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Christof Klausner - Wenig PS, viel Herz
Er war die große Sensation der IQ-Jännerrallye, wo er mit seinem bloß 136 PS starken Audi Coupé Quattro, das bis auf die Sicherheitseinrichtungen und einige Zusatzinstrumente der Straßenausführung entspricht, bis auf den 20. Platz vorfuhr.
Mit Startnummer 102 als Letzter gestartet, rollte er das Feld mit einem zielsicheren Jagdinstinkt, der an Stig Blomqvist erinnerte, klassisch von hinten auf. Daß er dabei nicht nur spektakulär, sondern auch souverän wirkte, unterstreicht zusätzlich sein fahrerisches Format. Rechnet man die ausländischen Teilnehmer weg, wäre er sogar auf Platz 10 gewesen! Dabei war er noch nie vorher eine Rallye gefahren...
Auffallend im positiven Sinn ist auch, daß viele der zahlreichen Rallye-Besucher ein Auge auf den Klausner-Audi geworfen hatten, auch schon am ersten Tag, als er am Schluß jeder SP starten mußte und laufend auf seinem Vordermann aufgelaufen war. Dies zeigt einmal mehr, daß es nicht nur auf viele PS ankommen muß, um die Menschen zu begeistern. Vor allem, wenn solche Verhältnisse herrschen wie bei der IQ-Jännerrallye: Schnee und Eis auf den Fahrbahnen sorgten nicht nur für herzerfrischende Drifts, sondern auch für mehr Ausgeglichenheit unter den Wagen. Überdies erinnerte nicht nur der Fahrstil Klausners an Franz Wittmanns großen Premieren-Sieg mit dem Urquattro, auch die Lackierung des Audi Coupés, die ganz dem Original aus dem Audi-Werk nachempfunden ist, tat es.
Seit diesem starken Einstand sind Christof Klausner und sein Entdecker Christian Berger, der den Copiloten-Posten übernommen hat und auch sonst großen Anteil am Erfolg hat, aus Zeit- und Budgetgründen bei keiner Rallye mehr zu sehen gewesen. Lediglich Drift 4 Kids, das kombinierte Demonstrations- und Show-Programm auf der Welser Trabrennbahn, das vornehmlich karitativen Zwecken dienen sollte, wurde genützt, um den Grenzbereich wieder ein bißl zu erforschen - und um anderen zu helfen. Jetzt aber wollen Christof Klausner und Christian Berger wieder bei einer Veranstaltung antreten, wo es auf schnelle Zeiten geht, die Dunlop-Rallye in ihrer angestammten Region Pyhrn-Eisenwurzen ist da im wahrsten Sinn des Wortes naheliegend. Hier wird es zwar nicht so leicht möglich sein, so hemmungslos Rodeo mit den Großen zu spielen wie bei der IQ-Jännerrallye, weil hier wie bei den meisten Rallyes unseres Landes zu fast hundert Prozent auf Asphalt gefahren wird und die Winter-Saison längst vorüber ist, Christof Klausner will sich aber auch hier trotz der stark unterlegenen PS-Leistung seines Wagens beweisen. Bei entsprechender Unterstützung würde er auch gerne eine Schotterrallye in Angriff nehmen - da geht es dann wieder richtig zur Sache!
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