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Je schlechter das Wetter, desto größer die Chance

Ein schöner Herbst macht gute Laune, sagt man. So geht es auch Manfred Stohl im allgemeinen. Ende Oktober freilich, genauer am 26./27., zum Zeitpunkt der Rallye Waldviertel im Raum Horn, würde das Herz des österreichischen Rallye-Stars weit höher schlagen, wenn der Himmel weinen würde. „Auch wenn die Organisatoren der Rallye das nicht gerne hören werden, aber ich wünsche mir richtig schlechtes Wetter“, sagt der Erdgas-Pilot. „Weil ich nämlich glaube, dass schwierige Straßenverhältnisse meinem Auto sehr gut liegen.“ Im vollen Fokus des Erdgas-Teams steht beim Saisonfinale der Kampf um den Vizemeistertitel. Zwar liegt Stohl in der Gesamtwertung noch um acht Zähler vor Vorjahrsmeister Beppo Harrach an zweiter Stelle, abzüglich zweier laut Reglement noch vorzunehmender Streichresultate liegt er aber praktisch hinter diesem. Harrach hatte heuer nämlich schon zwei Ausfälle zu verzeichnen, weshalb er praktisch keine Punkte mehr verliert. Stohl wiederum sah heuer bislang jedes Mal das Ziel und sieht das naturgemäß mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Das spricht zwar für die enorme Haltbarkeit unseres Erdgas-Mitsubishis, aber natürlich verliere ich auch einiges an Punkten, wenn ich am Schluss die zwei schlechtesten Resultate wegzählen muss.“ Dies wären momentan 22 Punkte für einen sechsten bzw. fünften Platz bei der Jänner- bzw. Rebenland-Rallye. „Aber aufgegeben wird ein Brief“, strapaziert der 40-jährige Wiener eine alte Floskel. „Wer sagt denn, dass Harrach im Waldviertel ins Ziel kommt? Wenn es uns gelingt, ihn unter Druck zu setzen, macht auch er vielleicht Fehler. Ich glaube jedenfalls fest an unsere Chance.“

Die Kommandos im Cockpit kommen in Horn wieder von Ilka Minor. Die Kärntnerin, die nächstes Jahr mit dem Russen Evgeny Novikov durch die gesamte Rallye-WM tourt, war beim letzten Staatsmeisterschaftslauf in Admont verhindert, wurde dort aber durch die Oberösterreicherin Daniela Stummer sehr gut vertreten. Wie man im Waldviertel gewinnt, weiß Ilka Minor jedenfalls. Bei zwei von den bisher drei Siegen, die Manfred Stohl bisher im Norden Niederösterreichs feiern konnte, wies sie ihm den Weg zum Erfolg – 2002 und 2008.

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