25. Oktober 2005
toni
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OMV-Waldviertel-Rallye: Die große Unbekannte
Für viele Teilnehmer der OMV-Waldviertel-Rallye gibt's vor dem Start das große Rätselraten, denn nur wenige sind schon reine Schotter-Rallyes gefahren und so birgt der erste Tag des Saison-Abschlusses der Österr. Rallye-Staatsmeisterschaft auch für das VW-Rallye-Team Austria einige Unbekannte.
Andreas Waldherr und Richard Jeitler haben zwar schon einmal eine Schotterrallye absolviert, allerdings unter ganz anderen Voraussetzungen: Damals fuhr der jetzige Co und der Fahrer las vor. So geschehen beim Harrach-Rallye-Sprint 2003, natürlich in einem VW Golf IV TDI, wo man auch das Ziel auf einem durchaus achtbaren Platz erreichte.
"Mir ist vollkommen klar, daß ich am ersten Tag wenig Chance haben werde, die besten Gruppe A- und Gruppe N-Autos zu fordern. Nicht einmal unter den günstigsten Umständen. Da bei meinem VW Golf IV Kit-Car nur die Vorderräder angetrieben sind, kann ich auf den reinen Schotter-Prüfungen im Langauer Forst nicht ernsthaft mithalten. Wenn wir da den einen oder anderen Meisterschaftspunkt mit nach Hause nehmen, bin ich schon glücklich."
Anders sieht's am Samstag aus: Hier stehen überwiegend Asphalt-Kilometer auf dem Programm und da bei der OMV-Waldviertel-Rallye beide Etappen getrennt für die Meisterschaft gewertet werden, wird das VW-Team hier den großen Angriff lancieren.
"Der Schotter-Anteil am Samstag schreckt mich nicht so sehr. Der war in Admont auch nicht größer und dort konnten wir ganz hervorragend um einen Stockerlplatz mitkämpfen. Ganz habe ich den Kampf um Platz 3 in der Gruppe A-Meisterschaft noch nicht aufgegeben. Zwar ist Krisztian Hideg als ungarischer Schotter-Spezialist sicher leichter Favorit, aber sein Mitsubishi war in letzter Zeit ganz im Gegensatz zu meinem Golf nicht unbedingt sonderlich zuverlässig. Das ist meine Chance und ich werde versuchen, sie zu nützen."
Für Hannes Danzinger geht's ganz klar um die Diesel-Meisterschaft und nicht um einen guten Platz im Gesamtklassement, schon gar nicht am Schotter-Freitag.
"Ich habe zwar schon eine Schotter-Rallye absolviert, aber das ist eigentlich gar nicht mehr wahr: Es war beim Rallye-Sprint 2000 in einem Ford Ka, meine allererste Rallye überhaupt mit L17-Führerschein. Eigentlich hat es dort ganz gut geklappt, deshalb lasse ich mich vom Langauer Forst und dessen Schotter nicht einschüchtern. Wichtig wird sein, mein VW Golf IV TDI Kit-Car gut über den Tag zu bringen, wenn irgend möglich auf dem 1. Platz der Diesel-Wertung. Dazu wünsche ich mir natürlich schönes Herbstwetter. Schlamm und Regen würde dem Auto wegen der breiten Reifen gar nicht guttun und unsere technische Überlegenheit nicht wirklich zur Geltung bringen. Und der Samstag ist sowieso unseres. Da sollte mich unter normalen Umständen niemand schlagen können."
Bei eventueller Punktegleichheit mit dem härtesten Konkurrenten Michael Böhm würde Danzinger übrigens aufgrund der größeren Anzahl an Siegen Meister werden. Dazu bleibt ja die Tatsache, daß Böhm überhaupt noch keine Schotter-Rallye absolviert hat.
Das zweite VW Golf IV TDI Kit-Car wird wie schon bei BP ultimate-Rallye vom Oberösterreicher Seppi Stigler pilotiert. Für ihn sind reine Schotter-Prüfungen völliges Neuland, sieht man von den Show-Prüfungen in der Wiener Krieau ab. Daher ist die Spannung besonders groß:
"Neugierig bin ich schon sehr. Aber es ist mir natürlich klar, daß ich am Freitag keine brauchbare Visitenkarte abgeben werde können, außer es gelingt mir, meinem Teamkollegen Hannes Danzinger den Rücken frei zu halten. Irgendwie wäre das mein Traum für den Freitag. Am Samstag werde ich alles versuchen, Platz 2 zu holen."
Bernhard Spielbichler hat dasselbe Ziel wie schon während der ganzen Saison: Eine Zielankunft muß her. Und das ist im Waldviertel noch schwerer als zuletzt, zumal natürlich auch er über keine wirkliche Schotter-Erfahrung verfügt. Aber die Hoffnung stirbt wie immer zuletzt.
Der einzige Golf V TDI im Waldviertel wird von Willi Rabl jr. pilotiert, da Alfred Leitner angesichts der Tatsache, daß Platz 3 in der Diesel-Meisterschaft für ihn schon weitgehend feststeht, seine Saison beendet hat. Für den Niederösterreicher wäre ein Platz unter den ersten sechs in der zahlenmäßig mit elf Teams wieder stark besetzten Dieselklasse schon ein zählbarer Erfolg.
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