BP Nr2
23. April 2006
cb

Triestingtal Rallye: Wittmann gewinnt vor Saibel und Riecia.

10.000 BEGEISTERTE FANS SEHEN FEINSTE SCHOTTER-ACTION: FRANZ WITTMANN JUNIOR TRIUMPHIERT IM TRIESTINGTAL.





Es war ein Rallye-Frühlingsfest: 10.000 Zuschauer pilgerten bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen ins Triestingtal, um gemeinsam mit den 59 Startern den Auftakt der Austrian Rallye Challenge zu feiern. Und die einmaligen Schotter-Prüfungen zwischen Berndorf, Weissenbach und Furth an der Triesting boten dafür genau den richtigen Rahmen! Am Ende durfte ein junger Pilot seinen ersten Gesamtsieg bei einer Rallye feiern: Franz Wittmann junior gewann mit Freundin Stephanie Hoschek am "heißen Sitz" - dieses Mal ausnahmsweise im Gruppe-N-Mitsubishi - in beeindruckender Manier mit 34,7 Sekunden Vorsprung auf Markenkollegen Mario Saibel, der zur Abwechslung wieder einmal auf seinen früheren Stamm-Co Mario Süss vertraute und bei der erst zweiten Schotter-Rallye seiner Karriere ebenfalls eine super Leistung abliefern konnte. Michal Riecica/Ladislav Kriz aus der Slowakei belegten mit ihrem Subaru Impreza den dritten Rang.

Franz Wittmann jun. war klarerweise überglücklich: "Mir geht's einfach nur gut! Wir hatten eine problemlose Rallye, endlich wieder einmal. Das hat enorm viel Spaß gemacht. Bedanken muß ich mich beim Team, aber vor allem bei der Stephanie, die eine super Leistung gebracht hat - ich hab' fast keinen Unterschied zum Klaus (Wicha, Anm.) gemerkt! Ach ja, eines noch: Dieses Land braucht einfach mehr Schotter-Rallyes dieser Qualität!

Als geradezu sensationell darf man das Abschneiden der Viertplatzierten bewerten: Der Amstettener Wolfgang Schmollngruber und seine neue Beifahrerin Karin Punz pilotierten den Mazda 323 GT-R trotz zahlloser Probleme auf Gesamtrang vier, mit seiner spektakulären und dennoch linientreuen Fahrweise begeisterte Schmollngruber die Fans - da er heuer in der Austrian Rallye Challenge startet, darf man ihn nach dieser Vorstellung durchaus als einen der klaren Favoriten auf den Titel handeln.

WM-Starter Aaron Burkart, mit seinem spektakulären Citroen C2 Super1600 in Sachen einmalige Soundkulisse erfolgreich, war nach einer anfänglichen Eingewöhnungsphase - es war das erste "Kennenlernen" seines Autos auf Schotter - flott unterwegs, kämpfte sich durchs Feld nach vor und wurde am Ende Fünfter. "Es war für mich ein tolles Erlebnis, einmal eine Rallye mit der Startnummer 1 zu eröffnen. Außerdem war das sehr lehrreich: Früher habe ich die Piloten, die sich bei Schotter-Rallyes über die niederen Startnummern beklagten, immer belächelt. Jetzt weiß ich, wie rutschig es wirklich ist… Im Hinblick auf die WM-Einsätze war die Triestingtal-Rallye außerdem ein perfekter Test - wir konnten alles Mögliche unter Rennbedingungen ausprobieren, das hilft uns sicher weiter. Außerdem freut mich das Ergebnis, Platz fünf ist super!"



Dahinter kamen zwei weitere Sensations-Teams ins Ziel. Da wäre zum einen der Volvo 240 mit Jochen Walther/Jaqueline Lehmann: Rang sechs im Endklassement ist für den weitgehend serienmäßigen Schweden-Panzer ein nahezu unglaubliches Resultat. Und dass Rudi Macht (mit Co Kevin Zemanik) noch immer Gas geben kann, bewies er mit Platz sieben, der mit einem VW Polo der Klasse N2 erzielt werden konnte! Komplettiert wurden die Top-Ten von den Duos Alexander Mayer/Jutta Brugger (Mazda 323 4WD, Hubert Kapeller/Konrad Ebner (Audi S2 Coupé) sowie der kroatischen Paarung Hrvoje Perharic/Mladen Butorac (Subaru Impreza).

Einige Piloten gingen leider gar nicht erst an den Start, Johann Holzmüller oder Mario Hell waren die prominentesten "Nicht-Starter". Und wie jedes Jahr gab es auch heuer wieder zahlreiche Ausfälle, der wichtigste der Rallye war sicher jener des Italieners Antonio Marchioro, der seinen Mitsubishi Evo VII nach SP 7 mit Technik-Problemen an aussichtsreicher zweiter Position abstellen mußte - er war der Einzige, der bis dahin das hohe Tempo von Wittmann mitgehen konnte und nur wenige Sekunden zurück lag.

Nach einigen weiteren namhaften Ausfällen am Vormittag (Eddy Schlager auf SP 1 mit Getriebeschaden, Wolfgang Franek auf SP 3, Stefan Reininger und Johannes Simmer auf SP 4, Josef Schrott auf SP 6, Willi Polesznig vor SP 7) erwischte es am Nachmittag dann leider auch den prominentesten "Quertreiber", den Badener Andreas Hulak, der mit seinem Ford Escort RS 2000 bis zu diesem Zeitpunkt eine großartige Show geboten hatte.

ENDERGEBNIS NACH SP 13

1. WITTMAN Franz jun./HOSCHEK Stephanie, Mitsubishi Evo VI 01:19:08.7 Std.
2. SAIBEL Mario/SÜSS Mario + 00:34.7 Sek.
3. RIECICA Michal/KRIZ Ladislav, Subaru Impreza + 04:44.2 Min.
4. SCHMOLLNGRUBER Wolfgang/PUNZ Karin, Mazda 323 GT-R + 04:49.3
5. BURKART Aaron/KÖLBACH Michael, Citroen C2 S1600 + 05:29.9
6. WALTHER Jochen/LEHMANN Jaqueline, Volvo 242 + 10:56.1
7. MACHT Rudolf/ZEMANIK Kevin, VW Polo Gti + 11:50.9
8. MAYER Alexander/BRUGGER Jutta, Mazda 323 4WD + 11:51.8
9. KAPELLER Hubert/EBNER Konrad, Audi S2 Coupé + 12:04.8
10. PERHARIC Hrvoje/BUTORAC Mladen, Subaru Impreza + 12:12.1

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