BP Nr2
05. Mai 2013

Sekundenkrimi im Wechselland

  • Raimund Baumschlager siegt im Wechselland mit 7,8 Sekunden Vorsprung!
  • Beppo Harrach wird bei seinem Schlussangriff von Reifenproblemen gebremst.
  • Gerwald Grössing fährt Platz drei nach Hause, Willi Stengg wird noch Vierter
  • Michael Böhm gewinnt die Division II klar vor Peter Ebner und Daniel Wollinger!
  • Wollinger damit Sieger im OPC Cup, Rieder auf Platz 2, Schaidhammer Dritter.
  • Johannes Huber bzw. Kurt Göttlicher gewinnen die beiden Histo-Wertungen.

  • Resümee von Veranstalter Willi Stengg: „Tolle Veranstaltung mit vielen Fans“

    Wir sind überglücklich, dass wir den Teams und den Fans einmal mehr eine tolle Rallye-Veranstaltung bieten konnten, zumal wir in diesem Jahr zum ersten Mal ohne unseren langjährigen Hauptsponsor Bosch arbeiten mussten. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an all unsere Sponsoren, ohne deren Unterstützung die Durchführung der Wechselland Rallye nicht möglich wäre. Als wahrer Glücksgriff hat sich unser Losverkauf erwiesen, der sehr gut angekommen ist, ich freue mich schon auf die Siegerehrung heute Abend, auf der wir den Gewinner des Hauptpreises, eines nagelneuen Opel Corsa, auslosen werden. Es waren trotz des unsicheren Wetters unglaublich viele Fans unterwegs, ein Dank an alle Besucher. In diesem Zusammenhang tut mir der Abbruch am Rundkurs in Rohrbach gestern Abend leid, aber das war nicht anders zu lösen, ebenso der Abbruch auf der SP Haideggendorf heute Nachmittag. Gute Besserung an dieser Stelle an den verletzten Beifahrer von Max Zellhofer, an den Andre Kachel. Nicht zuletzt auch noch einmal ein Dank an alle Anrainer, an alle Funktionäre, an die freiwilligen Helfer und an die Einsatzkräfte. Übrigens: Die Polizei hat alle Teams und auch die Zuseher ausdrücklich gelobt, alle haben sich sehr diszipliniert verhalten, das freut mich persönlich besonders.“

    Zum Sportlichen: Das Duell Baumschlager gegen Harrach stand im Mittelpunkt

    Am Ende blieb es beim Sieg von Raimund Baumschlager und seinem Co-Piloten Thomas Zeltner (Skoda Fabia S2000). Das Duo konnte den großen Widersacher Beppo Harrach nebst Beifahrer Andi Schindlbacher trotz deren Schlussangriff auf Distanz halten und am Ende über ÖM-Sieg Nummer zwei in der Saison 2013 jubeln: „Ich muss sagen, das war ein brutaler Fight bis zum Schluss, ich habe fast nicht mehr daran geglaubt, dass wir die Rallye gewinnen können. Gratulation an Beppo, er ist eine super Rallye gefahren, ich war fast permanent am Limit. Ich muss mich an dieser Stelle bei Peter Ebner bedanken, der mir am Rundkurs beide Male fair Platz gemacht hat, ohne diese „Hilfe“ hätte ich nicht gewonnen. Ich habe mich schon lange nicht mehr so sehr über einen Sieg gefreut wie heute, super ist das!“


Beppo Harrach (Mitsubishi Evo IX R4) haderte ein wenig mit dem Schicksal, dass er ausgerechnet auf dem entscheidenden Rundkurs zwei Mal auf Kris Rosenberger auflief: „Bei zwei Mal auflaufen verliert man einfach Zeit, auch wenn der Kris jedes Mal äußerst fair Platz gemacht hat… Da sollte man sich schon etwas überlegen, wenn um jede Zehntelsekunde gefightet wird und es beim ersten Durchgang schon ein Problem war. Aber gut, wir hatten auch Schwierigkeiten mit unseren Reifen. Die Luft im Reifern erwärmt sich zu schnell und gerade auf langen Sonderprüfungen bekommen wir das zu spüren… Aber gut, die Rallye war geil, es hat Spaß gemacht und der Fight mit Raimund war super. Man ärgert sich halt, wenn es so knapp ist.“

