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Triestingtal-Rallye: Eddy Schlager kehrt zurück

Bei der Triestingtal-Rallye wird Eddy Schlager, der in Tschechien erfolgreich als Unternehmer tätig ist, nicht nur seine alte Heimat besuchen, er will auch ins Lenkrad greifen. Mit einem ehemaligen Zellhofer-Mitsubishi will er an einige erfolgreiche Vorstellungen vergangener Tage anschließen, im Vordergrund soll aber der Spaß stehen.




Es darf als eine Ehre der besonderen Art bezeichnet werden, wenn Peter Müller, Mitgründer der Rallye-Gemeinschaft Triestingtal, jemanden persönlich einlädt, bei seiner Rallye mitzufahren. Eddy Schlager ist einer, dem diese Ehre zuteil geworden ist, und es ist fraglos eine gebührende Ehre. Vor zwei Jahrzehnten gehörte der Wahl-Tscheche zu den aufstrebenden Größen im österreichischen Rallyesport, er erlitt jedoch wie viele andere das Schicksal, daß er seine Rallye-Karriere infolge Geldmangels frühzeitig abbrechen mußte. Inzwischen hat er seine Sport-Aktivitäten wieder sporadisch aufgenommen, dank einiger tschechischer Freunde, die ihn unterstützen. Eddy Schlager beweist dabei vor allem in der tschechischen Rallye Super Serie wie in früheren Zeiten seine Schnelligkeit, auch wenn er in der letzten Zeit einiges "technisch schlampiges" Pech hatte. Eddy ist zuversichtlich, die Fehlerquellen mit Hilfe einiger erfahrener Mechaniker beseitigen zu können, es sollte bald zu guten Ergebnissen kommen. Und natürlich ist es auch für viele Rallye-Besucher und Fans von früher ein Quell der Freude, wenn sie Eddy Schlager bis zum Schluß live bei einer Rallye erleben können, das gilt als unbestritten.

Kommt dann noch so ein besonderer Moment wie die Triestingtal-Rallye, wird die Bedeutung einer professionellen Vorbereitung noch zusätzlich erhöht. Das ist keine Rallye wie jede andere, das weiß jeder Teilnehmer. Für Eddy Schlager hat das Mega-Schotter-Event auch eine große persönliche Bedeutung: Es ist seine erste österreichische Rallye seit der Semperit-Rallye vor über zwölf Jahren. Er macht sozusagen dort weiter, wo er im November 1993 aufgehört hat, denn damals wurde er durch einen Schaden an seinem Audi S2 aus dem schönsten Driftvergnügen herausgerissen, wie es nur der Schotter der Litschauer Wälder und ein paar andere aktuelle Rallye-Strecken bieten können. Es gilt, Versäumtes nachzuholen, die Triestingtal-Rallye sollte bestens dafür geschaffen sein, einen nahtlosen Anschluß herzustellen. Die mehr als zwölf Jahre, die hier dazwischen liegen, sollten da gar nicht auffallen.

Eddy Schlager, der wieder mit Richard Wächter auf die wilde Sekundenjagd gehen wird, sieht der Triestingtal-Rallye selbst mit großer Spannung entgegen. Als echte Sportsmänner wollen sie mit einem guten Ergebnis überzeugen, was aber – und das ist kein Widerspruch – einigen Respekt vor den Gegnern mit einschließt. Grundsätzlich wäre der Mitsubishi Lancer Evo VI hier ein Gesamtsieger-Auto, gleichgültig ob als Gruppe A oder N, aber es haben sich auch einige andere Fahrer mit einem Auto aus diesem Typen-Stammbaum bewaffnet, und die wissen ganz genau, worauf es ankommt: Franz Wittmann Junior, Johann Holzmüller, Mario Hell, Michal Riecica, Mario Saibel, Claudio de Negri, Johann Grabner und auch Mazda-Spezialist Wolfgang Schmollngruber gelten als erste Anwärter für einen Platz unter den ersten Fünf, wo auch Eddy Schlager und Richard Wächter gerne hin möchten. Und als eingespieltes Team werden sie auch jede Chance wahrnehmen, die ihnen ein gutes Abschneiden ermöglichen könnte. Fact ist auch, daß das eingesetzte Auto schon einem anderen Großen des österreichischen Rallyesports wertvolle Dienste erwiesen hat: Martin Zellhofer gewann damit erst vor Kurzem die Gruppe N-Meisterschaft.

Vor allem aber soll bei diesem Gaststart der Spaß und das Fahrerlebnis im Vordergrund stehen, und Erlebnisse bietet die Triestingtal-Rallye fraglos eine Menge. Aber auch aus Sicht der Zuseher könnte die Teilnahme von Eddy Schlager und Richard Wächter bei der Triestingtal-Rallye eine wertvolle Bereicherung sein. Das Gefühl für das Auto und das Tempo ist noch immer da, die Liebe zum Sport ebenfalls, an Motivation fehlt es in keinster Weise. Spielt die Technik mit, könnte es für das Team des MSC Gamma Racing eine sehr gute Rallye werden. Aber davon sollte man bei einem Auto mit einem so erfolgreichen Vorleben eigentlich ausgehen können.

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