Unverhofft kommt gar nicht oft
Österreichs treuester Peugeot-Haudegen geht 2014 erst in der zweiten Saisonhälfte an den Start: So gesehen feiert das Team von Schulz Rallye Sport heuer Neujahr im Hochsommer. „Im Frühjahr war einfach nichts dabei, was mich interessiert hat und finanziell erschwinglich war,“ rapportiert der Wiener Konstrukteur bei Außentemperaturen von mehr als 30 Grad. Und wie viele der geneigten Schulz-Fans wissen, hat er es halt mit unserem südlichen Nachbarland: Italien liegt in der Hitparade seiner Auslandseinsätze mit weitem Abstand an der Spitze.
Dieser Habitus wird natürlich auch 2014 beibehalten: Also machte man sich quasi nach dem „Einrollen in die neue Saison bei der Jacques-Lemans-Kärnten-Rallye zum Eingewöhnen auf in die Toskana – zur zum Mitropacup zählenden Rallye del Casentino.
Dort musste man ungewöhnliche Erfahrung machen: Es passierte etwas, was schon lange nicht passierte – Franz Schulz warf den knallorangen Peugeot 207 RT raus. „Es ging ganz schnell,“ erklärt Schulz seinen ersten größeren Fehler nach vielen Saisonen. „Wir kamen auf Slicks in die vierte Sonderprüfung, in der es gerade zu regnen begann. Mein Beifahrer Martin Schierl ist seit einem Jahr nicht mehr mit mir im Auto gesessen, da gab es halt leider noch gewisse Defizite im Zusammenspiel. Dann kam diese Bergab-Rechts, wo ich einfach zu schnell war. Dazu noch zu spät gebremst und schon ging es geradeaus in die Leitschiene. Mein einziger Trost: im Verlauf der Prüfung klopften sich noch zwei andere Teilnehmer links und rechts von meinem Peugeot raus, zum Glück, ohne mein Fahrzeug weiter zu beschädigen.“ Man erkennt, dass alte Sprichwörter nicht immer recht haben: Unverhofft kommt bei Schulz Rallye Sport gar nicht oft.
Zusätzliches Glück dabei: der Peugeot blieb an der Leitschiene hängen, ohne in den Wald dahinter abzustürzen. Der Schaden beschränkt sich daher auf die Fahrzeugfront links: „Das ist schnell behoben,“ so Schulz – die Mechaniker spuckten sich gleich nach der Rückkehr kräftig in die Hände.
Denn schon am 8. und 9. August steht mit der Rallye Weiz der nächste Einsatz heuer auf dem Spielplan: „Wunderschöne Rallye, 200 Kilometer Sonderprüfungen, herrliche Straßen,“ freut sich der Wiener auf diese Veranstaltung. Einziger Wermutstropfen: „Das Startgeld ist mit 750 Euro in Regionen, wo langsam der eine oder andere Privatfahrer passen wird müssen. Mal sehen, wie viele Autos wirklich über die Startrampe rollen.“ Gottfried „Godi“ Witzmann, hauptberuflich Peugeot-Mechaniker, wird – nach 2011 – wieder am heißen Sitz Platz nehmen.
Und wer fast ein halbes Jahr pausiert, der muss halt dann im Herbst kräftig Gas geben: Alpi Orientali, Rallye Liezen, Citta di Bassano stehen auf Schulz’ Wunschliste, ehe Anfang November das absolute Saisonhighlight auf dem Programm steht. Mehr dazu später.
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