Der dritte Platz ging ganz klar an Gerwald Grössing (Mitsubishi Evo IX R4) und dessen Co-Piloten Sigi Schwarz. Der gebürtige Schladminger Grössing machte sich damit wie angekündigt das schönste Geschenk zu seinem Jubeltag am Sonntag selbst: „Ein super Ergebnis und ein tolles Geburtstagsgeschenk im bzw. aus dem Wechselland. Schade, dass der Kris durch sein Pech am Anfang ausgelassen hat. Aber momentan sind wir gut und schnell unterwegs, ohne ein Hoppala, ohne einen Ausutscher, meine Fahrerei passt. Das war ein perfektes Wochenende!“

Der angesprochene Kris Rosenberger (VW Polo S2000), musste sich nach einem Schaden am Auspuffkrümmer und einem Hoppala am Rundkurs noch dem „Hausherren“ Willi Stengg geschlagen geben: „Ehre wem Ehre gebührt, ich gratuliere dem Willi, er ist am Schluss super gefahren. Wir sind auf dem Rundkurs beinahe dem Johannes Huber hineingekracht, der sich vor uns quergestellt hatte, aber ich hätte den Willi trotzdem nicht halten können. Wir sind mit den Punkten zufrieden und ich verspreche dem Gerwald einen heissen Fight auf Schotter bei ihm zuhause!“ Der in letzter Minute auf Platz vier nach vorne gefahrene Willi Stengg war mit seiner Performance bei der Heimrallye zufrieden: „Super, ich freu’ mich echt, das war nach einer längeren Pause das Maximum.“ Platz sechs in der Division I sowie Rang neun gesamt ging an Walter Mayer (Co Stefan Langthaler).

Division II: Sieg von Michael Böhm vor Peter Ebner und Daniel Wollinger

In der 2WD-Wertung bzw. der Division II der österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft lieferten Michael Böhm/Katrin Becker (Suzuki Swift S1600) eine souveräne Leistung ab und siegten überlegen: „Es ist allles nach Plan gelaufen, wir sind sehr zufrieden. Ein bisschen Wehmut ist durch den Unfall vom Max natürlich da, aber die Erleichterung ist schon groß. Denn auch wenn es leicht ausgeschaut hat – es war eine harte Rallye. Und wie ich hoffe eine kleine Vorentscheidung in Richtung Titel in der Division II.“

Der angesprochene Max Zellhofer stand auf SP 9 im Mittelpunkt, als er beim Anbremsen einer Rechtskurve von der Straße abkam und einen Baum traf: „Ich habe mich mit den Reifen verspekuliert und das Auto war sehr schwierig zu fahren, da ist es passiert“ erklärte ein nur leicht verletzter Martin Zellhofer, dessen Co-Pilot Andre Kachel leider ins Krankenhaus musste, Diagnose rechtes Schlüsselbein und zweiter Lendenwirbel gebrochen. Die Ärzte geben aber Entwarnung, der Deutsche wird recht bald wieder vollständig genesen.


Citroën DS3 R3T Pilot Peter Ebner und sein Co-Pilot Gerald Winter fuhren sicher auf Platz zwei der Division II, die wechselhaften Verhältnissen kamen dem Kärntner Team aber nicht sehr entgegen: „Am Ende haben wir das Maximum rausgeholt, mehr wäre nicht gegangen, Michael hat verdient gewonnen. Das war jetzt mein dritter Podestplatz in der dritten Rallye, ich muss also zufrieden sein!“
Ein sensationeller Drittplatzierter der 2WD-Wertung wurde Opel-Pilot Daniel Wollinger (Co Bernhard Holzer): „Es ist perfekt gelaufen, wir sind Achte gesamt, Dritte in der 2WD, und Sieger im OPC Cup. Das Auto war toll, ein großer Dank an mein Team, der Kampf mir Christoph (Leitgeb, Anm.) war super, sein Ausfall tut mir leid.“

Im erwähnten Opel Corsa OPC Rallye Cup ging der Sieg also ganz klar an Daniel Wollinger, neben ihm auf dem Podest fanden sich allerdings neue Gesichter ein: Rene Rieder/Anton Pichler setzten sich gegen Alois Scheidhammer/Willi Trautmannsberger durch, eine bemerkenswerte Leistung des „Cup-Rookies“ Rieder in seinem erst zweiten Einsatz mit dem Corsa OPC.

