BP Nr2
26. Juni 2014

Spannung im Schneebergland

Drei Duelle stehen in den drei Staatsmeisterschaftswertungen der Schneebergland-Rallye am kommenden Freitag und Samstag Mittelpunkt des Interesses der Motorsport-Begeisterten.
In der Staatsmeisterschaft für allradgetriebene Fahrzeuge (vereinfacht ausgedrückt) oder Division I treffen Raimund Baumschlager im Škoda Fabia - bislang im Schneebergland im direkten Duell noch unbesiegt - und Lokalmatador Gerwald Grössing im Ford Fiesta aufeinander. Der regierende Staatsmeister Baumschlager macht angesichts seiner klaren Führung im diesjährigen Championat auf defensiv - eine Taktik, die er in den letzten Jahren immer wieder erfolgreich angewandt hat. Er müsse nicht unbedingt gewinnen, so sein Tenor. Auch ein 2. Platz würde seine Position in der Meisterschaft durchaus stärken. Wie das in der Praxis aussieht, haben inzwischen 11 Staatsmeistertitel zur Genüge gezeigt.

Bei den Zweiradgetriebenen oder Division II steht ein teaminternes Duell im Fokus, Suzuki Swift S1600 gegen Suzuki Swift S1600, Europa- und Ex-Weltmeister Andreas Aigner gegen den regierenden Staatsmeister Michael Böhm. Sie haben richtig gelesen. Mit Verspätung, aber dank der unergründlichen Pünktlichkeit der Postzustellung findet sich mit Startnummer 6 jetzt auch Andreas Aigner in der Nennliste. Er ersetzt im Team von Ex-Staatsmeister Martin Zellhofer Hermann Neubauer, der auf dringendes Anraten seiner Ärzte nun endgültig von einem Start absieht. Seine beim Konditionstraining erlittenen Verletzungen sind leider noch längst nicht ausgeheilt. Favorit ist sicher Aigner, der ja bei drei 2WD-Einsätzen in der Staatsmeisterschaft von 2011 und ebenso vielen überlegenen Siegen gezeigt hat, dass er auch ohne Allradantrieb sehr schnelle Zeiten hinzulegen imstande ist. Womit sich natürlich automatisch die Frage einer möglichen Stallorder ergibt, denn Böhm benötigt im Duell gegen den ÖM-Führenden in seiner Klasse, Kristof Klausz aus Ungarn, natürlich jeden Punkt. Man darf jedoch darauf hoffen, dass niemand "Eingriffe von aussen" als notwendig erachten wird.

David gegen Goliath mit umgekehrten Voraussetzungen heißt es diesmal in der Historischen Staatsmeisterschaft. Diesmal ist nämlich der ÖM-Führende Willi Rabl jun. mit seinem Porsche 911 SC der Goliath, den der zweifache Ex-Staatsmeister Kris Rosenberger mit einem rund halb so starken VW Golf I GTI herausfordert. Es geht um die ÖM-Führung und dafür müßte der "Neo-David" den "Neo-Goliath" besiegen, aber gleichzeitig hoffen, dass ihm die "graue Maus" des Schotter-Spektakels, Lokalmatador und Vorjahrssieger bei den Historischen, Ossi Hebenstreit, mit seinem Ford Escort keinen Strich durch die Rechnung macht.
Sowohl Rabl als auch Rosenberger vertrauen übrigens weiblicher Navigationskunst auf den schwierigen Pisten im südlichen Niederösterreich. Wie überhaupt das Feminine beim 5. Lauf zur Rallye-Staatsmeisterschaft nicht zu unterschätzen ist. Insgesamt finden sich 11 Copilotinnen auf der Nennliste - ein Beweis dafür, dass der Rallyesport im Besonderen kein Sport männlicher Adrenalin-Junkies ist, sondern die Ausgeglichenheit einer Frau in vielen Cockpits der Schlüssel zum Erfolg ist.

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