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Triestingtal-Rallye: Jochen Walther kehrt zurück

Nach seiner beeindruckenden Vorstellung im Vorjahr mit dem Volvo 744 wird Jochen Walther am 22. April erneut bei der Triestingtal-Rallye antreten, diesmal mit Jacqueline Lehmann als Beifahrerin und einem Volvo 242 als Fahrzeug. Der Chef des deutschen Volvo Original Cups gilt als erster Favorit im Rodeo der Volvo-Saurier.




Größe ist das auffallendste Merkmal bei den Rallyewagen von Jochen Walther aus Rostock, der abwechselnd mit einem 200er- oder 700er-Volvo Staub oder Schlamm hochwirbelt, je nach Wetterlage. Und daß er so etwas wie einen Meister auf seinem Gebiet verkörpert, erkennt auch jeder sofort, der ihn fahren sieht. Da sitzt jede Bewegung, die Drifts wirken flüssig und elegant, sodaß der Kontrast zu der an sich völlig unsportlichen Optik des Wagens paradox erscheint. Jochen Walther überzeugt aber nicht nur mit seinem Fahrkönnen, er ist auch Administrator des deutschen Volvo Original Cups und trägt die Philosophie des Cups persönlich mit. Jochen Walther ist in jeder Hinsicht das geistige Oberhaupt der deutschen Volvo-Rallye-Clique. Wenig Geld einsetzen und trotzdem viel Spaß beim Rallyefahren haben, technisch auf der bodenständigen und sicheren Seite bleiben und trotzdem spektakulär wie die Stars auftreten: Eine Botschaft, die überzeugt.

Und überzeugender hätte man diese Botschaft gar nicht überbringen können, als dies Jochen Walther im vergangenen Jahr bei seinem ersten Gaststart bei der Triestingtal-Rallye getan hat: So gestaunt wie hier hat das österreichische Rallye-Publikum schon lange nicht mehr, als Jochen Walther mit dem Volvo 744 plötzlich mit Thomas Steinmayer im Suzuki um die Position des besten Nicht-Allrad-Fahrers gebuhlt hatte. Und das war durchaus ein ernsthafter Fight, ungeachtet der Ungleichheit der Fahrzeuge. Eine lädierte Hinterachse verhinderte zum Schluß noch einen möglichen 9. Gesamtrang, aber auch der 12. Platz, der es letztendlich wurde, stand weit über den Erwartungen bei diesem Teilnehmerfahrzeug. Auch in der Optik war es ein ungemein beeindruckender Auftritt, ohne einem Drift wie in alten Rallye-Zeiten kam dem weißen Volvo keine Kurve davon.

Ohne Zweifel war die Triestingtal-Rallye mit ihrem groben Schotter wie geschaffen für dieses Auto – oder das Auto ideal geschaffen für diese Rallye. Lediglich die Hinterachse des robusten Wagens hätte noch ein wenig stabiler sein können, jedenfalls dann, wenn Jochen Walther damit fährt. Einen etwas zahmeren Fahrer hätte sie sicher verkraftet. So oder so, Jochen fand Gefallen an dieser Rallye, sodaß er nun wiederkommen und erneut an den Start gehen will, worüber sich sicher nicht nur die Gastgeber der Rallye-Gemeinschaft Triestingtal freuen werden. War es im Vorjahr Uwe Kunze, der den Streckenschrieb gekonnt verwaltete, so übernimmt diese Aufgabe heuer Jacqueline Lehmann. Auch beim Fahrzeug gibt es eine Änderung, diesmal soll der Volvo 242 auf seine Schlagfestigkeit geprüft werden, und man kann schon annehmen, daß der deutsche Volvo-Boss auch mit diesem Auto alle Register in Sachen Fahrkunst ziehen wird. Vielleicht kriegt er ja diesmal auch den Hulak, die absolute Galionsfigur unter den österreichischen Escort-Recken, das wäre ein echtes Prestigeduell und zusätzliche Werbung für den Volvo Original Cup. Aber eigentlich kann jetzt schon niemand mehr sagen, die Volvos wären in Sachen Speed eine schwache Nummer, nach der sagenhaften Attacke gegen Thomas Steinmayer im vergangenen Jahr.

Man kann sich auf jeden Fall darauf einstellen, daß die außergewöhnliche Erlebnisqualität der Triestingtal-Rallye und die Volvo-Show von Jochen Walther einander kongenial ergänzen werden. Daß ihm ein anderer Volvo-Fahrer speedmäßig gefährlich werden könnte, damit rechnet niemand, es ist einfach kein anderer Fahrer, der heuer im Triestingtal an den Start geht, so gut mit diesem Auto "verwachsen". Man sollte ihm diesen Erfolg gönnen, immerhin hat er entscheidend mitgeholfen, den Volvo Original Cup auch in Österreich schrittweise zu etablieren und damit dem Breiten-Motorsport eine wertvolle neue Perspektive zu eröffnen. Und: Er zeigt, was mit diesen Autos wettbewerbstechnisch alles möglich ist.

Es lebe der Sport!

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