In der historischen Rallye-Staatsmeisterschaft siegte Johannes Huber (Porsche 911) ungefährdet vor Lokalmatador Johann Derler (BMW 2002 TI). Im Historic Rallye Pokal der OSK war es Kurt Göttlicher (Ford Sierra Cosworth), der einen klaren Sieg einfahren konnte, zudem wurde der ehemalige Staatsmeister guter Zwölfter der Gesamtwertung. Auf den Plätzen hinter Göttlicher folgten Thomas Nemeth (Ford Escort RS 2000) und Peter Matasovic (VW Golf GTI).

Last but not least der Österreichische Rallye Pokal der OSK, in dem sich Friedrich Poiss (Mitsubishi Lancer Evo VII) deutlich vor Herbert Weingartner (Toyota Celica 4WD) und Harald Schloffer (Mazda 323 GTR) durchsetzen konnte.

Endergebnis Wechselland Rallye 2013 (12 von 12 Sonderprüfungen):

1. R. Baumschlager/T. Zeltner (AUT/AUT), Škoda Fabia S2000, 1:33:34.0 Minuten
2. B. Harrach/A. Schindlbacher (AUT/AUT), Mitsubishi EVO IX R4, + 7.8 Sekunden
3. G. Grössing/S. Schwarz (AUT/AUT), Mitsubishi Evo IX R4, + 2:54.9 Minuten
4. W. Stengg/J. Klinger (AUT/AUT), Subaru Impreza WRX, + 5:35.7
5. K. Rosenberger/T. Monego (AUT/AUT), VW Polo S2000, + 6:20.7
6. M. Böhm/K. Becker (AUT/DEU), Suzuki Swift S1600, + 7:14.5
7. P. Ebner/G. Winter (AUT/AUT), Citroën DS3 R3T, + 8:11.7
8. D. Wollinger/B. Holzer (AUT/AUT), Opel Corsa OPC, + 10:28.4
9. W. Mayer/S. Langthaler (AUT/AUT), Subaru Impreza WRX R4, + 11:04.7
10. A. Handler/A. Scherz (AUT/AUT), Peugeot 207 RC R3T, + 13:11,4

Sonderprüfungsbestzeiten:

Raimund Baumschlager (7), Beppo Harrach (5)

Die wichtigsten Ausfälle:

Stefan Fritz (Renault Megane Maxi KitCar/SP 1/Motorschaden), Willi Rabl (VW Golf IV KitCar/SP 3/Getriebeschaden), Peter Ölsinger (Mitsubishi Evo IX/SP 4/Unfall), Christian Rosner (Porsche 911/SP 4/Unfall), Arnold Heitzer (Citroen C2 R2/SP 6/Motorschaden), Achim Mörtl (Citroën DS3 R3T/SP 7/Unfall), Martin Zellhofer (Suzuki Swift S1600/SP 9/Unfall), Martin Kalteis (Mitsubishi Evo VII/SP 10/Defekt), Ossi Posch (Ford Escort RS 2000/SP 12/Defekt), Christoph Leitgeb (Opel Corsa/SP 12/Defekt)

Punktestände in der Rallye-ÖM nach vier von acht Läufen:

Division I: 1. Raimund Baumschlager 76 Punkte, 2. Beppo Harrach 70, 3 Gerwald Grössing 48, 4. Kris Rosenberger 40, 5. Jan Kopecky und Asja Zupanc je 20

Division II (2WD): 1. Michael Böhm 56 Punkte, 2. Peter Ebner 54, 3. Daniel Wollinger 39, 4. Alois Handler 31, 5. Rok Turk 30, 6. Achim Mörtl und Hannes Danzinger je 20

Historische: 1. Johannes Huber 50 Punkte, 2. Christian Rosner 41, 3. Paolo Pasutti 30, 4. Karl Wagner und Hans-Georg Lindner je 26

Der nächste Rallye-Staatsmeisterschaftslauf findet am 28. und 29. Juni statt, es ist die Schneebergland Rallye in Rohr im Gebirge.

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