Platz zwei
Für Beppo Harrach und Andreas Schindlbacher war schon im Vorfeld klar, dass man hier gewinnen oder zumindest vor Raimund Baumschlager ins Ziel kommen müsste, um die theoretische Chance für den Erhalt des Staatsmeistertitels zu wahren. Gekommen ist es schlussendlich leider anders.
Schon am Freitag Nachmittag haderte das DiTech Racing Team damit, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Wie sich herausstellen sollte, trug die Schuld daran der Reifenlieferant, der offensichtlich durch interne Probleme nicht das geforderte Material liefern konnte, dies aber nicht weiter kund tat. Über Nacht gelang es dann doch, entsprechende Reifen eines anderen Herstellers zu bekommen. Obwohl auch diese Reifen zuvor nie getestet werden konnten, stellten sich die neuen Reifen nach einer kurzen Gewöhnungszeit als die richtige Wahl heraus.
Nur Platz 4 auf SP1, Platz 3 auf SP2 und erst auf SP3 die erste Bestzeit, da war der Zug schon etwas abgefahren. SP4 wurde in weiterer Folge gestrichen und mit einer weiteren Bestzeit auf SP5 wurde der erste Tag dann doch noch versöhnlich, wenngleich nur auf Platz 3 liegend, beendet. Die Sonderprüfungen 6 und 7 gingen wieder an Raimund Baumschlager, bis auf SP8 Beppo Harrach nochmals zurückschlagen konnte. Auf SP9 war Baumschlager vorne, auf SP10 wieder Harrach. Es folgten zwei weitere Bestzeiten für Baumschlager und eine weitere für Harrach. Der Rückstand von fast einer halben Minute war zu diesem Zeitpunkt aus eigener Kraft nicht mehr aufzuholen. So machte es auch nichts aus, dass die SP 15 und damit die letzte Sonderprüfung aufgrund der extremen Wetterbedingungen neutralisiert werden musste.
Beppo Harrach: „Der mangelnde Grip am ersten Tag hat mich verunsichert und mir auch einen nahezu uneinholbaren Rückstand beschert. Eigentlich ist es dann immer besser gelaufen, eine Chance auf den Sieg habe ich mir aber nicht mehr ausgerechnet. Auch wenn dann die Reifen gut funktioniert haben. Ich hätte bei dieser Rallye Manfred Stohl favorisiert, aber der hatte genauso wie ich damit zu kämpfen, dass der Mitsubishi für diese zum Teil sehr engen und auch sehr eckigen Sonderprüfungen und die extremen Wetterbedingungen einfach zu groß ist. Dazu kam, dass ich auf einer Sonderprüfung auf Manfred Stohl aufgelaufen bin, der aufgrund eines Reifenschadens aus der SP humpelte. Damit waren wieder einige Sekunden verloren. Ich selbst war dauernd damit beschäftigt, nirgends anzuschlagen, ein neuerlicher Ausfall war einfach keine Option. Wir sind eine gute Rallye gefahren, haben wenig Fehler gemacht und doch war es am Schluss zu wenig, um die Chance auf den Meistertitel aufrecht zu erhalten. Mit den passenden Reifen von Beginn an wäre es eine wirklich spannende Entscheidung im Schneebergland geworden, so war die Chance darauf bereits am Freitag nicht mehr vorhanden. Uns hat heuer das nötige Glück, um den Titel verteidigen zu können, einfach gefehlt. Das tut zwar weh, aber so ist das nun einmal im Rallye Sport.“
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