BP Nr2
07. Mai 2012

Neubauer im Pech

So sehr Hermann Neubauer und sein Co-Pilot Bernhard Ettel vor dem Start der Bosch Super plus Rallye auch davon überzeugt waren, endlich das Pech abschütteln zu können, so sehr wurden sie schon auf der ersten Sonderprüfung enttäuscht. Ein schwerer Unfall beendete die Rallye, noch bevor sie richtig begonnen hatte – und sorgte für einigen Schrecken bei Teams, Journalisten und Fans. Denn die ersten Meldungen von der Unfallstelle waren alles andere als gut: Co-Pilot Bernhard Ettel wäre eingeklemmt und verletzt, hieß es da.

Die Entwarnung gleich vorweg: So schlimm, wie es auf den ersten Blick ausgeschaut hatte, war es dann Gottlob nicht: Bernhard Ettel blieb mit großen Schmerzen zunächst im Auto sitzen und wartete auf den Notarzt, der äußerst rasch zur Stelle war. Die vorläufige Diagnose lautete Verdacht auf Rippenbrüche und einen gebrochenen Arm. Nach einem gründlichen Check-Up im Krankenhaus konnte später am Abend dann aber Entwarnung gegeben werden, wie Hermann Neubauer im Telefonat bestätigte: „Es ist Gott sei Dank nicht so schlimm, wie es zuerst ausgesehen hat. Die Hand ist geprellt, aber nicht gebrochen und auch die Rippen sind höchtwahrscheinlich heil geblieben, maximal angeknackst. Der Bernhard lacht schon wieder. Ich bin sehr froh, dass nicht mehr passiert ist.“

Die Schilderung des Unfalls selbst fällt Hermann Neubauer nicht leicht: „Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll: Ich möchte nicht dem Auto die Schuld geben, sonst heißt es, der Neubauer redet sich raus. Aber wir waren nur Passagiere. Das ganze war einfach merkwürdig. Ein paar Kilometer nach dem Start ist mir das Auto ohne Vorwarnung in einer Kehre zum ersten Mal abgestorben, gerade als ich in den zweiten Gang geschaltet hatte. Ich musste zuerst sogar den Not-Aus aus- und einschalten, um wieder starten zu können. Dann ging’s normal weiter.

Nach zwei Kilometern passiert das gleiche wieder. Zweiter Gang, und ohne Vorwarnung stirbt das Auto ab. Also dasselbe Spiel: Not-Aus aus- und wieder eingeschaltet, gestartet, weitergefahren. Nach ein paar weiteren Kilometern fahre ich in eine Linkskurve, in eine etwas schnellere, schalte in den dritten Gang und will das Auto auf Gas durch die Kurve ziehen, als der Motor wieder urplötzlich ausgeht. Von diesem Moment an waren wir nur mehr Passagiere und haben mit der B-Säule einen Baum getroffen… Ich bin nur heilfroh, dass dem Bernhard nicht so viel passiert ist, wie ursprünglich angenommen.“ Der Subaru Impreza WRX STi R4 wurde bei dem Anprall zwar stark beschädigt, mehr als ein „Blechschaden“ ist es allerdings nicht, wie der junge Salzburger bestätigt: „Auch wenn das derzeit meine geringste Sorge ist, aber das Auto fährt sogar noch. Ich bin aus der Prüfung auf Achse rausgefahren, technisch hat es gar nichts“, so Hermann Neubauer.

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