten die Volvos von Markus Stachl und Georg Gschwandner im Klassement überholt werden, aber das Plansoll, bestes österreichisches Volvo-Team zu werden, wurde verfehlt. Natürlich einzig und allein wegen des Ausrittes, denn technisch machte das Auto trotz der harten Anforderungen an das Material keinerlei Schwierigkeiten, sieht man von einem mehrmals kaputtgegangenen Auspuff ab.

Es herrschte zwar leichter Frust über den verloren gegangenen Plazierungserfolg, doch in Sachen Schnelligkeit haben Michael Klotz und Christoph Eichhorner ausgesprochen souverän ihren Mann gestellt. Dies ist natürlich auch ein Verdienst der guten Technik des Ex-Prillwitz-Autos, aber es hat auch die fahrerische Leistung mehr als gestimmt. Hinsichtlich des Spaßfaktors entspricht der Volvo nach Meinung des Fahrers dem früher benützten Skoda Favorit, aufgrund des Kostenfaktors wäre nunmehr der Volvo eindeutig vorzuziehen. Wie einige andere Volvo-Teilnehmer, findet auch Michael Klotz, daß das Auto wesentlich agiler sei, als es von außen aussieht, dank des Heckantriebs würde es sich auch durch enge Kurven leicht dirigieren lassen.

Alles in allem war es somit doch eine sehr gelungene Rallye.

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