Startschuss zum Unternehmen Titelverteidigung
Mit hohen Erwartungen und topvorbetreitet steigt Michael Böhm am 27./28. März in die Rallye-Saison 2015 ein. Nachdem er die Jännerrallye heuer ausgelassen hat („Es ist sich zeitlich nicht ausgegangen, weil ich in Südamerika auf Urlaub war und erst unmittelbar vor der Rallye heimgekommen bin“), steht der Staatmeister der Division II bei der Rebenland-Rallye in Leutschach bereits unter Druck. Denn mit dem Steirer Daniel Wollinger und dem Ungarn Kristof Klausz haben zwei starke Konkurrenten um den 2WD-Meisterteller im Mühlviertel bereits angeschrieben. Und das in einer Saison, in der es keine Streichresultate mehr gibt. „Aber mit der neuen Regel, nach welcher der Sieger 25 Punkte und der Zweitplatzierte dann nur 18 Zähler erhält, kann man relativ schnell einiges gutmachen“, rechnet Böhm vor. Vorausgesetzt natürlich, am Ende der Rallye steht Platz eins.
„Das muss natürlich unser Ziel sein, wenn wir den Titel zum dritten Mal in Folge einfahren wollen.“ Schwer genug wird’s aber in jedem Fall. Denn mit dem Slowenen Aleks Humar (Renault Clio) steht auch der Rebenland-Sieger des letzten Jahres am Start.
Doch Böhm ist zuversichtlich: „Meine Beifahrerin Katrin Becker brennt ebenfalls schon auf den Auftakt. Sie ist ein wichtiger Bestandteil in unserem Erfolgsteam. Mit dem Suzuki Swift S1600 aus dem Hause Zellhofer Motorsport haben wir ein absolutes Siegerauto. Und letztendlich habe auch ich mich noch speziell auf den Einsatz in der Südsteiermark vorbereitet.“ Zwei Tage gastierte der 40-jährige Niederösterreicher in der Vittorio Caneva Rally School im italienischen Asiago. Kaum ein Name der renommiertesten Piloten der internationalen Rallye-Szene fehlt in der Liste dieser Institution, welche dort schon ihre Stärken weiterentwickelt haben. „Zwei Tage haben wir volles Linientraining absolviert“, ist Michael Böhm begeistert, „die Rebenland-Rallye mit ihren sehr schnellen Kurven kann ruhig kommen.“ Die Linie dort zu halten wird für den Titelträger zur großen Vorgabe. Gerade im tückischen Geschlängel durch die malerische Landschaft der Südsteiermark verlor er diese nämlich schon zwei Mal (2012 und 2014), um danach jedes Mal einem der zahlreichen kostbaren Weingärten einen unangemeldeten Besuch abzustatten. Böhm: „Zwei ärgerliche Erfahrungen, weil ich zwei Mal selber schuld war. Vor allem im Vorjahr, als ich bis zum Ausfall ganz klar geführt habe, hat das nicht nur körperlich wehgetan.“
Seelische Schmerzen plagen Michael Böhm heuer auch vor dem Startschuss im Rebenland: „Leider haben zwei langjährige Partner ihr Engagement, für das ich mich herzlich bedanken möchte, bei uns beendet. Daher ist die finanzielle Situation ein wenig angespannt. Aber ich denke positiv. Wir sind ein höchst erfolgreiches Team, das vielleicht auch für andere Investoren interessant ist. Die Tür steht jedenfalls für jedermann offen.“
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