BP Nr2
14. November 2013

Generalprobe wurde zum „Härtetest“

Bei der Waldviertel-Rallye gab Simon Wagner seine Premiere im aktuellen Mitsubishi Lancer Evo IX. Mit Pirmin Winklhofer fuhr er auch zum ersten Mal. Die Generalprobe für die Jännerrallye wurde zum Härtetest für Mensch und Maschine. Bei einem Highspeed-Crash blieben Simon und Pirmin unverletzt – auch wenn die beiden nur wenige problemlose Kilometer fahren konnten, war der Speed ermutigend. Jetzt geht’s zum Kart-Weltfinale nach New Orleans.

Die Waldviertel-Rallye war quasi als Generalprobe für die Jännerrallye vorgesehen – denn Simon Wagner, mit seinen 20 Jahren jüngster ARC-Champion aller Zeiten, fuhr dort zum ersten Mal mit einem aktuellen Mitsubishi Lancer Evo IX. Auch der trotz seiner 18 Jahre bereits erfahrene deutsche Co-Pilot Pirmin Winklhofer, als Co-Pilot ebenfalls ARC-Meister, saß zum ersten Mal an Wagners Seite.

Diese Generalprobe entpuppte sich als harter Test: Denn ein rätselhafter Bug im elektronischen ALS-System des Evo IX sorgte de facto von der ersten Prüfung an für einen Leistungsverlust vor allem am Kurvenausgang. Zudem gab es ein Problem mit den Bremsen, die am ersten Rallyetag immer mehr nachließen – als es schließlich auf der dritten Sonderprüfung gar keine Bremskraft mehr gab, beschloss Simon, den Wagen am Streckenrand ausrollen zu lassen.

Das Race Rent Austria-Team rund um Wolfgang Schmollngruber gab sein Bestes, um den Boliden für den zweiten Rallyetag startklar zu bekommen. Der rätselhafte „Elektronikteufel“ im ALS-System konnte jedoch nicht ganz „ausgetrieben“ werden.

Gleich auf der morgendlichen SP 7 kam der Evo IX in einer schnellen Kurve mit dem Heck voran von der Strecke ab und schlug dermaßen unglücklich gegen einen Baum, sodass der Wagen in der Folge nach einem „Gegenpendler“ von einem weiteren Baum endgültig ins Out befördert wurde. Zwar wurde der Evo IX von den Einschlägen in Mitleidenschaft gezogen, doch Simon und Pirmin konnten glücklicherweise unverletzt aussteigen. An eine Weiterfahrt war jedoch nicht mehr zu denken.

Simon erklärt, wie es zu dem Unfall kam: „Ich war an dieser Stelle nur einen Hauch zu schnell unterwegs, als das Heck ausbrauch, wollte ich uns wieder in die Kurve hineinziehen – dann stand der erste Baum im Weg. Der darauf folgende Gegenpendler und weitere Bäume ließen uns keine Chance.“

„Wollte Leistungsverlust wettmachen“

Simon fügt hinzu: „Ich wollte die fehlende Motorleistung ausgleichen und zeigen, dass ich schnelle Zeiten fahren kann.“ Das wäre ihm wohl auch gelungen. Denn einem Zeugen zufolge, der auf der Prüfung die Zeiten mitstoppte, fuhr Wagner vor seinem Ausfall auf Augenhöhe mit S2000-Pilot Mario Saibel und Franz Sonnleitner, der am Ende als bester Österreicher Platz drei belegen konnte.

Co-Pilot Pirmin Winklhofer konnte trotz des Ausfalls ein positives Resümee ziehen: „Wo sich die Probleme in Grenzen hielten, vor allem bergab, hat es großen Spaß bereitet, mit Simon zu fahren. Es war für Simon schwer, in einen Rhythmus zu gelangen – einmal war Motorleistung da, in der nächsten Kurve fehlte sie. Aber auch wenn es hier Probleme gab – ich freue mich schon sehr auf die nächste Rallye mit Simon.“

„Wer nie einen Unfall hat, der war nicht richtig schnell“, lautet ein altbekanntes Zitat von Manfred Stohl. Und auch einem Andi Aigner kann ein solches Malheur passieren, wie es beim ERC-Finale in der Schweiz der Fall war, das am gleichen Wochenende wie die Waldviertel-Rallye abgehalten wurde.

Race Rent Austria-Teamchef Wolfgang Schmollngruber sieht das ebenso: „Simon hat einfach Pech gehabt. Mit etwas mehr Glück hätte er den Wagen einfach wieder in die Kurve gezogen. Aber auch technisch waren wir hier nicht mit Glück gesegnet – manchmal passiert so etwas eben, das formt den Charakter.“

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